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Freude am Durchblick

Freude am Durchblick

Titel: Freude am Durchblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Buechler , Klaus Juergen Becker
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wie zu jedem anderen Erfolg – führen: Wille – Können – Tun.

    Die Befreiung des Willens
    Wenn ich mit einem Klienten arbeite, unterscheide ich zwischen Willen und Können. Oftmals sagt ein Klient: »Ich kann nicht« und meint in Wirklichkeit: »Ich will nicht«. Manchmal ist es auch umgekehrt.
    Wir Menschen können tun, was wir wollen. Aber nur wenige können wollen, was sie wollen. Ein sehr schönes Sinnbild für dieses Dilemma liefert uns Rousseau mit den folgenden Worten: »Der Mensch ist frei, doch überall liegt er in Ketten!«
    Die Sehtherapie soll dem Klienten nicht seine Verantwortung abnehmen. Ich möchte vielmehr darin Hilfestellung leisten, den Willen des Klienten aus seiner Gefangenschaft zu befreien – erst dann liegt wirklich »freier Wille« vor.
    Von-weg-Motivation vs. Hin-zu-Motivation
    Willenskraft zur Veränderung entsteht durch Motivation (lat. movere = bewegen). Motivation beinhaltet ein Motiv. Motiv kann sein eine unangenehme Situation, von der ich weg will (»Von-weg-Motivation«) oder eine freudvolle Situation, zu der ich hin möchte (»Hin-zu-Motivation«).
    In der Anamnese versuche ich herauszufinden, welche der beiden Motivationskräfte stärker ist. Wenn ein Klient mit einem starken Leidensdruck zu mir kommt, ist dieses Leiden zwar unangenehm. Positiv an dem Leiden ist jedoch, dass es eine starke Von-weg-Motivation erzeugt. Allein die Hoffnung, zum Beispiel eine drohende Augenoperation vermeiden oder verzögern zu können, kann sehr motivierend sein. Hat der Klient eine starke Sehnsucht, frei zu sein und besser sehen zu können, liegt eine Hin-zu-Motivation vor. Der Klient gewinnt die Willenskraft für die notwendige Disziplin, indem er sich vorstellt, wie schön es ist, als Folge einer konsequent durchgeführten Sehtherapie frei zu sein und wieder gut sehen zu können.
    Sehtherapie: ja oder nein? Es ist Ihre Wahl!
    Wie könnte Ihr eigener Entscheidungsprozess aussehen? Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einer Wegkreuzung. An der Kreuzung steht ein Wegweiser mit zwei Pfeilen. Auf dem einen Pfeil steht: »Ohne Sehtherapie weitermachen«. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Leben weiter verläuft, wenn Sie keine Sehtherapie machen und Ihr Leben nicht verändern. Erleben Sie, wie sich Ihre Sehleistung und Lebensqualität
von Jahr zu Jahr verschlechtern, und seien Sie bereit, die daraus erwachsenden unangenehmen Gefühle voll zu spüren.
    Dann stellen Sie sich vor, Sie entscheiden sich für den anderen Weg: »Ich mache konsequent meine Sehtherapie«. Stellen Sie sich vor, wie Ihre Sehleistung und Ihre Lebensfreude von Tag zu Tag zunehmen und wie Sie erst in kleinen Schritten, später in immer größerem Maße von Ihren Übungen und Ihrer neuen Einstellung profitieren.
    Spüren Sie die Freude, sich auf Ihre Sehtherapie einzulassen. Anfangs mag es sich noch ein wenig ungewohnt anfühlen, die Sehübungen zu machen und die therapeutischen Prozesse zu durchlaufen. Doch im Laufe der Zeit werden Sie mehr und mehr die guten Früchte Ihrer Willensbemühungen ernten und sich immer reicher beschenkt fühlen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie auf Ihr Leben positiv Einfluss nehmen – mit jeder guten Entscheidung, die Sie treffen.
    Es ist wichtig, dass Sie dem Entscheidungsprozess eher mit einer bewussten Einstellung begegnen. Nutzen Sie ihn als Motivationswerkzeug. Der Prozess ist für Sie da – nicht Sie für den Prozess. Lösen Sie sich von dem Druck, es »schaffen zu müssen«, und gehen Sie eher spielerisch mit Ihrer Selbstmotivation um. Es ist kein Widerspruch, sich einerseits voll und ganz zu engagieren, als wenn es um alles ginge, gleichzeitig aber innerlich so gelassen zu sein, als wenn das Ganze nur ein Spiel wäre. In der Mitte von beidem finden Sie eine unverkrampfte und doch beständige Motivation.
    Können  – das Gewusst wie
    Das Können beinhaltet nicht nur unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern auch unsere emotionale Freiheit. Ist der Wille eher eine mentale Angelegenheit, hängt das Können auch davon ab, ob wir in der Lage sind, hinderliche Emotionen als solche wahrzunehmen und zu handhaben.
    Wenn ein Klient bekundet: »Ich kann nicht«, dann liegt dies oftmals gar nicht daran, dass ihm Fertigkeiten fehlen, sondern daran, dass er emotional blockiert ist. Die emotional bedingten Handlungshemmungen zu konfrontieren, kann frustrierend sein. In meiner Sehtherapie begegne ich meinen Klienten mit Mitgefühl und zeige ihnen, wie sie ihre emotionalen Blockaden durchschreiten

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