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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Designerblumentöpfe einen Tritt zu versetzen.
    „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, brüllte er, als er unter der Nibelungenbrücke stand und Autos und Straßenbahn über seinen Kopf hinwegdonnerten und seine Schreie verschluckten. Er brüllte, bis ihm die Stimme versagte und er sich langsam wieder beruhigte. Dann stieg er in seinen Range Rover und machte sich auf den Weg zum Anatolu Grill, wo er die ganze Angelegenheit noch einmal gründlich durchdenken wollte.
    *

    „Schon gehört, es gibt anscheinend eine DVD mit brisantem Inhalt.“ Der Mann drückte bedächtig die manikürten Fingerspitzen seiner Hände zusammen und schien nachzudenken. Die blütenweißen Manschetten, die exakt drei Zentimeter aus seinem maßgefertigten Jackett ragten, waren mit den Initialen F. W. versehen.
    Der Mann, der ihm gegenüber saß, hatte ein breites Gesicht mit leicht schräg stehenden Augen und war nicht minder kostspielig gekleidet, allerdings wesentlich aufdringlicher. Er nickte nur gleichgültig mit seinem runden Schädel.
    „Ach ja, wahrscheinlich das Übliche. Bei uns hätte man Personen, die so etwas in Umlauf bringen, sofort beseitigt.“ Er beugte sich zu einem kleinen Tischchen vor und goss sich ein Glas Wodka ein.
    „Aber wir haben einen Rechtsstaat. Da kann man nicht einfach Personen verschwinden lassen“, unterbrach ihn der andere Mann genervt und kippte einen Wodka ex.
    „Rechtsstaat, dass ich nicht lache! Bei euch gelten doch die gleichen Spielregeln wie bei uns.“ Der Mann beugte sich wieder schnaubend nach vorne und wies mit dicken Fingern auf sein Gegenüber. „Gibt es ein Problem mit dieser DVD?“
    Der andere Mann überlegte kurz, goss sich dann noch einen Wodka ein, den er sofort wieder ex kippte. „Nein, es ist ja auch nichts Wichtiges darauf zu sehen! Sie ist teilweise beschädigt und was man sieht, ist nicht der Rede wert. Man kann nichts identifizieren. Nur ein paar leblose Mädchen.“
    „Das ist gut!“, schnaubte der Dicke. „Hier wird exakt so vorgegangen, wie es in der Agenda steht. Wir verhandeln hier über ein Milliardengeschäft für die nächsten 20 Jahre. Das Rahmenprogramm ist fixer Bestandteil. Das kann man nicht einfach absagen. Glaubt ihr wirklich, ich habe nichts Besseres zu tun, als mir über eine DVD Gedanken zu machen? Leblose Mädchen, das wäre doch einmal etwas Originelles!“ Der Dicke grunzte vor Vergnügen wie ein Schwein und klopfte sich auf seinen vorspringenden Bauch.
    Dann wurde er schlagartig wieder ernst und runzelte die Stirn.
    „Wieso weiß die Staatsanwaltschaft über die DVD Bescheid? Ich dachte, man hat das einzige Exemplar sofort zu Ihnen gebracht? Kann uns jetzt etwas passieren?“
    Der Mann, an den er die Frage richtete, betrachtete gerade versonnen seine goldenen Manschettenknöpfe. Schweigend füllte er die leeren Gläser auf dem Beistelltischchen wieder mit Wodka, dann hob er den Kopf und sah dem Dicken direkt in die Augen.
    „Diese Journalistin hält sich für ausgesprochen clever. Sie hat eine Kopie davon gemacht und sie diesem lästigen Bullen gegeben. Beide waren gestern in Bratislava und haben ein wenig für Unruhe gesorgt. Aber wie gesagt, kein Grund zur Sorge! Wir sind eines der größten Unternehmen in ganz Europa! Uns kann nie etwas passieren!“
    Sie prosteten sich zu, leerten ihre Gläser ex und schleuderten sie dann nach hinten, wo sie an der Wand mit einem hellen Ton zerschellten. Lachend gingen sie dann an der Glasfront entlang, von wo man einen herrlichen Blick nach draußen in den Garten hatte, und verschwanden angeregt plaudernd in einem riesigen Besprechungszimmer, dessen Flügeltüren ihnen von zwei bildschönen Mädchen geöffnet wurden.

41. Im weißen Zimmer

    Gregor Pestalozzi starrte auf den Boden, der mit weißen PVC-Platten ausgelegt war, die so exakt eingepasst waren, dass sie wie eine große weiße Fläche wirkten. Doch Gregor Pestalozzi hatte die feinen Linien, die den Boden unterteilten, längst entdeckt und in 64 weiße und schwarze Quadrate eingeteilt. Dort standen sich die weißen und die schwarzen Figuren gegenüber und warteten nur auf das Signal des Schiedsrichters, um mit dem Kampf zu beginnen. Wie immer war es der 11. Juli 1972 und wie immer hatte er die schwarzen Figuren und wie immer erschien er erst sechs Minuten nach dem offiziellen Beginn der Partie und wie immer war der 29. Zug entscheidend. Er hatte alles gründlich analysiert, aber er konnte den Sinn nicht begreifen: Läufer d6 schlägt den Bauern auf h2.
    Er

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