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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Bauers Gesicht.
    Noch ehe sich Bauer von seinem Schrecken erholen konnte, stieß der Angreifer den Tisch mit einem Fußtritt zur Seite, packte Bauer wieder am Genick und hob ihn wie eine Marionette in die Höhe.
    „Du weißt, warum ich hier bin?“, flüsterte er und schlug Bauers Kopf gegen die Blechwand des Transits. Der Mann war schwarz gekleidet und trug eine Sturmhaube, die sein Gesicht verbarg.
    „Ich, ich habe keine Ahnung. Das muss eine Verwechslung sein“, winselte Bauer und versuchte verzweifelt, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien. Sein Puls raste und die Angst packte ihn wie eine Welle. Es war diese direkte und ungefilterte Gewalt, die ihn lähmte, gegen die er keine Abwehrmechanismen hatte.
    „Bei uns gibt es keine Verwechslung!“, sagte der Mann mit einem höhnischen Unterton und gab Bauer blitzschnell links und rechts eine Ohrfeige, dass ihm die Ohren dröhnten.
    „Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen“, ächzte Bauer und versuchte sich vergeblich aus dem Griff des Maskierten zu befreien.
    „Streck deine linke Hand aus!“ Als Bauer zögerte, zog der Mann eine Pistole aus seiner Jackentasche und hielt sie Bauer an die Stirn. „Deine linke Hand, halte sie nach vorn“, zischte er und spannte den Hahn. Panisch streckte Bauer seine Hand nach vorn, konnte aber ein Zittern nicht unterdrücken.
    „Na also!“ Anscheinend zufrieden steckte der Mann die Pistole wieder weg, griff blitzschnell mit behandschuhten Fäusten nach Bauers Hand und knickte seinen kleinen Finger ab wie ein Streichholz. Eine noch nie gekannte Schmerzwelle raste durch Bauers Körper, heulend ging er in die Knie und hielt seine pochende Hand.
    „Hör zu. Ich sage das nur ein einziges Mal: Wenn du die DVD von deiner neugierigen Journalistin bekommst, wirst du damit in die Tiefgarage fahren und sie hier in den Lieferwagen legen. Natürlich wird auch kein Sterbenswörtchen darüber in deiner Zeitung erscheinen. Sonst mache ich das mit allen deinen Fingern!“
    „Ich habe verstanden. Natürlich mache ich alles genau so, wie Sie es gesagt haben.“ Ängstlich schüttelte Bauer den Kopf und zitterte wie Espenlaub, so sehr fürchtete er sich vor weiteren Schmerzen.
    „Das wär’s auch schon! Mehr brauchst du nicht zu tun. Den Rest erledigen wir!“
    Dann wurde mit einem Ruck die Schiebetür aufgerissen und ein Fußtritt beförderte Frank Bauer auf den vom Gummiabrieb der Autos fast schwarzen Boden der Tiefgarage.
    „Ach ja, wenn du zur Polizei gehst, bist du tot!“ hörte er noch die Stimme des Maskierten, dann startete der Lieferwagen und Bauer blieb auf dem Boden liegen, bis das Motorengeräusch verklungen war. Dann richtete er sich langsam auf und wusste, dass er niemals den Mut aufbringen würde, sich gegen diese Macht zur Wehr zu setzen.

27. Der Freundschaftsbeweis

    Der Schrankkoffer war groß und sperrig, an den Ecken bereits abgeschlagen und der ausziehbare Haltegriff bog sich unter dem Gewicht durch und schien jeden Augenblick zu brechen. Er hatte seinen besten Anzug angezogen und den hellen Kaschmirmantel, der ein wenig abgetragen aussah und auf den Schultern mit Taubenkot verschmutzt war. Doch hier im Nebel fiel er nicht weiter auf, er war einfach ein Reisender mehr, der bereits vor dem Morgengrauen die Stadt verlassen wollte. Schwer atmend zog er den unförmigen Schrankkoffer hinter sich her, wuchtete ihn über Randsteine hoch, bis er endlich den Vorplatz des Linzer Hauptbahnhofs erreichte hatte.
    Mit einem leisen Zischen öffneten sich die Türen und gaben den Blick in das um diese Zeit mit Pendlern bevölkerte Foyer frei. Als er den schweren Koffer hineinschob, schlug ihm ein Schwall heißer Luft, vermischt mit den Ausdünstungen der Frühaufsteher, brutal entgegen und raubte ihm die ohnehin schon spärliche Atemluft. Nervös fischte er ein fleckiges Taschentuch aus seinem Mantel und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Betont gleichgültig blickte er umher, sah zwei Securitymänner, die langsam die Treppe vom Untergeschoss nach oben kamen, in ein Gespräch miteinander vertieft. Unauffällig schob er den Koffer ein Stück zur Seite, verdeckte ihn mit seinem Körper, was natürlich ein aussichtsloses Unterfangen war, denn die Ausmaße des Koffers waren wirklich monströs. Aber die beiden Securitymänner interessierten sich nicht für ihn, auch nicht für andere Reisende und Pendler, sie interessierten sich nur für die großen Aluminium-Aschenbecher, die außerhalb des Foyers die Türen flankierten, bei

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