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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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läuft noch ein weiteres Jahr, ich weiß, und ich werde meiner Verpflichtung gewiss auch nachkommen. Aber Mrs Blue«   – jetzt wirkte er tatsächlich verloren   –, »wenn Sie den Vertrag auflösen und sich einen anderen Mieter suchen, könnten Sie eine viel höhere Mieteverlangen. Der Lake Harriet ist nur ein paar Blocks entfernt, und all die Jogging- und Fahrradwege im Park   … Wissen Sie, dass man hier meilenweit laufen kann, den ganzen Weg bis zum Fluss hinunter?«
    »Einen Moment mal, bitte.« Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer, um auf die Straße hinauszusehen. Mein Taxi wartete schon. »Es tut mir leid, ich will nicht unhöflich sein, aber ich muss jetzt wirklich los. Haben Sie vielen Dank, dass ich vorbeikommen durfte, und ich werde auf jeden Fall über Ihr Anliegen nachdenken, Dr.   Miller   – oder ist es Professor?«
    »Einfach Pete.«
    »Pete. Ich werde mit meinem Mann darüber sprechen, und dann werden wir sehen, was sich machen lässt.« Ich musste lächeln, und das nicht nur, weil mein Millionenfisch wieder einen Purzelbaum schlug. »Versprochen.«
    Er half mir in den Mantel, und wir schüttelten uns die Hand. Schnell lief ich den Gehweg zur Straße hinunter und hoffte, Sylvia Swenson würde mich nicht sehen. Ich ließ mich vom Taxifahrer zum Hotel bringen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, über Mittag ins Walker Art Center zu gehen. Stattdessen holte ich jedoch meine kleine Reisetasche aus dem Hotel und fuhr direkt zum Flughafen.
    »Ich habe ein Ticket für einen früheren Flug bekommen«, erzählte ich Jake, ehe ich an Bord ging.
    »Großartig«, sagte er. »Hast du dem Mistkerl die Meinung gesagt?«
    »Nicht ganz«, gab ich zu. »Es war ein Missverständnis.«
    »Ein Glück. Wenn die Reise nur keine Zeitverschwendung war. Konntest du zumindest ein wenig in Nostalgie schwelgen?«
    Mein Flug wurde schon über Lautsprecher aufgerufen. Ich hatte eigentlich warten wollen, bis ich wieder in New York war, doch ich verlor die Kontrolle über mein Handeln, wieauch, ganz plötzlich, den Wunsch, mein Kind in einer Wohnung aufzuziehen, wo   – ganz egal, wie vornehm das Gebäude war   – die Nachbarn von unten sich über das Getrappel der kleinen Füße beschweren würden oder über die kleinen Finger, die alle zwanzig Fahrstuhlknöpfe auf einmal drückten.
    Ich spürte, wie sich ein Lächeln in meinem Gesicht breit machte. »Jake«, stieß ich hervor, »was würdest du davon halten, nach Minneapolis zu ziehen? Ich habe genau das richtige Haus gefunden.«
    Es fühlte sich nicht an wie eine Flucht, eher wie eine freudige Rückkehr. Hätte ich nicht an Bord des Flugzeugs gehen müssen, hätte ich vielleicht sogar noch meine Freundinnen angerufen. Einschließlich Jules.

Ich fand schon immer, dass die Fifth Avenue jedes Jahr ab Ende November eine einzige lange, unwiderstehliche
bûche de Noël
ist. Mein Ritual ist es, in meinen farbenfrohsten Mantel gehüllt, am Rockefeller Center zu starten, wenn der große Baum zum ersten Mal festlich erstrahlt. Ich sichere mir einen Platz in der Nähe der Eisbahn und warte stundenlang, inmitten der wohl gesittetsten Menschenmenge der Stadt. Sobald die Lichter angehen, lasse ich mich nordwärts treiben Richtung Central Park, zusammen mit fröhlichen Gruppen von Eltern und Kindern   – als wäre ich selbst wieder neun Jahre alt   –, und bestaune die weihnachtlich geschmückten Schaufenster.
    Nur wenn ich am Trump Tower vorbeikomme, wende ichden Blick ab und versuche, dieses schrille Monument des Bombasts zu ignorieren, weil es nur zu deutlich eine der uncharmantesten Seiten der Stadt zeigt. Das Gebäude ist auf der Fifth Avenue so fehl am Platz wie ein Rülpser auf einer Party. Doch genau dort wollte Xander sich mit mir treffen.
    Ich trat in eine Lobby, die so kitschig glitzerte, dass man meinte, auf einem Filmset der Achtzigerjahre zu sein. Wenn ich blinzelte, konnte ich mir gut vorstellen, dass all die Frauen hier mit ihren schweren Luxustüten und Hündchen von der Größe eines kornischen Huhns dicke Schulterpolster trugen und nach dem Parfüm »Opium« rochen.
    Fünf Meter vom Eingang entfernt blieb ich stehen. Ich wünschte mir, dass dieser Mann dort im Nadelstreifenanzug nur ein schlechtes Double war, der lebende Beweis dafür, dass die letzten paar Stunden nur ein böser Traum waren. Aber es war Xander, der dort mit verschränkten Armen stand und herausfordernd und defensiv zugleich wirkte. Es fiel mir schwer, ihn anzusehen. Seine Gesichtszüge

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