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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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Lautsprecher herumtönte?«, fragte Quincy.
    »Das war klasse«, kreischte ich, während mir der Gedanke kam, dass das wohl genau der Job wäre, den die Mönche auch mir verpassen würden, wenn ich je einen Ashram besuchte   – was genauso wahrscheinlich war wie meine Rückkehr nach Hause nach Staten Island. »Wir reden aber immer noch von Rom. Ihr wisst schon, die Ewige Stadt.«
    »Wir könnten es machen wie Audrey Hepburn in ›Ein Herz und eine Krone‹«, schwärmte Chloe.
    Chloe und ich waren beide der Ansicht, dass der Liebesfilm seine Blüte erreicht hatte, bevor wir geboren worden waren. »Oder wie die Frauen in ›Drei Münzen im Brunnen‹«, fügte ich hinzu.
    »In der Geschichte waren es nur
drei
Freundinnen«, sagte Quincy. »Wer bleibt also zu Hause?« Diesmal entging keiner von uns ihr scharfer Ton.
    »Hast du irgendein Problem?«, fragte Talia und drehte sich zu ihr um.
    »Na ja, jetzt, wo du’s erwähnst, den Euro«, erwiderteQuincy, und ihre Gesichtszüge verhärteten sich. Selbst in dem schmeichelnden gelblichen Licht meines Wohnzimmers sah ich eine Falte auf ihrer Stirn, die ich noch nie zuvor bemerkt hatte.
    »Du hast recht«, sagte Talia prompt. »Italien wäre
molto costoso

    »Wer sagt denn etwas von Extravaganz?«, fragte ich und konnte nicht verhehlen, wie genervt ich war. »Ich kenne jede Menge preiswerte Hotels und Restaurants.«
    Aber Chloe unterbrach mich. »Ich hatte mal Bettwanzen in einem Vier-Sterne-Hotel in Venedig. Meine Arme waren mit roten Punkten übersät, wie bei einem Junkie. Es war mir unendlich peinlich, sie dem Arzt zu zeigen.« Die anderen beiden schienen ganz gefesselt von ihrem dermatologischen Elend. »In Las Vegas werden wir ganz sicher nicht von Bettwanzen gebissen.«
    »Verstehe«, sagte ich. »Du fährst also lieber ins Ersatz-Italien, nach Nevada.«
    »Die Wasserspiele vor dem ›Bellagio‹ sind nach Opernmusik choreografiert«, erzählte Chloe.
    Als ob das einen Unterschied machen würde. »Red nur weiter«, sagte ich gedehnt.
    »Im ›Venetian‹ kann man Gondel fahren«, fügte sie hinzu.
    »Aber der Gondoliere wird einen üblen Provinzakzent des Mittleren Westens haben«, hielt ich dagegen.
    »Ich habe ein paar tolle Angebote für Las Vegas gesehen«, sagte Talia. »Im ›Caesars Palace‹ kann man schon für ungefähr hundert Dollar pro Nacht wohnen.«
    Quincy schaltete sich ein. »Aber da will man auch nicht unbedingt hin.«
    Chloe wirkte verletzt. »Unter der Woche kann man in jedem Hotel in Las Vegas preisgünstig wohnen, sogar im ›Wynn‹.«
    »Unter der Woche geht nicht«, sagte ich, »zumindest nichtbei mir. Wir haben schon vor Monaten ein langes Wochenende frei gehalten. Ich kann nicht einfach meine Termine ändern.«
Ich lebe nicht so wie ihr alle mit dem Sicherheitsnetz eines Mannes.
    Chloe stand der Rückzug ins Gesicht geschrieben. »Wir halten uns natürlich an den ausgemachten Termin. Aber denk doch mal an all die Shows dort.«
    Ich versuchte, es nicht zu tun.
    »Was meint ihr beide denn?« Chloe drehte sich zu Quincy und Talia um.
    »Las Vegas ist doch deprimierend«, meinte Quincy. »Lauter Leute, die das Geld für ihre Miete verspielen und auf der Jagd nach Shrimps-Cocktails für 99   Cent sind.« Ich wollte ihren Blick auffangen und ihr zeigen, dass ich zustimmte. Doch sie sah durch mich hindurch. »Graceland. Das ist Amerika.« Sie stand auf, summte ein paar Takte von »Don’t Be Cruel« und verkündete: »Ich habe sogar schon die Gold- und die Platinum-Suite reserviert.«
    Und die halten
mich
für penetrant?
    »Das Hotel spielt nonstop Elvis-Filme.« Ich sah, wie sich Quincys Mund immer weiter bewegte und Talia und Chloe ihr antworteten. War ich Quincy doch in die Quere gekommen? Ach was, sie und Jake hätten die Wohnung auf keinen Fall bekommen. Warum also sollte Arthur unter diesen Umständen nicht auch sein Glück versuchen? Er wohnte schon seit Jahren dort. Und überhaupt, was hatte das alles mit mir zu tun? Das konnten er und Lady Blue ohne mich ausfechten.
    Als ich wieder aus meinem Koma erwachte, hatte Talia uns bereits nach Maine verfrachtet, mit all seiner putzmunteren Gesundheit. »Beim Wandern, Segeln oder Radfahren werden wir jeden Vormittag Kalorien verbrennen«, sagte sie. »Wir können am See faulenzen, Antiquitätenläden abklappern und die Abende mit Hummer und Mais am Kolben ausklingen lassen, die wir mit Wein aus der Gegend herunterspülen.«
    »Kaufen wir den beim Discounter?«, fragte ich. »Im Tetrapack? Und

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