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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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Plätze. Wir konkurrieren also mit ihnen.«
    Quincy schenkte uns noch einmal Wein nach. »Wer sagt denn, dass ihr miteinander konkurriert? Vielleicht werden ja beide Jungen genommen.«
    Quincy hatte keinen Grund, mit den üblen Vorgehensweisen der Privatschulen vertraut zu sein. »Oder auch nicht. Sagen wir mal, Dash wird aufgenommen und Henry nicht. Ich glaube, dann wäre ich stinksauer auf Chloe, oder zumindest Tom.«
    Quincy schwieg eine Weile, ehe sie antwortete. »Es ist doch vielmehr so, dass du glaubst, Henry wird aufgenommen und Dash nicht, und dass Chloe dann am Boden zerstört sein wird.«
    Ich hätte es nie laut ausgesprochen. Aber Henry ist nun mal älter als Dash, und Tom und ich sind ziemlich sicher, dass er eines der klügsten Kinder der Welt ist, selbst wenn ich zu abergläubisch bin, das zuzugeben. Ich zuckte die Achseln.
    »So was passiert doch dauernd, dass Freunde gegen Freunde antreten.« Quincy grinste süffisant   – ja, genau das tat sie   – und gluckste dann rätselhaft vor sich hin.
    »Ich will nicht gegen Chloe antreten«, erklärte ich, die Heuchlerin vor dem Herrn.
    »Aber darüber solltet ihr beide doch reden können.«
    Jetzt erwachte meine Chuzpe. »Als wenn du mit Jules von Freundin zu Freundin über das reden könntest, was auch immer neulich Abend zu den Spannungen zwischen euch geführt hat.«
    In den folgenden zwanzig Minuten schilderte Quincy mir in aller Ausführlichkeit, was geschehen war. Wenn ich es richtig verstand, hatte sie eine Wohnung gefunden, die so perfekt war, dass man es kaum glauben konnte. »Nach fünfzig Wohnungsbesichtigungen habe ich diese betreten und ich wusste sofort, ich bin zu Hause.« Doch dummerweise hatte sie Jules davon vorgeschwärmt und Jules ihrem Freund. »Sie hat mich verraten. Ohne jeden Skrupel.« Und nun war dieser Arthur, den ich noch gar nicht kannte, aber jetzt schon verachtete, mit Jules’ Hilfe dabei, den Blues die Wohnung wegzunehmen, obwohl Quincy und Jake bereits eine Anzahlung geleistet hatten. »Er versucht, unseren Vertrag zu torpedieren.«
    Es waren beträchtlich viele Details für halb zwei Uhr nachts, vor allem dann, wenn man keine Ahnung von den Gepflogenheiten beim Wohnungskauf hatte. Als Quincy geendet hatte, lehnte sie sich mit geschlossenen Augen in ihremStuhl zurück, und es sah so aus, als müsste sie ein Weinen unterdrücken.
    »Nicht zu fassen«, sagte ich leicht dümmlich. »Das klingt gar nicht nach Jules.« Nicht nach der Jules de Marco, die ich zu kennen meinte und die ihren Freunden immer alles mit Zins und Zinseszins vergalt.
    »Ich versichere dir, dass ich mir das nicht ausgedacht habe.«
    Ich konnte den Schmerz in Quincys Stimme hören. Es würde ein
langes
langes Wochenende werden.

Am Morgen brach ich nach Maine auf. Ich parkte meinen SUV in Westport, wo ich in Jules’ neuen Mini Cooper umstieg, ein Cabrio so kompakt und golden, dass man meinte, in einer Clutch zu sitzen, jener Handtasche, die manche Frauen bei Wohltätigkeitsdiners ungerührt vor sich auf den Tisch legten. Jules und ich wechselten uns hinterm Steuer ab, und wie gewöhnlich war sie nicht nur mit einer Thermoskanne starken Kaffees und Keksen ausgerüstet, sondern auch mit Rockmusik jeder Art. Wir summten gerade einträchtig zu Feist, als wie aus dem Nichts Arthurs Name fiel. »Dieser verdammte Arthur«, sagte sie wörtlich, als sie auf ihr Handy sah.
    »Wie bitte?«
    »Der Mistkerl hat mir gerade eine Liste mit Dingen geschickt, die ich in Maine für ihn kaufen soll: Hummer Newburg, Cranberry Chutney, Maypo-Haferflocken und dieses eklige Schwarzbrot in Dosen. Findet er den Weg zum Supermarkt nicht mehr?«
    »Vielleicht vermisst er dich, und das ist seine Art, es dir zu zeigen.«
    »Hab ich nicht gesagt, du sollst aufhören, solchen Blödsinn von dir zu geben, wenn wir sieben Stunden zusammengepfercht sind?« Immerhin, sie sagte es in liebevollem Ton.
    »Sag mal ehrlich, verfluchst du den Tag, an dem ich Arthur deine Nummer gegeben habe?«
    »Schätzchen, du hast alles richtig gemacht«, sagte Jules. »Ich verfluche nur mich selbst.« Dann schwieg sie. Eine Meile später, als ich längst dachte, das Thema sei erledigt, kam sie wieder darauf zurück. »Wenn Arthur mir mit so was kommt, würde ich ihm am liebsten eine eigene Liste als Antwort schicken   – mit all seinen Fehlern. Nur dass ich jetzt schon weiß, dass ich mir in dem Moment, in dem ich sie abschicke, sage: ›Julia Maria, du hast jetzt seit fast dreißig Jahren mit Männern zu

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