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Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen

Titel: Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Einsatz gilt daher als selbstverständlich.
    Moira wird nach und nach bewusst, wie wenig ihr Partnersich einbringt, und sie ärgert sich immer mehr darüber. Sie beschwert sich bei Freundinnen, macht Rob gegenüber aber allenfalls spitze Bemerkungen oder zieht sich ganz zurück – das ist für sie leichter als eine offene Konfrontation. Rob ist normalerweise müde, wenn er von der Arbeit kommt. Er hat das Gefühl, seinen Teil beizutragen, wenn er den Müll nach draußen bringt, das Auto putzt und ab und zu den Rasen mäht. Am Wochenende spannt er aus: Samstagnachmittags geht er meist ins Fußballstadion und danach mit seinen Freunden etwas trinken.
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    Moira verhält sich nach den oben genannten Kriterien passivaggressiv. Sie vermeidet eine direkte Auseinandersetzung, indem sie alles selbst macht, bringt ihre Wut aber zum Ausdruck, indem sie launisch und sarkastisch ist, statt das Problem direkt anzugehen und nach einer echten Lösung für die Dinge zu suchen, die ihr gegen den Strich gehen. Sie hat in der Vergangenheit schon öfter versucht dafür zu sorgen, dass Rob und ihre Söhne im Haushalt mehr tun, was aber immer nur kurzfristig erfolgreich war – danach sind die anderen wieder in ihr altes Muster zurückgefallen. Moira ist in eine Falle getappt, die für Eltern typisch ist: Sie verhält sich weiterhin wie eine Mutter mit kleinen Kindern, obwohl diese Rolle inzwischen gar nicht mehr nötig ist. Sie ist so daran gewöhnt, sich um alles zu kümmern, dass sie einfach damit weitermacht, und dem Rest der Familie ist das natürlich sehr recht.
    Außerdem hat Moira Schuldgefühle: Sie hat sich vom Vater ihrer Kinder getrennt und einen neuen Mann in die Familie gebracht. Daher bemüht sie sich nun nach Kräften, den allgemeinen Frieden zu wahren, indem sie von niemandem irgendetwas verlangt. Sie ist Rob schon allein dafür dankbar, dass er ihre Familie akzeptiert, deshalb fällt es ihr schwer, noch mehr von ihm zu fordern.
    Jeder hat das Recht, glücklich zu sein.
    Oft fühlen wir uns nicht imstande, andere um Hilfe zu bitten, weil wir tief im Innern glauben, wir hätten deren Unterstützung nicht verdient. Doch wenn wir wie Moira eine Situation als Schicksal hinnehmen und uns aufreiben, umalle anderen bei Laune zu halten, staut sich Ärger auf, der unweigerlich irgendwann zum Ausbruch kommen wird.
    Ein selbstsicherer Umgang mit dieser Situation wäre, sich einerseits die eigenen Ängste einzugestehen, sich zugleich aber auch bewusst zu machen, welche Rechte man hat: das Recht, klar zu sagen, was man will, und das Recht, glücklich zu sein. Jemand, der klar und bestimmt auftreten kann, wird die eigenen Bedürfnisse zum Ausdruck bringen und sicherstellen, dass sie befriedigt werden, und zwar ohne Scheu vor den Konsequenzen.
    Was zu tun ist
    Der erste und entscheidende Schritt besteht darin zu überlegen, was Sie wirklich wollen, und sich ausreichend Zeit für diese Klärung zu nehmen. Weil dieser Prozess schwieriger ist, als er zunächst klingt, tappen wir in solchen Situationen allzu leicht in die Falle passiv-aggressiven Verhaltens. Denken Sie sorgfältig über das gewünschte Endergebnis nach. Es bringt nichts, wenn Sie Ihren Partner darum bitten, am Wochenende das Kochen zu übernehmen, wenn das genau die Tätigkeit ist, die Ihnen selbst besonders viel Vergnügen macht oder Sie sich nicht zurücknehmen und entspannen können, während ein anderer kocht.
    Legen Sie, um sich über Ihre Bedürfnisse klar zu werden, eine Liste all der Dinge an, bei denen Sie sich grundsätzlich Hilfe wünschen. Entscheiden Sie dann, welche dieser Arbeiten Sie am leichtesten einem anderen überlassen können.
    Wenn Sie bereit sind, Ihren Gefühlen und Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen, ist Ihre Wortwahl ein wichtiger Erfolgsfaktor. Sagen Sie nicht: »Wegen dir geht es mir …«, sondern: »Ich fühle mich …« Moira könnte zum Beispiel festhalten: »Es passt mir nicht, dass ich mich fast alleine um den Haushalt kümmern muss.« Seien Sie genau, wenn Sie sagen, was Sie wollen: Benennen Sie so exakt wie möglich, was Sie sich wünschen und erwarten. Moira könnte also sagen: »Ich will, dass du jeden Donnerstagabend für alle kochst.«
    Falls Sie wirklich nicht genau wissen, welche Art von Hilfe Sie möchten, könnten Sie Ihr Gegenüber dazu auffordern , selbst Ideen einzubringen. »Ich bin am Wochenende immerfurchtbar müde, weil ich alleine für alle koche und putze – hast du irgendwelche Vorschläge, wie du mir dabei helfen

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