Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
preisgeben. Um jemandem wie Jack Paroli zu bieten, müssen Sie imstande sein, ihn direkt anzuschauen, die Schultern dabei zu entspannen und selbstbewusst zu sprechen.
Menschen, die andere mobben, wollen verletzen und erniedrigen, doch wenn ihre Kommentare nicht den gewünschten Effekt haben, geben sie irgendwann auf.
Sie könnten auch die Strategie des selbstbewussten Beipflichtens wählen – das heißt, Sie stimmen der geäußerten Kritik auf starke, gut gelaunte Art zu. »Genau, wir sind Anfänger. Bis wir es wirklich draufhaben, ziehen wir wahrscheinlich schon längst wieder um.« Achten Sie darauf, solche Sätze möglichst energisch vorzubringen – falls Sie dabei zögerlich und selbstanklagend klingen, hat derjenige, der Sie mobbt, gewonnen und wird Sie bei jedem weiteren Besuch provozieren.
Versuchen Sie bei destruktiver Kritik zu lachen. Sagen Sie freundlich: »Wenn dir nichts Positiveseinfällt, dann sag doch lieber gar nichts.« Es fällt wesentlich leichter, zu lachen und ironisch mit einer Situation umzugehen, wenn Ihnen jemand zur Seite steht. Weihen Sie einen Freund in Ihre Pläne ein und bitten Sie ihn, beim nächsten Besuch eines wirklich schwierigen Verwandten dabei zu sein.
Versuchen Sie Menschen mit Mobbing-Neigung nie zu besänftigen und lassen Sie sich auch nicht auf einen Streit ein. Sobald Sie sich nämlich zu rechtfertigen beginnen oder aggressiv werden, ist das ein Signal für den anderen, dass er gewonnen hat. Die gewünschte Wirkung ist eingetreten: Sie fühlen sich unbehaglich. Das motiviert ihn, immer weiter bösartige Kommentare abzugeben.
Einem Aggressor aus dem Weg zu gehen, indem man sich wie Paul in einen anderen Raum zurückzieht, ist keine gute Strategie, denn auch dies zeigt dem anderen, dass er am längeren Hebel sitzt. Pauls Verhaltensweise ist feige und führt nicht zu einer Lösung.
Hinweis
Familienmitglieder verschwinden nicht einfach aus Ihrem Leben. Entweder müssen Sie sich ein dickes Fell zulegen und die betreffenden Kommentare an sich abgleiten lassen oder Sie beschließen, etwas dagegen zu tun. Es ist viel besser, die Situation anzugehen, als kostbare Lebenszeit darauf zu verwenden, jemanden zu beschwichtigen oder ihm aus dem Weg zu gehen.
Lob und Komplimente annehmen
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Donna ist alleinerziehende Mutter. Sie sorgt für ihr Kind, arbeitet Vollzeit als Hebamme, hat eine leitende Funktion im Schulelternbeirat und ist aktives Mitglied einer politischen Partei. Als sie ihre Eltern besucht, sagt ihr Vater, er und seine Frau seien sehr stolz auf sie. Donnas Eltern bewundern, wie tatkräftig sich ihre Tochter dafür einsetzt, das Leben anderer zu verbessern, und dass sie gleichzeitig eine liebevolle und aufmerksame Mutter ist.
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Weil Donna nicht daran gewöhnt ist, von ihrem Vater gelobt zu werden, reagiert sie spontan abwehrend. Sie lacht und sagt, er solle nicht albern sein, das sei doch wirklich nichts Besonderes. Auf ein Kompliment mit einer flapsigen Bemerkung zu reagieren ist meist eine Verlegenheitsreaktion. Doch wenn Sie ein Kompliment zurückweisen, kann das für den anderen verletzend sein – er wird Sie in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr so leicht loben.
Was zu tun ist
Die ideale Antwort auf ein wohlüberlegtes Kompliment wie dieses wäre: »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mir das sagst. Es tut mir gut, das zu hören.«
Hinweis
Nehmen Sie Komplimente lächelnd entgegen und nicht stirnrunzelnd. Weisen Sie sie nicht zurück, egal wie verlegen Sie sein mögen – bedanken Sie sich einfach.
Komplimente machen
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Natalie hat eine 12-jährige Tochter, Rosie. Natalie ist als Kind von ihren Schulkameraden gehänselt worden und leidet immer noch unter geringem Selbstvertrauen. Es ist ihr sehr wichtig, dass es Rosie nicht genauso geht, deshalb lobt sie sie unentwegt. Kürzlich ist ihr aufgefallen, dass ihre Tochter immer wieder gereizt darauf reagiert, und während Rosie jeden Hauch von Kritik sofort zu spüren scheint, ignoriert sie Natalies Komplimente und bewundernde Kommentare.
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Die meisten Eltern möchten, dass ihre Kinder Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeiten haben, und sie wissen, dass Lob ermutigt und Lernprozesse begünstigt. Allerdings können undifferenzierte Komplimente und willkürliches Lob auch den gegenteiligen Effekt haben. Manchmal wollen Eltern ihre Kinder in einem Bereich mit Lob anspornen, in dem sie selbst gern erfolgreich gewesen wären. Im ungünstigsten Fall wächst dasKind daher in dem Gefühl heran,
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