Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
wollen, garantiert nicht, dass Sie es auch bekommen, doch es erleichtert anderen, Ihre Bedürfnisse zu verstehen und Ihnen entgegenzukommen.
Und was kann Grant jetzt tun, nachdem der frisch verlegte Boden einen schwerwiegenden Mangel aufweist? Vergessen Sie nicht, dass jeder Rechte hat. Zunächst einmal sind da Ihre persönlichen Rechte. Wenn Sie überzeugt sind von Ihrem Recht, fair und anständig behandelt zu werden, werden Sie auch dafür sorgen müssen, dass dies geschieht.
Außerdem haben Sie natürlich Rechte im juristischen Sinn. Wenn Sie als Kunde in eine Auseinandersetzung geraten – sei es nun mit einem Geschäft, einem Vertreter, einem Friseur oder einer Reinigung, sollten Sie sich bei der Verbraucherberatung über Ihre Rechte informieren.
Falls alles richtig schiefläuft, werden Sie entscheiden müssen, ob Sie rechtliche Schritte einleiten oder ob Sie weiteren Ärger vermeiden möchten und lieber jemand anderen damit beauftragen, die Arbeit zu beenden. Das ist ein wichtiger Aspekt selbstsicheren Auftretens – zu wissen, dass Sie sich im Einzelfall auch dafür entscheiden können, sich nicht durchzusetzen und die Verantwortung dafür zu übernehmen: Es ist immer möglich, die Dinge auf sich beruhen zu lassen und alternative Lösungswege zu wählen.
Hinweis
Vielleicht haben Sie nicht den Service bekommen, den Sie wollten, aber wenn Sie Ihre Rechte kennen, wenn Sie wissen, was Sie wollen, und das auch klar zum Ausdruck bringen können, verbessert das Ihre Verhandlungsposition und damit die Chancen, dass Ihren Bedürfnissen Folge geleistet wird.
Kritik üben
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Paula hat an einer Fachhochschule einen Studienvorbereitungskurs begonnen. Nur wenn sie diesen Kurs besteht, kann sie im nächsten Jahr einen Studienplatz für Zoologiebekommen. Dummerweise stören drei der anderen Teilnehmer immer wieder den Unterricht, und zwar in zunehmendem Maße. Sie kommen zu spät, tuscheln miteinander, unterbrechen die anderen usw. Paula passt den Dozenten zwischen zwei Stunden ab und beklagt sich vorsichtig, sie könne sich schwer konzentrieren, weil die drei anderen Kursteilnehmer sie ablenkten. Unsicher murmelt sie: »Wäre es unter Umständen vielleicht möglich, dass Sie ihnen sagen, sie sollen das lassen?« Der Dozent nimmt Paulas Anliegen nicht ernst und erklärt, niemand außer ihr habe damit Probleme. Paula hält daraufhin den Mund und leidet weiter.
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Paula hat große Mühe, ihre Beschwerde vorzubringen, weil ihr das nötige Selbstvertrauen fehlt. Die Haltung des Dozenten macht es ihr zusätzlich schwer. Wenn er ihr richtig zugehört und ihr Anliegen respektiert hätte, wäre es für Paula deutlich einfacher gewesen, für ihre Belange einzutreten.
Es passiert allzu leicht, dass wir als Erwachsene in Muster zurückfallen, die wir vor langer Zeit erlernt haben. Statt ihrem Dozenten gegenüber klar und nachdrücklich aufzutreten, fällt Paula in ein schulmädchenhaftes Verhalten zurück: Sie hat noch immer das Gefühl, dass man Lehrer nicht infrage stellt und ihnen nicht widerspricht.
Paulas fehlendes Selbstvertrauen und die Befürchtung, auch ein zweiter Vorstoß könnte zurückgewiesen werden und sie würde dann als Unruhestifterin dastehen, führt dazu, dass sie nichts mehr unternimmt, sondern sich mit der für sie unbefriedigenden Situation abfindet.
Was zu tun ist
Falls Sie wie Paula nicht daran gewöhnt sind, für sich selbst einzustehen, schüchtert Sie möglicherweise schon allein die Vorstellung, Ihre Beschwerde weiterzuverfolgen, derart ein, dass Sie es lieber bleiben lassen. Sobald Sie aber ein klares und bestimmtes Auftreten eingeübt haben, wird sich Ihre Wahrnehmung verschieben: Es geht Ihnen dann vor allem darum, mit Ihren Mitmenschen und der jeweiligen Problemlage zurechtzukommen, und zwar
trotz
Ihrer Unsicherheit.
Machen Sie sich klar, was passiert, wenn Sie die Sache auf sich beruhen lassen: Sie haben dann weiter mit den fortgesetzten Störungen zu kämpfen und müssen hinnehmen, dass dies eventuell negative Auswirkungen auf Ihre Zukunftspläne haben wird. Also stellen Sie sich Ihrer Angst und handeln Sie!
Sobald Sie eine selbstsichere Körperhaltung einnehmen, werden Sie sich gleich stärker fühlen.
Es gibt Möglichkeiten, Ihr Selbstvertrauen in solchen Situationen zu steigern. Am wichtigsten ist es, dass Sie sich Ihre Körpersprache bewusst machen und sie gezielt einsetzen – das kann Ihre Fähigkeit, sich zu behaupten, entscheidend beeinflussen. Selbst wenn Sie ängstlich
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