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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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…«
    »Besser eine gute Erklärung haben«, kreischte Shluh in Groaci zurück, »oder in schnellster Schnelle umgekehrt an einem Folterrahmen hängen!«
    »Die beste Erklärung, Euer Exzellenz«, flüsterte der Unglückliche und trat in den Raum, gefolgt von einem umfangreichen Lumbaganer mit einem einzigen Auge, drei Beinen, einem immensen Grinsen und einem großen, primitiven Nadelstrahler in der Faust.
    »Ihn sofort niederschießen!« zischte Shluh in seiner Sprache Wilth zu, der wie erstarrt an der Wand stand.
    »A-a-anscheinend vergessen, meine Waffe zu laden«, wisperte Wilth und ließ seine nutzlose Waffe klappernd zu Boden fallen.
    »Wer von euch Fremden ist der Anführer der Groaci hier?« fragte der Neuankömmling.
    Wilths Stielaugen neigten sich seinem Chef zu. Shluh sank in seinem Sessel zusammen und beäugte die Pistole. »Äh – warum wollen Sie das wissen?« erkundigte er sich vorsichtig.
    »Weil da ein großer Boß ist, der ihn sehen will«, erklärte der Lumbaganer und betrachtete der Reihe nach die vier Ausländer. »Beeilt euch. Ich weiß nicht, was ein Sortiment Innereien auf dem offenen Markt einbringt, aber es dürfte weniger sein, wenn sie voller Stahlsplitter sind.«
    »Es handelt sich wohl um einen, äh, bloßen Höflichkeitsbesuch?« fragte Shluh hoffnungsvoll.
    »Denkt euch, was ihr wollt, aber macht schnell. Der große Boß wartet nicht gern.« Der Lumbaganer blickte auf die Armbanduhr an seinem linken unteren Handgelenk. »Ich jedenfalls wechsle in einer halben Stunde die Partei, und ich mag keine unerledigten Sachen.«
    »Nun, ich nehme an, man muß die Höflichkeit wahren«, sagte Shluh mit einem gewissen Mangel an Überzeugung und erhob sich.
    »Es ist schon gut, Shluh«, mischte sich Retief ein. »Sehr nobel von Ihnen, mich zu decken, aber wir können diesen Burschen nicht hintergehen. Ich werde ohne Aufsehen mitgehen.«
    »Ha! Du wolltest mich wohl zum Narren halten, wie?« Der Lumbaganer zielte mit seiner Waffe auf den Kopf des Schwarmmeisters und kniff sein eines Auge längs des Pistolenlaufs zusammen. »Ich hätte gute Lust, dich dafür mit Blei vollzupumpen. Aber zum Henker damit. Ich muß die Ladungen für dieses Schießeisen selbst herstellen, also verschwende ich lieber keine.« Er winkte mit der Waffe, ihm zu folgen.
    »Vorwärts, Großer.« Er machte eine kleine Pause. »He, ihr Fremden seht für mich zwar alle gleich aus, aber mir scheint, du unterscheidest dich doch irgendwie ein bißchen.« Er musterte Retief eindringlich und verglich ihn durch rasche Seitenblicke mit Wilth und Shluh. »Zwei Beine«, murmelte er. »Ein Torso, ein Kopf – ah, ich hab’s! Sie haben jeder fünf Augen und du hast nur zwei, die irgendwie eingesunken sind. Wie kommt das?«
    »Ein Geburtsfehler«, erklärte Retief.
    »Oh, entschuldige vielmals, Kamerad. Ich wollte dich nicht kränken. Also vorwärts. Wir haben einen langen Marsch vor uns, und die Straßen sind voller Räuber.«

 
7.
     
    »Dies scheint meine Nacht zu sein, um die hiesigen Anführer kennenzulernen«, bemerkte Retief, als sie auf die Straße traten und sich nach Westen, dem Wasser zuwandten. »Zu wem bringst du mich denn?«
    »Das wirst du schon noch sehen«, erwiderte sein Begleiter kurz und schwang seinen asymmetrischen Kopf von einer Seite zur anderen, um sein einzelnes Auge erst über die eine, dann über die andere Straßenseite vor ihnen wandern zu lassen. »Wenn uns jemand überfällt, dann heißt es, jeder von uns für sich selbst«, informierte er den Terraner.
    »Erwartest du, angegriffen zu werden?« fragte Retief unbekümmert.
    Der Lumbaganer nickte. »Natürlich«, erwiderte er düster. »Warum sollte es heute nacht anders sein als sonst?«
    »Ich dachte, Straßenschlachten wären das nationale Hobby der Lumbaganer«, bemerkte Retief. »Du klingst aber nicht sehr enthusiastisch.«
    »Oh, ein kleiner Krawall hier und da, eine freundliche Schlägerei in einer Bar, ein nachbarlicher Zusammenstoß auf der Straße, gewiß. Ich bin ebenso normal wie jeder andere. Aber das hier macht mich ja völlig fertig. Offengestanden, Mister … wie war doch dein Titel?«
    »Retief.«
    »Ich bin Gloot. Wie ich sagte, Retief, ganz unter uns, ich würde gern mal Pause machen mit diesen ewigen Krawallen, eine lange Pause. Ich habe genug Beulen für einige Zeit, verstehst du? Und vielen anderen geht es genauso.«
    »Warum streitet ihr euch dann immer weiter?«
    »Das kann man einem Ausländer schwer erklären. Ich schlendere

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