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Friedhof der Kuscheltiere

Friedhof der Kuscheltiere

Titel: Friedhof der Kuscheltiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zerfetzten Reste der von Church getöteten Maus hatte fallen lassen.
    Der Acker im Herzen eines Mannes ist steiniger, Louis.
    Dieser Gedanke kam so klar, war irgendwie so dreidimensional und hörbar, daß Louis zusammenfuhr -- es war, als wäre Jud hinter ihm aufgetaucht und hätte laut gesprochen.
    Ein Mann bestellt ihn -- und läßt darauf wachsen, was er kann.
    Church hockte noch immer gierig über dem toten Vogel. Jetzt hatte er sich den anderen Flügel vorgenommen. Es knisterte dumpf, als Church daran zerrte, vor und zurück, vor und zurück. Den kriegst du nie vom Boden los, Orville. Stimmt, Wilbur, der Scheißvogel ist tot wie Hundedreck, wir können ihn ebenso gut an den Kater verfüttern, können ihn ebenso gut...
    Plötzlich versetzte Louis Church einen Tritt, einen kräftigen Tritt. Das Hinterteil des Katers fuhr hoch und sackte plump wieder herab. Dann wanderte er davon und bedachte Louis mit einem dieser gemeinen, grüngelben Blicke. »Friß mich«, fauchte Louis ihn an, als wäre er selbst ein Kater.
    »Louis?« hörte er Rachels Stimme schwach aus dem Schlafzimmer. »Kommst du?«
    »Komme gleich«, rief er zurück. Ich muß nur eben diese kleine Sauerei hier wegräumen, Rachel. Weil es meine Sauerei ist. Er tastete nach dem Schalter für das Garagenlicht. Dann eilte er zum Schrank unter der Küchenspüle und holte einen grünen Müllbeutel heraus. Er nahm den Beutel mit in die Garage und hob die Schaufel von ihrem Nagel an der Garagenwand. Er scharrte die Krähe los und ließ sie in den Beutel fallen. Dann schaufelte er den abgerissenen Flügel auf und beförderte ihn gleichfalls hinein. Er verknotete den Beutel und warf ihn in die Mülltonne hinter dem Heck des Honda. Als er das alles erledigt hatte, waren seine Knöchel taub.
    Church stand an der Garagentür. Louis machte eine drohende Geste mit der Schaufel, und dann war der Kater verschwunden wie schwarzes Wasser.
     
     
    Oben lag Rachel auf dem Bett, nur mit dem Saphir an seiner Kette bekleidet, wie sie es versprochen hatte. Sie lächelte ihn träge an. »Wo warst du so lange, großer Meister?«
    »Das Licht über der Spüle brannte nicht«, sagte Louis. »Ich habe eine neue Birne eingeschraubt.«
    »Komm«, sagte sie und zog ihn sanft zu sich. Nicht an der Hand. »Er weiß, ob du geschlafen hast«, sang sie leise; ein kleines Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Er weiß, ob du noch wach bist -- aber, Louis, was ist denn das?«
    »Da scheint etwas gerade aufgewacht zu sein«, sagte Louis und glitt aus seinem Bademantel. »Vielleicht sollten wir sehen, ob wir es wieder zum Schlafen bringen, bevor der Weihnachtsmann kommt, meinst du nicht?«
    Sie stützte sich auf einen Ellenbogen; er spürte ihren warmen, süßen Atem.
    »Er weiß, ob du gut warst oder schlecht... also sei so gut... sei gut... . Warst du ein guter Junge, Louis?«
    »Ich denke doch«, sagte er. Seine Stimme war nicht ganz fest.
    »Sehen wir, ob du so gut schmeckst, wie du aussiehst«, sagte sie.
     
     
    Der Sex war gut, aber hinterher fiel es Louis schwer, einfach in den Schlaf hinüberzugleiten, wie sonst, wenn der Sex gut gewesen war -- im Reinen mit sich selbst, seiner Frau, seinem Leben. Er lag in der Dunkelheit des Weihnachtsmorgens, lauschte Rachels langsamen, tiefen Atemzügen und dachte an den toten Vogel auf der Schwelle -- Churchs Weihnachtsgeschenk für ihn.
    Vergessen Sie mich nicht, Dr. Creed. Ich war lebendig, dann war ich tot, und jetzt bin ich wieder lebendig. Ich habe die volle Runde gemacht, und jetzt bin ich hier, um Ihnen zu sagen, daß man an der anderen Seite wieder herauskommt mit zerbrochenem Schnurrapparat und Geschmack am Jagen. Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, daß ein Mann seinen Acker bestellt und darauf wachsen läßt, was er kann. Vergessen Sie nicht, Dr. Creed, ich bin ein Teil dessen, was jetzt in Ihrem Herzen wächst. Da sind Ihre Frau und Ihre Tochter und Ihr Sohn -- und da bin ich. Bewahren Sie das Geheimnis und kümmern Sie sich um Ihren Acker.
    Irgendwann schlief Louis ein.

 31
    Weihnachten war vorüber. Die Fußabdrücke im Kamin hatten Ellies Glauben an den Weihnachtsmann wiederhergestellt -- fürs erste zumindest. Gage hatte seine Geschenke begeistert ausgepackt und nur hin und wieder innegehalten, um ein besonders wohlschmeckend aussehendes Stück Geschenkpapier zu verspeisen. Und in diesem Jahr hatten beide Kinder am Nachmittag herausgefunden, daß die Verpackung mehr Spaß machte als das Spielzeug.
    Am Silvesterabend kamen die

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