Frisch geküsst, ist halb gewonnen
Beste war, anderen Kindern, mehr Kindern bei der Genesung zu helfen.
„Es tut mir leid“, sagte er langsam. „Und mehr Kinder herzuholen klingt logisch.“
Sie grinste. „Siehst du? War doch gar nicht so schwer. Akzeptier einfach, dass du mir nicht widerstehen kannst, und dein Leben wird so viel einfacher.“
„Danke für die Info.“
Es zuckte um seine Mundwinkel, als er sprach. Sie hatte das Gefühl, dass er mit aller Kraft versuchte, ein Lächeln zu verbergen.
„Und noch mal wegen des Wann und Wo“, sagte sie. „Heute Nacht?“
„Dein Zimmer oder meins?“
„Ich komme zu dir runter.“ Sie wandte sich zum Gehen, blieb aber nach einem Schritt stehen und drehte sich noch mal zu ihm um. „Und verärgere mich zwischen jetzt und dann besser nicht.“
„Ich werd’s versuchen.“
„Tja, da du ein Mann bist, ist das wohl alles, was ich erwarten kann.“
Izzy liebte alles an der Strickleiter, außer das Geschirr, auf dem Ethan, Nicks Bergsteigerfreund, jedoch bestand.
„Aber ich bin doch nicht mehr blind“, beschwerte sie sich.
Ethan, ein vierzigjähriger, braun gebrannter Hüne von einem Mann, schüttelte den Kopf. „Bis du mir nicht bewiesen hast, dass deine Knochen nicht brechen, wenn du fällst, trägst du das Geschirr.“
„Aber das nimmt mir einen wichtigen Teil der Erfahrung.“
„Das Gleiche sagt mein siebzehnjähriger Sohn über Kondome. Sehe ich so aus, als ob mich das interessiert?“
„Na gut“, grummelte sie und fing an zu klettern.
Es war ein schöner warmer Nachmittag mit einer leichten Brise, und wenn sie die sehr betrunkenen Finanztypen und ihre geschmacklosen Kommentare ignorierte, war es richtig schön.
„Baby, ich fang dich auf, wenn du fällst“ war ja noch akzeptabel, aber „Netter Arsch“ weckte in ihr den Wunsch, ihr Knie heftig in jemandes Leibesmitte zu rammen.
Sie erreichte die Brücke. Ethan wartete bereits auf der anderen Seite auf sie.
„Ich schaff das“, rief sie und ging, ohne ihren Schritt zu verlangsamen, hinüber. Es war viel einfacher, wenn man was sehen konnte. Sie liebte es, auf gleicher Höhe mit dem Laub der Bäume zu sein und die Vögel an sich vorbeifliegen zu sehen.
„Kann ich noch mal?“, fragte sie, als sie am anderen Ende angekommen war.
„Ich schätze, das geht klar. Die sind eh alle viel zu betrunken, um zu klettern.“
„Vielleicht haben sie alle Höhenangst, und das hier ist von langer Hand geplant.“
„Da traust du ihnen, glaub ich, zu viel zu.“
Izzy kletterte vom Baum herunter. Nick stand bei dem Gruppenleiter. Sehr wahrscheinlich erklärte er ihm gerade, dass sie ihren eigenen Mut in absehbarer Zeit erst einmal nicht testen würden.
Und tatsächlich, Ethan war schon vom Baum geklettert und dabei, die Geschirre wegzupacken.
Izzy ging zu Nick hinüber.
„… nehmen sie mit auf eine leichte Wanderung“, sagte er gerade. „Da können sie den Alkohol ausschwitzen.“
„Sie arbeiten hart. Sie haben es sich verdient, ein wenig zu feiern.“
„Niemand muss es mit dem Feiern so übertreiben.“ Nick klang frustriert.
Izzy trat näher heran. „Ich komme mit auf die Wanderung“, sagte sie. „Ich pass auf, dass keiner den Anschluss verliert.“
Der Gruppenleiter sah nicht sehr überzeugt aus. „Ihnen geht es gut.“
„Wenn es eine Junggesellenparty wäre, würde ich zustimmen“, sagte Nick. „Aber so möchte ich, dass bis Sonnenuntergang alle verschwunden sind.“
„Was? Wir haben für ein ganzes Wochenende bezahlt.“
„Sie bekommen Ihr Geld zurück. Wir wollen solche Gruppen wie diese hier nicht haben.“ Er schaute auf seine Uhr. „Ab genau jetzt wird kein Bier mehr ausgeschenkt. Damit bleiben ihnen fünf Stunden, um auszunüchtern und das Grundstück zu verlassen.“
Der Leiter murmelte etwas, das Izzy nicht verstand, und stakste dann davon.
„Und jetzt?“, fragte sie.
„Jetzt warten wir, bis sie aufhören, sich wie Idioten zu benehmen. Wenn sie ohne Bier weitermachen wollen, können sie bleiben. Ansonsten schmeiß ich sie raus. Ich muss eben mit Ethan sprechen. Ich will, dass er hierbleibt und mir hilft sicherzustellen, dass niemand eine Dummheit macht.“
„Wie wahrscheinlich ist das wohl.“
„Wem sagst du das. Mit dir alles in Ordnung?“
„Ja, alles gut. Die sind harmlos. Ich bleibe auch hier. Vielleicht kann ich sie zu besserem Benehmen beschämen.“
„Den Begriff habe ich noch nie gehört, aber es klingt nach einem interessanten Plan.“
Er ging zu Ethan hinüber. Izzy
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