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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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natürlich nicht, sagt sie. Ihr Leben ist einfach zu hart. Schätze, es dürfte ein echtes Problem sein, diese kleine Extra-Massage einzuplanen. Und um ihr Geld zu zählen, dafür braucht sie sicherlich mehrere Tage.“
    Nicole unterbrach sich und sah Wyatt an. „Möchtest du jetzt deine Meinung über mich ändern?“
    „Nein. Aber ich möchte wissen, wie es kommt, dass sie bei dir alle Knöpfe drückt.“
    Nicole zögerte. „Es macht mich einfach so wütend. Sie hat alles. Sie ist diejenige, von der meine Eltern ständig gesprochen haben. Sie waren ja so stolz auf sie. Claire war der Star und ich hing zu Hause fest und durfte mich um alles kümmern. Ich hasse sie.“
    „Nein. Das tust du nicht.“
    Mit zusammengekniffenen Augen sah Nicole ihn an. „Ich kann es nicht leiden, wenn du so vernünftig bist. Hatte ich das bereits erwähnt?“
    „Ein- oder zweimal. Du hasst deine Schwester nicht. Du kennst sie doch gar nicht gut genug, um überhaupt so etwas empfinden zu können. Du hasst das, was ihretwegen mit dir geschehen ist, und jetzt ist es leichter für dich, zu behaupten, dass du sie hasst, anstatt deinen Eltern oder den Umständen die Schuld zu geben.“
    „Woher weißt du das? Du siehst dir bestimmt die Oprah-Show an.“
    „Willst du damit etwa behaupten, dass ein Mann nicht einfühlsam sein kann?“
    „Etwas in der Art.“
    „Ich kenne dich jetzt schon eine ganze Weile, und für mich ist es viel leichter zu sehen, was in deinem Leben geschieht als für dich.“
    „Vielleicht hast du ja recht, aber in unserer Beziehung bin lieber ich die Tiefsinnige. Es ist nur ...“ Sie zuckte die Schultern. „Ich fühle mich schuldig, und ich hasse es, mich schuldig zu fühlen. Claire ist in Ordnung, das weiß ich ja.“ Sie sah Wyatt an. „Sag mir, dass es ihr gut geht.“
    „Soll ich nach ihr sehen?“
    „Ja bitte. Sie ist unten.“
    „Im Keller?“
    „Im Übungsraum.“
    Wyatt erhob sich und ging zur Kellertreppe. Er hatte völlig vergessen, dass es dort unten den schalldichten Raum gab, der für Claire eingerichtet worden war, damit sie üben konnte. Mit sechs oder sieben Jahren war sie dann weggezogen, was bedeutete, dass er nicht sonderlich lange genutzt wurde. Er runzelte die Stirn, als ihm auf der Treppe einfiel, dass Claire damals, als sie mit ihrer Großmutter wegging, zwei Jahre jünger gewesen war als Amy heute. Sie musste ihre Familie extrem vermisst haben.
    Und vor allem Nicole, dachte er. Immerhin waren sie Zwillinge.
    Er wusste, dass Nicole eine Menge Schwierigkeiten hatte, und er gab ihr keinerlei Schuld. Sie hatte es schwer gehabt, mit der Sorge um Jesse, mit der Arbeit in der Bäckerei. Für alles war sie verantwortlich. Aber wie war es Claire ergangen?
    Er öffnete die Tür zum Übungsraum und war sofort von der Schönheit der Musik bezaubert. Von klassischen Liedern und Konzerten oder was immer es war, das sie gerade spielte, verstand er nichts. Er wusste nur, dass das Stück unglaublich gefühlvoll und beinahe ... traurig war.
    Der Flügel stand so, dass Claire ihm den Rücken zuwandte. Beim Spielen wog sie sich im Takt, ihr langes, blondes Haar bewegte sich mit ihr und fing das Licht ein. Entweder hatte sie die Tür nicht gehört oder es störte sie nicht, dass er da war. Wahrscheinlich Ersteres, vermutete er.
    Sie schien ihm fast wie in einer Art Trance zu sein, als ob die Musik sie verwandelt hätte.
    Er zog sich zurück und ging wieder in die Küche.
    Nicole sah ihm entgegen. „Wie geht es ihr?“
    „Gut. Sie spielt Klavier.“ Er ging zum Kühlschrank, nahm sich ein Bier und setzte sich zu ihr an den Tisch. „Wieso ist sie eigentlich nicht auf Tournee? Das ist doch das, was sie normalerweise tut?“
    „Ich weiß es nicht. Ich kann nur raten. Vielleicht hat sie Urlaub.“
    „Und ihr Urlaub fiel dann rein zufällig in die Zeit, in der du operiert werden musstest?“
    Nicole blickte finster. „Versuche nicht, mich dazu zu bringen, dass ich mich schuldig fühle, weil sie hier ist.“
    „Das ist nicht meine Absicht.“
    „Aber du sagst doch, dass sie Pläne gehabt haben könnte, die sie sausen ließ, um bei mir zu sein.“
    „Ich weiß es doch nicht. Deshalb habe ich ja gefragt.“ Er wusste, dass Jesse bei Claire angerufen hatte und dass sie schon am nächsten Tag hier war. War das nur gutes Timing oder musste sie irgendwelche Veranstaltungen absagen, um herzukommen ?
    „Ich würde mal annehmen, dass sie immer mehrere zusammenhängende Wochen gebucht ist. Ist jetzt

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