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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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und ist verantwortungsbewusst. Für seine Jungs tut er alles, und trotzdem hat er ein Ego, so groß wie die Titanic. Er ist …“
    „Perfekt.“
    „Nein, aber er ist perfekt für mich.“
    Claire umklammerte ihre Teetasse. „Ich muss gleich wieder heulen.“
    „Das wird richtig langweilig.“
    „Dann versuch du erst einmal, schwanger zu sein. Die Hormone sind ein einziger Albtraum. Manchmal komme ich mir vor wie eine Figur aus einem Horrorfilm. Ich denke, ihr werdet das überstehen. Die Sache mit Brittany wird sich irgendwie klären, und dann könnt ihr beide, du und Hawk, euch wieder lieben.“
    Nur an die Wahrheit zu denken, tat bereits weh, geschweige denn, davon zu sprechen, aber Nicole wollte sich nicht belügen. „Er liebt mich nicht. Er mag mich, aber ich bin nicht Serena.“
    „Sucht er denn einen Ersatz für sie?“
    „Ich glaube nicht, dass er irgendwelche romantischen Absichten hat. Er meint, dass er alles bereits gehabt hat. Eine Frau, ein Kind, eine großartige Karriere. An weiteren Kindern ist er nicht interessiert, und er bemüht sich auch nicht darum, die Sache ernst werden zu lassen.“ Er war alles, was sie sich wünschte, und nichts, was sie haben konnte.
    „Vielleicht ändert er ja seine Meinung.“
    „Vielleicht.“ Aber bis dahin wollte Nicole den Atem nicht anhalten.
    „Man kann doch die Hoffnung nicht aufgeben.“
    Nicole schüttelte den Kopf. „Du kannst die Hoffnung nicht aufgeben. Mir fällt das relativ leicht.“
    „Willst du etwa Schluss machen?“
    „Ich werde abwarten, wie es sich weiterentwickelt. Das ist alles, was ich tun kann.“
    Den ganzen Tag über war Nicole unruhig. Am Ende putzte sie sogar noch die Badezimmer, was ihr nur bewies, wie schlecht die Dinge standen. Sie hasste es, Badezimmer zu putzen, aber es war doch immer noch besser, als durch die Räume zu wandern, sich dabei zu fragen, was mit Raoul und Brittany los war, und sich zu wünschen, dass Hawk anrief und ihr sagte, dass er nicht mehr böse auf sie sei.
    Sie fand es total erbärmlich, darauf zu hoffen, dass er sich meldete. Schließlich war sie eine absolut unabhängige, selbstverwirklichte Frau. Schon als Teenager hatte sie erfolgreich das Familiengeschäft geführt. Hawks Anerkennung brauchte sie wirklich nicht. Sollte er ihr doch ruhig die Schuld zuschieben, statt selbst die Verantwortung zu übernehmen, na und? Was machte ihr das schon aus.
    Nur, es machte ihr etwas aus. Es machte ihr sogar sehr viel aus, und sie vermisste ihn. Auch Raoul vermisste sie, was schon seltsam war. Der Junge hatte doch erst einen Monat lang oder so bei ihr gewohnt. Selbst Sheila schien ein wenig Trübsal zu blasen.
    Anstatt aber in Selbstmitleid zu zerfließen, bewaffnete Nicole sich mit Reinigungsmitteln und nahm Raouls Badezimmer in Angriff. Sie brachte die Wanne zum Blitzen, sorgte für streifenfreie Duschtüren und fing dann an, das große Bord abzuwischen. Dort fand sie eine halbvolle Schachtel Kondome, gleich hinter dem Plastikbechervorrat. Sie schüttelte die Schachtel.
    „Hätten sie die doch nur jedes Mal benutzt“, murmelte sie. Dann gäbe es jetzt einige Probleme weniger.
    Natürlich waren Kondome nicht hundertprozentig sicher. Also konnte es durchaus sein, dass die beiden sie tatsächlich immer gebraucht hatten.
    Nicole starrte auf die Schachtel. Kondome konnten versagen. Sie und Hawk benutzten Kondome. Außer bei diesem letzten Mal. Nicht, dass sie schwanger sein könnte. Es war der falsche Zeitpunkt in ihrem Zyklus. Da war sie sich sicher.
    Panik ist eine komische Sache. Manchmal kommt sie in heftigen Schüben, aber manchmal setzt sie auch so leise ein, dass es schwierig ist, das Gefühl zu identifizieren. Dann ist sie wie ein leichtes Flackern, das immer weiter anwächst, bis sie den Raum füllt und man unmöglich noch atmen kann.
    Das Telefon klingelte.
    Nicole zuckte zusammen und rannte in ihr Schlafzimmer.
    „Hallo?“
    „Ich bin’s, Raoul.“
    Auf der Stelle empfand sie nichts anderes mehr als nur noch süße Erleichterung. „Wo bist du? Ist alles in Ordnung? Was ist los? Habt ihr versucht zu heiraten? Habt ihr daran gedacht, dass die Ehe ungültig ist, wenn ihr einen falschen Ausweis benutzt? Wann kommt ihr nach Hause?“
    Es dauerte einen Moment, bis er sagte: „Das sind eine Menge Fragen.“
    „Beantworte sie einfach, egal in welcher Reihenfolge. Fang damit an mir zu sagen, ob du okay bist.“
    „Mir geht’s gut. Uns beiden geht es gut. Wir sind nicht verheiratet, wir haben es gar nicht

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