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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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folgte. Sie glaubte immer an das Beste in den Menschen, egal was geschah, und das hatte sie in ihrem Leben erstaunlicherweise geschützt. Nicole war die Zynikerin in der Familie.
    „Was auch immer mit Brittany geschehen wird, Hawk wird mir die Schuld geben“, sagte sie schließlich. „Denn sein kostbares Töchterlein kann keine Schuld haben, und er selbst schon gar nicht.“
    „Wenn das einmal geklärt ist, und dazu wird es kommen, dann könnt ihr auch eure Beziehung weiterentwickeln.“
    Nicole schüttelte den Kopf. „Er liebt noch immer seine verstorbene Frau. Seit über fünf Jahren ist sie jetzt tot, und ihr Haus sieht noch genauso aus, wie sie es verlassen hat. Überall sind ihre Sachen. Es ist, als wäre sie mal gerade kurz Milch holen und würde jeden Moment zurückkommen. Ich erwarte ja nicht von ihm, dass er so tut, als hätte sie nie existiert, aber nach all dieser Zeit könnte es doch auch mal ein paar Veränderungen geben.“
    „Die Menschen gehen mit ihrer Trauer unterschiedlich um.
    Nicole knirschte mit den Zähnen. „Du bist auf der Welt die Person, die mich am meisten nervt. Hör auf, das mittlere Kind zu spielen.“
    „Ich wäre ein hervorragendes mittleres Kind.“
    „Wir sind aber Zwillinge. Wir sind ein Team. Stell dich doch bitte mal auf meine Seite.“
    „Hawk ist ein großer fetter Blödfisch.“
    Nicole konnte nicht anders, sie musste lachen. „Oh, da wird er sich jetzt aber fürchten. Du hast ihn Blödfisch genannt.“
    „Das habe ich von Amy“
    Da von Wyatts Tochter die Rede war, musste Nicole wieder an Brittany denken, und das Lachen verging ihr. „Das alles wäre mir ja eigentlich noch egal“, räumte sie ein. „Was mich aber fertigmacht, ist Hawks Haltung. Er kann oder will die Wahrheit nicht sehen. Ich wäre ja bereit, die Probleme anzunehmen, wenn er sie ebenfalls sehen würde. Aber das ist nicht seine Art.“
    „Du liebst ihn, also wirst du irgendeinen Weg finden müssen.“
    „Vermutlich.“
    „Nicole, sich zu verlieben ist eine große Sache.“
    „Das ist aber weniger der Fall, wenn der Kerl, um den es geht, nicht interessiert ist.“
    „Glaubst du das wirklich?“
    „Ich weiß nicht. Er mag mich. Im Bett will er mich.“
    „Das ist doch schon mal ein Anfang.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob das als Anfang reicht.“ Nicole seufzte. „Drew hatte ich jedenfalls aus den völlig falschen Gründen geheiratet. Damals wusste ich, dass ich mich auf eingefahrenen Gleisen bewege. Immer hatte so viel Verantwortung an mir gehangen. Nie hatte ich eine Chance, überhaupt einmal Kind zu sein. Jedenfalls nicht wirklich. Drew war das genaue Gegenteil. Er war unfähig, für irgendetwas Verantwortung zu übernehmen. Ich sah eine unzuverlässige Person und hielt ihn für einen Freigeist. Ich sah Unfähigkeit, sich auf irgendetwas einzulassen, und hielt das für Spontaneität. Ich dachte, er wäre gut für mich.“
    „Und dann hat er dir das Herz gebrochen.“
    „Das ist ja das Problem. Das hat er gar nicht mal. Als er mir den Antrag machte, habe ich ihn angenommen, aber nicht, weil ich ihn über alles liebte, sondern weil ich einfach nicht mehr daran glaubte, dass irgendjemand sonst mich noch fragen würde. Ich wollte nicht alleine sterben.“
    Claire war schon immer die gefühlvollere der beiden Schwestern, und nun füllten sich ihre Augen mit Tränen. „Oh, Nicole. Ich wünschte, du hättest mich angerufen und mit mir gesprochen.“
    „Damals habe ich dich gehasst, weißt du noch?“
    Claire tat diesen Einwand mit einer Handbewegung ab. „Und wenn schon, ich hätte dir zugehört.“
    Nicole machte sich nicht die Mühe, darauf hinzuweisen, dass sie niemals angerufen hätte. „Es hat keine zwei Monate gedauert, da wusste ich, dass diese Ehe ein Fehler war. Aber ich war viel zu stolz, um irgendetwas zu sagen oder zu tun. Also sind wir zusammengeblieben. Als er dann mit Jesse geschlafen hat, war ich gefühlsmäßig schon längst von ihm geschieden. Es hat mich zwar verletzt, aber auf sie war ich so viel wütender als auf ihn. Und das sagt ja wohl einiges.“
    „Ich weiß. Und mit Hawk ist es jetzt anders?“
    Nicole dachte an diesen anziehenden, dickköpfigen, schwierigen, erstaunlichen Mann, den sie erst seit wenigen Monaten kannte.
    „Mehr als anders. Hawk macht mich völlig verrückt, und zwar auf die beste Weise. Ich muss nur in seine Nähe kommen, und schon verschlägt es mir den Atem. Er bringt mich zum Lachen, und wir reden über alles Mögliche. Er besitzt Humor

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