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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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erst versucht.“ Wieder eine Pause. „Es gibt kein Baby.“
    Nicole sank aufs Bett. „Bist du sicher?“
    „Ja. Sie hat ihre Periode bekommen. Brittany ist nicht schwanger.“ Gott sei Dank, dachte Nicole. „Kommst du denn damit klar? Kommt sie damit klar?“
    „Es geht. Zuerst war sie etwas bestürzt, aber jetzt geht es ihr schon besser. Und ich …“ Er räusperte sich. „Ich habe angefangen, darüber nachzudenken, was du gesagt hast. Dass etwas passieren könnte. Dass ich mir das Knie oder sonst was verletzen könnte. Da habe ich Angst bekommen. Ich bin froh, dass wir kein Baby bekommen. Ist das jetzt schlecht von mir?“
    „Natürlich nicht. Du bist noch auf der Highschool. Warum solltest du dir eine solche Verantwortung aufladen?“
    „Ich möchte aber immer noch eine Familie haben.“
    Sie bemerkte die Sehnsucht in seiner Stimme und dachte, ein Platz, wo er hingehört.
    „Ich bin deine Familie“, sagte sie. „Ich vermisse dich. Und Sheila ebenso. Hier ist dein Zuhause, Raoul.“
    „Trotz allem?“
    „Du meinst, weil du mitten in der Nacht einfach abgehauen bist und mir nichts gesagt hast, von dieser dämlichen Nachricht einmal abgesehen?“
    „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir ja Bescheid sagen, aber Brittany hatte Angst, dass du versuchen würdest, uns davon abzuhalten.“
    „Sie ist ein kluges Mädchen.“ Verzogen, aber klug. „Du bist immer willkommen, hier zu wohnen. Obwohl wir ein langes Gespräch über die Regeln werden führen müssen. Da wird’s ein paar neue geben. Wann kommst du nach Hause?“
    „Heute. Brittany spricht gerade übers Handy mit ihrem Dad. Sie scheinen wieder miteinander klarzukommen, und sie wird wieder zu Hause wohnen.“
    Gott sei Dank, dachte Nicole erleichtert, sagte aber bloß: „Dort wird sie sich wohler fühlen. Fahr vorsichtig.“
    „Das werde ich.“
    „Gut.“
    „Ich hätte es getan“, sagte er noch. „Ich hätte für sie und das Baby gesorgt.“
    „Das weiß ich.“
    „Aber ich bin froh, dass ich es jetzt nicht sofort tun muss.“
    „Ich auch.“
    „Danke, Nicole. Du warst super. Ohne dich hätte ich das alles nicht durchstehen können.“
    Ihr wurde ganz warm und schummrig ums Herz. Raoul hier zu haben, war wie eine bessere Version von Jesse im Haus.
    „Beeilt euch“, sagte sie.
    „Machen wir. Tschüs.“
    Sie legte auf. Ein gutes Ende für etwas, das leicht eine Katastrophe hätte sein können. Auch dass Brittany wieder zu ihrem Vater zog, war ein Plus. Sollte Hawk doch mit seiner kleinen Prinzessin selbst fertig werden. Sie hatte genug eigene Sorgen.
    Sie legte das Telefon hin und ging in den Flur. Auf dem oberen Brett im Wäscheschrank lag das Schwangerschaftstestset, das Brittany vergessen hatte. Es gab noch zwei Teststreifen in der Schachtel.
    Nicole dachte an die Kondome und welches Glück sie in letzter Zeit gehabt hatte, dann trug sie die Schachtel ins Badezimmer.
    Zehn Minuten später starrte sie auf das Plastikstäbchen.
    Da gibt es also immer noch ein Baby, dachte sie und konnte es kaum fassen. Nur eben nicht das Baby, an das jeder dachte.

19. KAPITEL
    H awk blieb vor der Garage stehen, während seine Tochter ihren Wagen dort abstellte. Er war immer stolz darauf gewesen, nie die Kontrolle zu verlieren, aber noch nie war es ihm so schwergefallen, sich zu beherrschen. Erleichterung und Arger kämpften in ihm. Einerseits wollte er Brittany an sich drücken, um sich zu vergewissern, dass mit ihr alles in Ordnung war, andererseits hätte er sie am liebsten für die nächsten einhundertfünfzig Jahre in ihr Zimmer gesperrt. Sie hatte ihm eine wahnsinnige Angst eingejagt.
    Als sie aus dem Wagen stieg und sich ihm zuwandte, wirkte sie skeptisch. Wahrscheinlich fragte sie sich, wie wütend er wohl sein mochte. Unschlüssig verzog sie den Mund, und zweifellos überlegte sie, wie sie ihn am besten um den Finger wickeln könnte.
    Nicole hatte recht, wenn sie sagte, dass er es sich mit Brittany zu leicht gemacht hatte. Diese Wahrheit hatte er zwar nicht hören wollen, und auf die Überbringerin der Botschaft hatte er viel Zorn gehäuft, letztlich aber konnte er der Realität nicht ausweichen. Irgendwann in den letzten Jahren hatte Brittany sich in eine verwöhnte Göre verwandelt.
    „Oh, Daddy, ich bin ja so froh, dich zu sehen“, rief sie und lief auf ihn zu. „Ich habe dich vermisst, Daddy Ich habe dich ja so sehr vermisst.“
    Offensichtlich hatte sie beschlossen, die liebevolle Tochter zu spielen. Er ließ sich von ihr umarmen,

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