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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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ätzend.“
    „Wem sagst du das.“
    Aber ganz so verstimmt war sie letztlich gar nicht. Ja, es war frustrierend, Hawk so nahe zu sein, ohne mit ihm tun zu können, was sie gerne getan hätte. Das Gute daran war allerdings, dass er ihr eine Seite von sich gezeigt hatte, die ihr wirklich gefiel und die sie respektierte. Nach dem Desaster namens Drew wusste sie den Kick zu schätzen, einmal einem guten Mann zu begegnen. Natürlich passte es dann zu ihrem Schicksal, dass dieser gute Mann lediglich vorgab, sich für sie zu interessieren.

10. KAPITEL
    N icole stellte eine Auswahl von glasierten Muffins zusammen und legte sie in eine große pinkfarbene Schachtel. Die Sonderbestellung war am frühen Morgen von einer verzweifelt klingenden Mutter aufgegeben worden, deren Gatte offensichtlich versagt hatte, als es darum ging, die Geburtstagsparty für ihr dreijähriges Kind zu organisieren.
    Sorgfältig arrangierte sie kleine Schokoladenmuffins mit einer Glasur in neon-pink und glänzend bunten Streuseln. In wenigen Minuten würde die gestresste Mutter sie abholen kommen, erleichtert, dass wenigstens ein Teil ihres Tages gerettet war. Okay, es war nichts Weltbewegendes, aber immerhin schaffte sie es noch, dass jemand sich besser fühlen konnte, zumindest einen Moment lang.
    Vorsichtshalber verschloss sie die Schachtel noch mit einem Klebeband und trug sie in den Verkaufsraum. Gerade hatte sie sich die Plastikhandschuhe abgestreift und in den Mülleimer geworfen, als Maggie eine der Schwingtüren aufstieß, die zum hinteren Bereich der Bäckerei führten.
    „Da ist jemand, der dich sprechen möchte“, sagte sie und wich dabei Nicoles Blick aus.
    „Ist es auch jemand, den ich sprechen möchte?“, fragte Nicole und fühlte schon, wie sich ihr Magen verknotete, denn schließlich gab es nicht allzu viele Leute, die durch den Hintereingang hereinkamen.
    „Eher nicht.“
    Nicole machte sich also auf eine weitere Auseinandersetzung mit Jesse gefasst. Ihre Schwester war entschlossen, sich ihre Hälfte der Bäckerei auszahlen zu lassen, aber Nicole hatte kein Interesse daran, das Geschäft auszuweiden, nur damit Jesse ihre Zukunft verschleudern konnte. Vom Gesetz her musste sie gar nichts tun, bis Jesse fünfundzwanzig war, und Nicole hatte die Absicht, ihrer Schwester bis exakt zu diesem Datum Widerstand zu leisten.
    Jesse stand bereits im Büro. Nicole starrte sie einen Moment lang an und fühlte Ärger und Traurigkeit aufsteigen, aber auch Bedauern und Resignation. Gleichgültig, was Jesse denken mochte, Nicole hatte sie immer geliebt und das Beste für sie gewollt. Der Altersunterschied zwischen ihnen betrug nur sechs Jahre, eigentlich sollten sie sich wirklich besser verstehen.
    Nicole wusste, dass man ihr wahrscheinlich für vieles, was schiefgelaufen war, die Schuld zuschreiben konnte. Sie war einfach viel zu jung gewesen, als man ihr die Verantwortung für Jesses Erziehung übertragen hatte, aber so war es nun mal geschehen.
    Jesse drehte sich um und hatte sie entdeckt. „Es ist nicht, was du glaubst“, begann sie. „Ich bin nicht wegen der Bäckerei hier.“
    „Gut. Brauchst du Geld?“
    Jesse verdrehte die Augen. „Nein. Ich brauche gar nichts. Vielleicht kannst du nach dieser Information ja wenigstens einmal dreißig Sekunden lang nichts sagen.“
    Nicole machte den Mund auf und klappte ihn wieder zu. Sie war es so leid, sich zu streiten und verletzen zu lassen.
    „Ich werde von hier weggehen“, erklärte Jesse, noch bevor Nicole sie fragen konnte, warum sie denn dann gekommen war. „Hier kann ich nichts verändern. Hier kann ich nichts wiedergutmachen. Aber ich will nicht mehr der Bösewicht sein, deshalb werde ich gehen.“
    „Du läufst nur weg“, schimpfte Nicole und war wütend, weil Jesse sich davon machen wollte. „Und ignorierst deine Verantwortung.“
    „Welche Verantwortung denn?“, fragte Jesse mit scharfer Stimme. „Du willst mich nicht mehr in deinem Haus haben, und hier willst du mich mit hundertprozentiger Sicherheit auch nicht haben.“
    „Das stimmt nicht. Ich will dich sehr wohl hier haben. Wir sollten Partnerinnen sein.“
    „Nur, dass deine Definition von Partnerschaft so aussieht, dass ich alles haargenau so machen muss, wie du es sagst. Ich möchte mein Leben nicht damit verbringen, Doughnuts zu besprenkeln.“
    „Was möchtest du denn stattdessen tun?“
    Jesse wandte sich ab. „Ich weiß es nicht.“
    Na toll. Einfach perfekt. „Dann lass mich mal raten. Du läufst davon, um

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