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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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Kind, das schmollt, weil einmal etwas nicht nach seiner Nase läuft. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was los ist, denn das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, ging es mir richtig gut. Aber anstatt dass du vielleicht einmal etwas mit mir besprichst oder wenigstens so tust, als wärst du erwachsen, spielst du den Beleidigten und versuchst, mich mit diesem Silikonflittchen fertigzumachen.“
    „Annie ist eine sehr nette Frau.“
    „Das kann ich mir nur zu gut vorstellen.“ Sie stieß ihn noch einmal an. „Raoul wollte sich um mich kümmern. Es war völlig überflüssig von ihm, aber trotzdem wirklich süß und lieb. Und da er der Typ ist, der mit deiner siebzehnjährigen Tochter geht, solltest du vor Freude eigentlich Rad schlagen, denn wenn er bereit ist, dir entgegenzutreten, um mich zu beschützen, dann stell dir doch nur einmal vor, was er für das Mädchen tun würde, dass er liebt. Der Junge ist absolute Spitze, und es gibt sogar eine winzige Chance, dass du einen Teil dazu beigetragen hast. Aber kannst du das etwa sehen? Nein. Du regst dich viel mehr darüber auf, dass er sich gegen dich gestellt hat, sodass nun dein aufgeblasenes männliches Ego völlig angeschlagen und verletzt ist. Armer Hawk. Der Star unter deinen Spielern ist mehr daran interessiert, sich wie ein Mann zu verhalten, anstatt dir in den Arsch zu kriechen. Statt zu schmollen, solltest du stolz auf ihn sein.“
    Hawks Blick war nun eisig. „Bist du fertig?“
    „Noch nicht ganz. Ich hatte geglaubt, dass du anders bist. Ich hatte dich für etwas Besonderes gehalten. Du hast eine Traumkarriere aufgegeben, um dich um deine Tochter zu kümmern. Du arbeitest mit diesen Kindern, nicht weil du das Geld brauchst, sondern weil du helfen willst. Jedenfalls ist es das, was du allen erzählst. In Wirklichkeit aber geht es dabei immer nur um dich. Darum, welchen Eindruck du machst und wie sehr die Welt dich verehrt. Sobald aber einmal etwas nicht nach deinen Wünschen läuft, bist du an dem Spiel nicht mehr interessiert. Du willst nicht mehr spielen, und mit Sicherheit willst du nicht fair spielen. Ich hatte geglaubt, du bist jemand, den ich gerne kennenlernen würde, aber wenn es das ist, was du in Wirklichkeit bist, dann habe ich nicht einmal mehr Lust, so zu tun, als wäre ich mit dir zusammen. Fahr zum Teufel, Hawk.“
    Damit drehte sie sich um und ging.
    Sie rechnete noch mit einer scharfen Retourkutsche von ihm, aber da war nur Schweigen. Sie zitterte vor Wut und fühlte sich innerlich ganz krank, so als hätte sie gerade etwas sehr Wichtiges verloren.
    Das sollte nicht sein, sagte sie sich, als sie ins Auto stieg. Es dürfte nicht so weh tun. Aber so war es. Alles. Und es schmerzte wirklich sehr.
    Das Letzte, wozu Hawk jetzt Lust hatte, war mit seinen Spielern abzuhängen, aber ihm blieb kaum die Wahl. Also fuhr er zu der Pizzeria und ging hinein, wo er sogleich von der Menge belagert wurde.
    Mit vorgeheucheltem Interesse brachte er ein paar kurze Gespräche hinter sich, warf dann einen Blick auf die Uhr und fragte sich, wie lange er wohl bleiben müsste, bevor er sich davonstehlen könnte. Eine Stunde? Vielleicht auch zwei. Bis dahin würde er festsitzen.
    „Hi, Hawk.“
    Als er die tiefe sinnliche Stimme vernahm, überlief ihn eine Gänsehaut. Annie. Sie war hier, weil er sie dazu eingeladen hatte. Weil er ein Idiot war. Und jetzt hatte er sie am Hals.
    „Ich habe uns einen Tisch freigehalten“, sagte sie und wies auf ein kleines Separee in der Ecke. Ein Separee mit nur zwei Plätzen. Dass ihr Mann nicht in der Stadt war, ihr Haus leer und ein sehr einsamer Ort war, hatte sie ihm bereits erzählt.
    Er wusste es doch besser, als Frauen wie sie zu ermuntern. Er war nicht interessiert an ihr, und mit hundertprozentiger Sicherheit würde er sich nicht mit einer verheirateten Frau einlassen. Er hatte nur reagiert. Was Nicole gesagt hatte, stimmte – er hatte geschmollt.
    Schlagartig wurde ihm klar, was er eigentlich getan hatte. Er fühlte sich klein und dumm und sehnte sich verzweifelt nach der Möglichkeit, alles noch einmal anders machen zu können. Aber das Leben war wie der Football … die Uhr lief einfach weiter. Die Spielzüge, die er einmal getan hatte, konnte er nicht mehr zurücknehmen. Nur mit den Konsequenzen konnte er sich noch befassen.
    Er sah Annie gerade in die Augen. „Ich hatte einen Streit mit meiner Freundin, und da habe ich Sie benutzt, um ihr eins auszuwischen. Mein Verhalten war völlig unmöglich. Ich

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