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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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Was war mit dem College? Ein Kind würde ihr alles verbauen. Wie konnte das nur einfach geschehen?
    Er schüttelte den Kopf. Er wusste doch nur allzu gut, wie das geschah. Er hatte den ganzen Scheiß selbst von A bis Z durchgemacht. Und die Windeln dafür gekauft.
    „Ich werde ihn umbringen“, murmelte er.
    Brittany griff nach seinem Arm. „Daddy, nein. Ich will Raoul heiraten.“
    „Nie und nimmer. Nur dass das klar ist. Du wirst auf dein Zimmer gehen und dort bleiben. Du wirst Raoul weder sehen noch mit ihm sprechen oder ihm simsen. Ihr werdet keinerlei Kontakt haben. Du wirst dieses Haus nur dann verlassen, wenn ich dich zur Schule fahre und dich wieder abhole. Du wirst auch deine Freunde nicht treffen. Nichts.“
    Wütend funkelte sie ihn an. „Mich einzusperren macht mich auch nicht ein bisschen weniger schwanger. Ich hasse dich.“
    „Im Augenblick bist du auch nicht gerade die Person, die ich am meisten liebe.“
    „Da war Nicole ja nicht mal annähernd so schlimm wie du“, schrie sie, als sie auf die Treppe zustapfte. „Sie hat nicht gebrüllt oder sonst was.“
    Nun wurde alles kalt und dunkel. Hawk rang mit sich, um nicht eine Faust durch die Wand zu schlagen.
    „Nicole weiß davon?“
    Brittany ignorierte ihn und rannte die Treppe hinauf. Er folgte ihr und erwischte sie noch, als sie gerade in ihr Schlafzimmer lief. Er hielt die Tür fest, bevor sie sie zuschlagen konnte.
    „Nicole weiß davon?“, wiederholte er seine Frage. Brittany starrte ihn mit so viel Abscheu an, wie eine Siebzehnjährige nur aufbringen konnte. „Ja, sie weiß es.“
    „Seit wann?“
    „Seit einer Woche.“
    Er ließ die Tür los und seine Tochter knallte sie zu.
    Eine Woche? Nicole hatte es gewusst und ihm nichts davon gesagt? Sie war zu dem Dinner gekommen, hatte ihm zugehört, als er ihr sagte, dass er mit ihr zusammen sein wollte, und die ganze Zeit über hatte sie gewusst, dass seine Tochter schwanger war, und ihm kein Wort davon gesagt?
    Es war eine kühle, klare Nacht. Nicole saß auf den Stufen vor ihrer Haustür und betrachtete die Sterne am Himmel. Sie fühlte sich unruhig und emotional gestresst, und sie kannte den Grund dafür. Jesse.
    Sie vermisste ihre Schwester. Jesse mochte lügen, das Familienrezept der Torte stehlen und mit Nicoles Mann schlafen, aber sie war doch immer noch ihre Schwester.
    Raoul trat vom Haus auf die Veranda. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er sie. „Du sitzt hier schon ziemlich lange.
    Sie lächelte ihn an. „Ich bin die Erwachsene. Ich bin diejenige, die sich um dich sorgen sollte.“
    „In letzter Zeit warst du oft so still.“
    „Ich habe über Jesse nachgedacht.“
    Raoul wusste in groben Zügen, was geschehen war. „Noch immer kein Wort von ihr?“
    „Nichts. Sie wird sich auch nicht bei mir melden. Warum sollte sie? Ich habe ihr wirklich deutlich gemacht, dass ich mir wünsche, sie würde verschwinden.“
    „Aber du hast es dir nicht gewünscht.“
    „Ich weiß gar nicht mehr, was ich wollte. Wahrscheinlich nur, dass sie anders wäre.“ Als ob das geschehen würde.
    „Du könntest doch nach ihr suchen“, schlug er vor.
    „Daran habe ich auch schon gedacht. Ich kann mich nicht entscheiden. Sollte ich sie nicht einfach allein erwachsen werden lassen? Ist es nicht besser, sie einmal sehen zu lassen, wie das Leben wirklich ist? Aber dann denke ich daran, dass sie meine kleine Schwester ist, und schwanger, und dass alles vielleicht viel zu viel für sie ist.“ Man musste auch an das Kind denken. Nicoles Nichte oder Neffe. Sie empfand die Verbindung, wusste aber einfach nicht, wo ihre Verantwortung begann und endete, oder auch, wie viel mehr an Schmerz ihr Herz noch verkraften konnte.
    „Es gibt Leute, die erst einmal unten aufschlagen müssen, bevor sie wieder hochkommen“, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Wage nicht, mir jetzt auch noch mit dem Zwölf-Schritte-Programm zu kommen.“
    „Nee, keine Sorge.“
    Er setzte sich auf die andere Seite der Stufe. Sheila folgte ihm mit langsamen Bewegungen. Bei der letzten Untersuchung hatte der Tierarzt gemeint, dass es sich nur noch um Tage handeln könnte, bis sie ihre Jungen bekommen würde. Nicole hatte schon reichlich Handtücher und Zeitungspapier bereitgelegt.
    „Ich werde nicht wissen, ob es richtig ist, was ich tue, bis es zu spät ist. Und wenn es falsch war, sie gehen zu lassen, was dann?“
    „Warum solltest du überhaupt für sie verantwortlich sein?“
    „Weil ich es immer war. Selbst wenn

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