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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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ich total sauer auf sie war, habe ich mich noch um sie gekümmert. Ich habe sie großgezogen. Ich wünschte, es wäre mir besser gelungen.“
    „Du warst doch selbst noch ein Kind.“
    „Trotzdem, ich bin der Grund dafür, dass sie ist, wie sie ist.
    „Nicht unbedingt. Vielleicht ist sie ja so auf die Welt gekommen.“
    „Schön wär’s“, meinte Nicole und stützte die Arme auf die Knie. „Dann wäre es nicht meine Schuld.“
    „Das ist es auch jetzt nicht.“
    „Es fühlt sich aber so an.“ Sie sah ihn an. „Manchmal bist du richtig weise.“
    „Das kommt davon, wenn man auf der Straße aufwächst.“
    „Dann sei auch klug, was Brittany und das Baby angeht.“
    „Lass mich damit in Ruhe.“
    „Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich weiß, dass du sie liebst, aber meine Güte, Raoul. Wach auf!“
    Sheila legte sich hin, stand gleich wieder auf und kam zu Nicole herüber.
    „Was ist los mit dir, Kleine?“, fragte sie und strich der Hündin über die gerundeten Seiten. „Ist es bald so weit?“
    Sheila gab keine Antwort. Raoul riss die Augen auf. „Wird sie jetzt ihre Babys bekommen?“
    „Ich weiß nicht. Der Tierarzt sagte …“
    Ein Truck kam um die Ecke geschossen und hielt mit quietschenden Bremsen vor dem Haus. Hawk sprang aus dem Fahrzeug und stolzierte auf sie zu.
    An der Art, wie er sich bewegte, konnte Nicole erkennen, dass er mehr als verärgert war.
    „Geh rein“, forderte sie Raoul auf und erhob sich.
    „Wieso?“
    „Geh jetzt ins Haus. Ich werde mich darum kümmern.“
    „Ich habe keine Angst vor ihm.“
    „Dann bist du ein Idiot. Du hast eine Zukunft, die davon abhängt, dass du am Leben bleibst. Geh ins Haus.“
    Aber es war schon zu spät. Hawk kam zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe herauf, packte Raoul vorne am Hemd und zog ihn hoch.
    „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, mit meiner Tochter zu schlafen? Ich werde dich umbringen. Hast du das verstanden? Wenn ich mit dir fertig bin, wird nichts mehr von dir übrig sein. Das größte Stück von dir wird nicht mal einen Briefumschlag füllen.“
    Er bebte vor Wut.
    Nicole drängte sich zwischen sie, aber Hawk wollte Raouls Hemd nicht loslassen.
    „Hör auf damit“, schrie sie. „Hör einfach auf. Hawk, einen Schritt zurück. Jetzt sofort. Das ist mein Ernst.“
    Sheila jaulte laut auf und kam zu Nicole geschlichen. Hawk ignorierte sie beide.
    „Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Halt dich da raus, Nicole. Über das, was du getan hast, reden wir später.“
    „Lass uns jetzt darüber reden“, erwiderte sie, denn sie wusste, dass sie Hawk ablenken musste, bevor noch etwas geschah, das sie alle bedauern würden. „Ja, ich habe es gewusst. Das meinst du doch, nicht wahr? Ich wusste, dass Brittany schwanger war, und habe es dir nicht gesagt.“
    Er ließ Raoul los und wandte sich ihr zu. Zumindest konnte sie sicher sein, dass sie physisch nicht in Gefahr war. Sie wünschte sich, Raoul würde weglaufen, aber der Junge war einfach zu ehrenhaft und blieb stehen, wo er war.
    Hawks Augen loderten vor Zorn. „Wie konntest du mir das verheimlichen? Sie ist meine Tochter. Ich hatte das Recht, es zu erfahren.“
    „Glaube mir, ich bin alles andere als glücklich über das Ganze, aber ich hatte es zufällig herausgefunden, und sie baten mich, dir nichts davon zu erzählen. Also habe ich mich bereit erklärt, den Mund zu halten, bis Brittany es dir selbst sagen konnte.“
    „Und wie kommst du überhaupt dazu?“
    Nicole verstand ja, dass er wütend war und nichts daran für ihn fair sein konnte, aber jetzt fühlte sie selbst auch, wie sich leichter Zorn in ihr regte.
    „Du bist doch der allwissende Erzieher“, hielt sie ihm vor. „Du bist doch derjenige, der die ganz besondere Verbindung zu seiner Tochter hat. Ich hatte dir gesagt, dass sie wahrscheinlich miteinander ins Bett gehen, aber hast du mir da zugehört? Hast du überhaupt in Betracht gezogen, dass ich recht haben könnte? Natürlich nicht. Weil ich keine eigenen Kinder habe, kann ich ja auch nicht in diesen hoch geheimen, speziellen Kodex eingeweiht sein.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Das ist wirklich ein wahnsinnig guter Moment, mir das ins Gesicht zu schleudern.“
    „Du kannst nicht beides haben. Entweder ich gehöre zu dir oder nicht. Abgesehen davon, warum regst du dich so auf? Brittany versucht doch nur, dein perfektes Leben nachzuleben. Du hast ihr doch wieder und wieder erzählt, dass die Dinge für dich und Serena nichts anderes waren.

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