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Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition)

Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition)

Titel: Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Sieben
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können!«
    »Doch, Dag,
er war es, der mich aus der Situation gerettet hat.« Liv wurde ruhiger. »Es ist
sonst alles in Ordnung, ich erzähle dir die Details nächste Woche bei einer Tasse
Tee bei dir. Ich verspreche es, muss nur jetzt aufhören. Mach dir keine Sorgen,
ich krieg das hin.«
    Livs Handy
verschwand wieder in der Hüfttasche und sie machte auf dem Absatz kehrt, um das
Zimmer zu verlassen und Frank anzurufen.
    Plötzlich
sprang jemand hinter dem Vorhang hervor und stellte sich ihr in den Weg.
    »Was ist
denn heute Nacht passiert?«
    Livs Faust-Abwehrhaltung
fiel sehr bald in sich zusammen.
    »Bettina!«,
schimpfte Liv den Eindringling an. »Hätte ich eine Waffe gehabt, wärst du jetzt
tot. Ist dir das klar? Und wie kommst du in mein Zimmer? Geht jetzt jeder Fremde
hier ein und aus, wie es ihm passt? Was soll das, wieso versteckst du dich vor mir?«
    »Mann, wie
bist du denn drauf? Deine Tür stand offen, das Zimmermädchen machte gerade sauber,
als ich kam. Ich wollte dich überraschen und dir nur mal meine kleinen Haustiere
zeigen. Ein bisschen Spaß. Aber den scheinst du heute nicht zu vertragen. Du hast
die Frösche doch noch nie gesehen. Ich dachte gar nicht, dass du so schreckhaft
bist. Und was ist mit deiner Nase los? «
    »Entschuldige,
Bettina, aber mein Bedarf an Überraschungsbesuchen ist vorerst gedeckt. Ich hatte
heute Nacht Besuch. Hat dir dein Johann davon nichts erzählt?«
    »Nein, er
sagte allerdings, dass er mir etwas sagen möchte, aber nicht am Telefon. Ich dachte,
er will mit mir den Hochzeitstermin abstimmen. Na ja, habe ich mich eben getäuscht.
Ich ziehe nämlich bald zu Johann, und da wollte ich meine kleinen Freunde schon
mal an ihn und die neue Umgebung gewöhnen. Er kennt sie noch nicht und sie sind
wirklich sehr sensibel, was die Atmosphäre um sie herum anbelangt. Aber wer ist
das nicht.«
    Liv erzählte
ihr nun in allen Einzelheiten, was in der Nacht passiert war. Bettina hörte fassungslos
und mit großer Anteilnahme zu.
    »Wer hat
das Schwein beauftragt? Wer will dich einschüchtern? Wem bist du zu nahe getreten?
Überleg doch mal!«
    »Tja, wir
kommen schrittweise in dem Fall voran, wir sind vielleicht näher dran, als wir wissen.
Es war jemand, der an den Hauptzimmerschlüssel oder an den Code kommen konnte. Vielleicht
habe ich deinem Johann und dessen Schwester zu sehr auf den Zahn gefühlt – oder
die Salmann hat Angst bekommen? Oder einer der Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen«,
betonte Liv in Bettinas Richtung, »sieht sich in die Enge getrieben. Wer weiß? Ich
zumindest kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Auf jeden Fall möchte ich
das von letzter Nacht nicht in Fortsetzung erleben.«
    »Du verdächtigst
uns alle!« Darauf sagte Bettina nichts mehr. Beide starrten sie nur auf die Frösche.
Sie waren nun ein willkommener Anlass, das Gesprächsthema zu wechseln. Bettina machte
den Anschein, als merkte sie erst jetzt, dass sie sich mit diesen Fröschen als verdächtige
Person auswies. So begann ihre Vorstellung der Tierchen zunächst etwas zögerlich.
    In der Tat,
Liv fand, sie waren sehr niedlich. Nur konnte sie bei keinem Blick vergessen, dass
sie zu den giftigsten Tieren auf der ganzen Welt gehörten.
    Falls sich
der kleine Frosch nun bei dieser Aktion hier sehr aufgeregt hätte, hätte er einen
Schleim auf seinem Rücken produziert, mit dem leicht mehrere Menschen in die ewigen
Jagdgründe geschickt werden könnten. Obwohl eine dünne Glasscheibe zwischen ihnen
und Liv war, hielt sie einen Sicherheitsabstand. Als Deckel diente lediglich eine
mit Luftlöchern gespickte Plastikscheibe.
    »Ob sie
da durchspritzen können?«, fragte sie Bettina.
    »Nun sei
man nicht so hysterisch. Diese Frösche sind so giftig wie – äh – wie die Katze da
draußen an der Pfütze«, beruhigte sie Bettina nun in einem etwas ungeduldigeren
Ton.
    Liv schaute
hinaus. Da war sie wieder, diese langhaarige schwarze Katze, Black Jack, die wie
hypnotisiert auf eine Pfütze starrte, als verliebte sie sich gerade wieder in ihr
Spiegelbild.
    »Woher willst
du das wissen?«
    »Ich weiß
es eben, ich werde es dir beweisen.«
    Bettina
öffnete den Deckel von einem Glaskasten. Mit der bloßen Hand griff sie langsam hinein
und sprach beruhigend auf die Frösche ein. Livs ruhig ausgesprochenes »Das musst
du nicht tun!« hatte sie natürlich nicht von dieser Vorführung abgehalten, im Gegenteil.
Liv hatte doch im Internet gelesen, dass diese Tiere manchmal bereits bei Berührung
ihren

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