Frösche: Roman (German Edition)
gemein behandelt worden ist, nach Hause kommt und es seinen Eltern erzählt. Einer der drei Polizisten mit einem kleinen Grützbeutel zwischen den Augenbrauen befragte mich etwas interessierter. Die beiden, die noch mitgekommen waren, beguckten sich nur die Reklametafel der Klinik.
Als ich zu Ende gesprochen hatte, sagte der Augenbrauengrützbeutel: »Wie können wir sicher sein, dass du uns die Wahrheit erzählst?«
Ich sagte sofort: »Ihr könnt Chen Nase fragen.«
Der lange Spund unter den Dreien wandte seinen Blick von der Klinikreklame nicht ab, sagte aber zu mir: »Wie fühlst du dich? Sollen wir dich ins Krankenhaus bringen?«
Ich bewegte meine Beine. Sie taten wieder ihren Dienst. Warf einen Blick auf die Verletzungen an meinen Armen. Sie bluteten nicht mehr.
Der Augenbrauengrützbeutel sagte: »Wenn es nicht zu viele Umstände bereitet, fahren wir auf die Wache und nehmen es dort zu Protokoll. Wenn du Unannehmlichkeiten fürchtest, dann fährst du jetzt nach Haus und erholst dich.«
Ich erwiderte: »Ach, dem Vorfall wird jetzt nicht auf den Grund gegangen? Die Sache wird als erledigt betrachtet?«
Der Augenbrauengrützbeutel sagte: »Gevatter, wir können dem Fall natürlich nachgehen, aber du musst uns Beweise und Zeugen liefern. Sollen etwa Chen Nase und der Fischverkäufer als Zeugen aussagen? Kannst du garantieren, dass die beiden Frauen mit dem Jungen nicht eine falsche Gegenbeschuldigung vorbringen? Der Junge ist der Neffe von Zhang Faust aus Dongfeng, ein Krimineller, der nicht ohne ist. Der Junge ist auch kriminell, aber er ist noch ein Kind. Den kriegen wir nicht zu packen.«
»Alles klar. Dann hat sich das erledigt. Hatte halt Pech.«
»Aus Fehlern wird man klug! Geh nicht so viel vor die Tür! Bleib zu Haus und spiel mit deinen Enkeln! Genieß das Glück im Kreis der Familie, das ist besser, nicht wahr?«
»Ich danke euch. Ich habe das Benzin unseres Staates verschwendet, die Abnutzung des Polizeiautos beschleunigt und euch Umstände bereitet.«
»Willst du uns verhöhnen?«
»Nein, auf keinen Fall. Das ist meine ehrliche Meinung. Es tut mir sehr leid!«
Augenbrauengrützbeutel und der lange Lulatsch wollten aufbrechen. Der dritte im Bunde, der mit dem breiten Mund, stand immer noch wie angewurzelt vor der Kliniktafel.
Der Augenbrauengrützbeutel sagte: »Wang, Kumpel, reiß dich los, komm jetzt! Siehst ein Baby und kriegst die Füße nicht mehr hoch!«
Breitmaul kräuselte die Lippen und sagte: »Einfach süß, die Kleinen! Einfach nur süß!«
Augenbrauengrützbeutel sagte: »Dann halt dich mal ran! Sei fleißig und bestell dein Feld!«
Breitmaul sagte: »Das ist wie bei versalzenem Boden. Da wächst kein Korn.«
Der dritte meinte: »Nun beschwer dich mal nicht über deine Frau. Du musst dich auch testen lassen. Vielleicht liegt es an dir?«
Breitmaul entgegnete sofort: »Das glaub ich nicht.«
Sie diskutierten weiter, während sie zum Auto gingen. Ich blieb unter der Tafel sitzen. Ich war deprimiert und entnervt. Wäre ich mit ihnen auf die Wache gefahren und hätte alles zu Protokoll gegeben, hätte es nichts geändert. Die beiden Frauen waren tatsächlich zwei der drei Töchter von Zhang Faust. Meine Tante war ihre Todfeindin. Nun verstand ich, warum der Junge sie mit dem Frosch erschreckt hatte. Seine Mutter und seine Tante hatten ihm wohl eingeredet, dass er so den Tod seiner Großmutter rächen könnte. Natürlich muss gesagt werden, dass man Gugu wegen dieses Verbrechens nicht beschuldigen darf. Aber solchen Leuten kann man mit Vernunft ja nicht kommen. Also gut, Pech gehabt!
Nein! Wieso Pech gehabt? Es war eine Prüfung, die mir der Himmel, der Jadekaiser auferlegt hatte. Ich sollte sie gutheißen und mich nicht mucksen. Denn alles geduldig ertragen bringt Frieden und Sicherheit. Ich hatte große Ziele. War ein Schriftsteller, der dabei war, ein Theaterstück zu schreiben. Mit derlei Schicksalsschlägen umzugehen ist ein hervorragendes Material für mein Stück. Große Persönlichkeiten macht ihr Durchhaltevermögen zu dem, was sie sind. Wenn gewöhnliche Menschen Not und Schande nicht mehr ertragen, halten sie immer noch durch.
Wie zum Beispiel Han Xin, der die Schmach ertrug, zwischen den Beinen seines Peinigers hindurchzukriechen, oder Konfuzius, der die Hungersnot in Chen und Cai aushielt, oder Sun Bin, der ertrug, den eigenen Kot hinunterzuschlucken ... Wenn ich mich mit diesen Heiligen und Weisen vergleiche, sind die Schmerzen und Entwürdigungen, die ich
Weitere Kostenlose Bücher