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Frösche: Roman (German Edition)

Frösche: Roman (German Edition)

Titel: Frösche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Yan
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Meinung hätte sie zu dieser Heirat?
    Der kleine Aschewirbel kreiste eine Weile über dem Grab meiner Mutter. Dann änderte er plötzlich die Richtung und flog zu Renmeis frisch begrüntem Grab hinüber. Ein Pirol ließ seinen traurigen Ruf vom Ast eines Pfirsichbaums ertönen. Mir wollte es das Herz zerreißen.
    In unserem großen Pfirsichhain waren gerade die Früchte reif, Mutter und Renmei hatten wir ja dort beerdigt. Ich pflückte zwei große, rosenrote und spitz nach oben zulaufende Pfirsiche vom Baum und legte einen meiner Mutter aufs Grab, den anderen trug ich zum Grab meiner verstorbenen Frau Renmei.
    Bevor ich zu den Gräbern gegangen war, hatte mir Vater noch aufgetragen: »Wenn du das Totengeld verbrennst, vergiss nicht, auch vor Renmeis Grab ein wenig zu verbrennen.«
    »Renmei, ich bin noch nicht dazu gekommen«, begann ich im Geiste zu beten. »Renmei, verzeih mir, ich werde dich niemals vergessen, nie werde ich die Wohltaten vergessen, die ich durch dich erfahren habe. Kleiner Löwe ist bestimmt ein guter Mensch. Sie wird lieb zu unserer kleinen Yanyan sein. Wenn nicht, werde ich nicht mit ihr zusammenbleiben. Das verspreche ich dir.«
    Ich verbrannte Totengeld vor ihrem Grab und kletterte dann hinauf, um ein neues Schutz-Papier 13 anzubringen.
    Ich betete zu ihr: »Renmei, ich weiß zwar, dass es dich nicht erfreut, aber ich lade dich von ganzem Herzen ein, mein Gast zu sein. Bitte komm mit Mutter zusammen nach Hause und sei mein Gast auf meiner Hochzeit. Ich werde im Wohnzimmer auf dem Hausaltar bei den Ahnentafeln vier frisch gedämpfte Hefenudeln bereitstellen und etliche Gemüse und auch von den süchtig machenden Schokoladenschnapsbohnen, die du immer so gerne mochtest, du weißt, die, die zuerst wie Medizin schmecken, dann aber nach Schokolade. Den Toten das Beste! Ihr sollt fröhlich speisen.«
    Auf dem Rückweg nahm ich den Weg durch die Plantage am Feldrain entlang. Das Gras zu beiden Seiten des Rains war kniehoch gewachsen, und das Regenwasser in den Bewässerungsgräben stand hoch bis an den Rand und gurgelte schnell dahin. Die Pfirsichplantage erstreckte sich nach Süden bis hin zum Moshui-Fluss, nach Norden bis an den Kiaolai. Die Obstbauern waren dabei, Pfirsiche zu pflücken. In der Ferne sah man auf dem breiten Weg ein paar Dreirad-Trecker herumsausen.
    Wang Leber stand plötzlich vor mir, als wäre er eben aus dem Erdboden, aus irgendeiner Erdader hervorgeschnellt, und versperrte mir den Weg. Er trug, wie mir gleich auffiel, eine noch ziemlich neue Uniform, die ich ihm im Jahr zuvor geschenkt hatte. Auch hatte er sich einen frischen Fünf-Millimeter-Bürstenhaarschnitt zugelegt und war tipp topp rasiert. Er war immer noch schmächtig, sah aber angenehm wach und energiegeladen aus. Alles Lasche und Niedergeschlagene von früher war wie weggepustet. Wie beruhigend war es für mich, ihn so zu sehen. Dennoch spürte ich, wie mir das Herz in die Hose sackte, so peinlich war es mir, ihm zu begegnen.
    »Leber, du, im Grunde ...«
    Leber winkte lachend ab und zeigte mir seine zwei Reihen gelber Zähne: »Renner, du musst mir nichts erklären. Ich kann es nachvollziehen. Ich verstehe es, weißt du? Ich wünsche euch beiden Glück.«
    »Mensch, Freund ...!« Meine Ohren sausten, gequält streckte ich den Arm vor und versuchte, ihm die Hand zu schütteln.
    Er wich zurück: »Du, ich erwache gerade aus einem langen Traum. Meine sogenannte Liebe ist eine schwere Krankheit gewesen. Jetzt werde ich langsam gesund.«
    »Das ist ja prima. Ich denke, dass es zwischen euch auch nicht gepasst hätte. Wenn du dich zusammenreißt, kannst du immer noch Großes bewegen. Dann kannst du dir unter noch viel feineren Mädchen das beste aussuchen.«
    »Ich bin wertlos geworden, Ausschuss sozusagen. Gekommen bin ich, dich um Verzeihung zu bitten. Hast du nicht bemerkt, dass vor Renmeis Grab Asche liegt? Ich verbrenne dort immer Totengeld für sie. Weil ich sie verraten habe, wurde Backe in Handschellen abgeführt und kam ins Gefängnis. Deswegen mussten sie und das Kind unter ihrem Herzen sterben. Du, ich bin ein Mörder.«
    »Das ist nicht dir anzulasten!«, entgegnete ich sofort.
    »Renner, ich habe auch lange Zeit jede Menge Rechtfertigungen gesucht, um mich zu beruhigen. Solchen Quatsch wie: Jemanden wegen verbotener Schwangerschaften anzuzeigen, ist eine Bürgerpflicht .
    Oder noch schlimmer: Es ist richtig, die gerechten Ziele der Politik über die der eigenen Familie stellen .
    Aber trotzdem lässt es mir

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