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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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    Der Apparat summte, als er ihn über die Hand hielt. »Ich versuche nicht, einen Beliebtheitswettbewerb zu gewinnen.«
    Paris grinste. »Nein, aber Sie geben sich alle Mühe, ihn zu verlieren.«
    Der Holo-Arzt drehte sich mit einem Ruck zum Piloten um.

»Ich bin auf Heilung programmiert«, sagte er in einem sehr sachlichen Tonfall. »Nicht auf den freundlichen Empfang von Patienten, die zu spät kommen.«
    Paris zuckte kurz mit den Schultern, griff nach einem
    medizinischen Tricorder und scannte damit das behandelte Handgelenk. »Ist Ihnen aufgefallen, dass er die Schuld immer seiner Programmierung in die Schuhe schiebt, wenn ihn
    jemand kritisiert?«, wandte er sich an Janeway.
    Der Doktor ließ die Wunde im Handrücken der
    Kommandantin verschwinden. »Schade für Sie, dass Ihnen eine solche Möglichkeit nicht zur Verfügung steht, Mr. Paris.«
    »Das reicht«, sagte Janeway. »Wie geht es Fähnrich Chen?«
    Der holographische Arzt trat ein ganzes Stück von Rob
    Chens Biobett fort und dabei wich der Ärger in seinem Gesicht ernster Sorge. Janeway folgte ihm. »Fähnrich Chen hat viel Kühlmitteldampf eingeatmet, bevor Seven ihn zur
    Krankenstation bringen konnte. Wir haben die toxischen Substanzen aus seinem Blut gefiltert, aber er ist noch schwach.
    Ich empfehle mindestens zwei Tage Bettruhe.«
    Janeway seufzte. Es gefiel ihr nicht, dass ein Mitglied ihrer Crew verletzt war, aber noch weniger gefiel ihr die
    Vorstellung, dass es dadurch in den Augen der Edesianer nutzlos wurde. Welchen Wert hatte für sie ein
    Besatzungsmitglied, das nicht mehr arbeiten konnte? Bettruhe mochte Chens Leben gefährden.
    »Bringen Sie ihn früher auf die Beine, wenn das möglich ist, Doktor.«
    »Captain«, sagte der Holo-Arzt und senkte dabei die Stimme,
    »ich habe Ihnen die Rekonvaleszenzzeit genannt, die ich tatsächlich für nötig halte. Fähnrich Chen hat zu viel Zeit damit verbracht, ein Kühlmittelleck hinter dem Holodeck drei zu reparieren. Er braucht Zeit, um sich zu erholen.«
    »Mir sind diese Männer krank und im Dienst lieber als tot, weil die Edesianer sie für nutzlos halten«, erwiderte Janeway mit einer gewissen Schärfe. »Pumpen Sie Chen und Rossi so mit Medikamenten voll, dass sie aufstehen und an die Arbeit zurückkehren können. Verstanden?«
    »Ich muss meinen Protest ins Logbuch eintragen…«
    Janeway schnaufte verärgert. »Meinetwegen, Doktor.
    Nachdem Sie meine Anweisungen ausgeführt haben.«
    Sie sah von Fähnrich Chen zu Besatzungsmitglied Rossi und hoffte, dass sie ihr Leben verlängert, nicht verkürzt hatte.
    »Überwachen Sie ihren Zustand, aber helfen Sie mir
    sicherzustellen, dass die Crew voll diensttauglich ist.«
    Der Doktor nickte und Janeway fragte sich, wie sie den Protest des holographischen Arztes daheim erklären sollte –
    vorausgesetzt natürlich, dass die Voyager jemals heimkehrte.
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte sie und verließ die Krankenstation.
    Ein blauer Planet, gesprenkelt mit grauen Bergen, bräunlichen Ebenen und grünen Vegetationsflächen. Hier und dort zeigten sich die silbrigen Bänder von Flüssen.
    Klasse M. Ein Erde/Mars-Ambiente. Rasilian II wies größere Ähnlichkeit mit der Erde auf.
    Die Voyager schwenkte in den Orbit, glitt von der Tag- auf die Nachtseite. Janeway beobachtete die Lichter von Städten und kurze Zeit später geriet das Raumdock einer Orbitalstation in Sicht.
    Sie zeichnete sich durch die gleiche schmucklose Architektur aus wie die Raumschiffe der Edesianer. Starfleet-Schiffe waren schnittig, vereinten moderne Technik mit Ästhetik. Die Raumer der Edesianer und Gimlon, die Janeway bisher
    gesehen hatte, ließen sich gewiss nicht als Kunstwerke bezeichnen. Sie dienten dem Krieg. Die Voyager verfügte in jeder Hinsicht über ein höheres Potenzial, aber sie war nicht als Waffe konzipiert. Im Gegensatz zu den Schiffen der Edesianer und Gimlon.
    »Ein wunderschöner Planet«, sagte Lekket. Er trat aufs Kommandodeck und blieb links vom Kommandosessel stehen.
    Seine Stimme klang ruhiger und entspannter als vor sechs Stunden. Sechs Stunden – so lange hatte der Flug zum
    rasilianischen System mit maximaler edesianischer
    Warpgeschwindigkeit gedauert. Die Voyager hätte die Strecke innerhalb von nur dreißig Minuten zurücklegen können.
    »Nur ein Planet«, erwiderte Janeway. »Rund und blau.« Sie wollte Lekkets Bewunderung nicht teilen, obgleich es ihr leicht gefallen wäre. Sie hatte viele Sonnensysteme mit öden
    Planeten

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