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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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bereit, mich vor einem Kriegsgericht zu verantworten. Falls ich überlebe, werde ich mich den edesianischen Behörden stellen.«
    Bolis drehte sich abrupt um und verließ das
    Konferenzzimmer.
    Als sich die Tür hinter ihm schloss, betrachtete Lekket die drei Anhänger. Der erste wies auf den Rang hin, der zweite war ein Scanner und der dritte diente als
    Kommunikationsgerät.
    Lekket schüttelte ungläubig den Kopf. Offenbar hatte Bolis den Verstand verloren. Nur ein Verrückter konnte die
    Möglichkeit übersehen, die er gerade seinem Feind gegeben hatte. Entweder war Bolis tatsächlich übergeschnappt oder er hatte sich bei seinem letzten Auftreten als Soldat einen schweren Fehler geleistet.
    Lekket streifte die drei Anhänger rasch über und ließ sie an seinem Hals baumeln, als der Starfleet-Wächter zurückkehrte, um ihn zur Krankenstation zu bringen.
    Der edesianische Commodore achtete darauf, den Kom-
    Anhänger nicht einmal zu berühren, obgleich die Versuchung sehr groß war. Vielleicht hatte er jetzt die Möglichkeit, Edesias Überleben zu gewährleisten.
    Lekket zweifelte kaum daran, dass Janeway in die falsche Richtung flog, aber jetzt stand ihm ein Kommunikationsgerät zur Verfügung, was bedeutete: Er konnte sich mit seinem Volk in Verbindung setzen, vielleicht sogar Edesia retten – oder aber dabei helfen, die Heimat zu rächen.
    Bolis hatte den Verstand verloren und Edesia hatte seine größte Kolonie, Rasilian II, verloren. Doch jetzt stand auch den Gimlon ein Verlust bevor und Lekket wollte dafür sorgen, dass es der größte von allen wurde.
    20
    »Achtzehn… siebzehn… sechzehn… fünfzehn…«
    Der Countdown zur Selbstzerstörung ging weiter. Die
    Stimme des Computers klang noch immer völlig neutral,
    wodurch alles noch unheilvoller wirkte.
    »Vierzehn…«
    Panik stieg in Chakotay empor, aber er kämpfte sie nieder, als er sich an Paris vorbeischob. So schnell er konnte, lief er durch den Korridor. Der Schmerz im Rücken hatte sich
    inzwischen in ein Prickeln verwandelt, das jetzt stärker wurde.
    Und überhaupt: Spielte der Schmerz noch eine Rolle, wenn der Tod unmittelbar bevorstand?
    »Dreizehn…«
    Chakotay versuchte abzubremsen, verlor aber das
    Gleichgewicht und rutschte an der Tür vorbei, die sein Ziel darstellte. Er streckte die Hand aus und der Schmutz auf dem Boden brannte sich ihm in die Haut.
    »Zwölf…«
    Mit der anderen Hand hielt er das Disruptorgewehr fest, sprang auf, hastete durch die Tür und sah sich den blutigen Leichen der Gimlon gegenüber, die er erst vor wenigen
    Minuten getötet hatte.
    »Elf…«
    Er trat zwischen die toten Gimlon-Soldaten.
    »Zehn…«
    Der Überwachungsraum: Alle Bordsysteme waren mit den
    Automatisierungsknoten in diesem Raum verbunden. Es war nicht das Herz des Schiffes, sondern sein Gehirn.
    »Neun…«
    Für welche Konsole sollte sich Chakotay entscheiden?
    Welches Schaltpult barg die Kontrollen für die
    Selbstzerstörungssequenz? Ihm blieben nur noch wenige
    Sekunden, um den Computer zu lokalisieren…
    »Acht…«
    Chakotay blickte von Wand zu Wand: Bildschirme,
    Datendisplays, Terminalmonitore, Tasten, Schalter, auch einige Hebel…
    »Sieben…«
    Welche Konsole war die richtige?
    »Sechs…«
    Paris schob sich durch die Tür. »Was…«
    »Fünf…«
    Wo befanden sich die Kontrollen des Computers? Des
    Triebwerks? Der Schilde? Des Lebenserhaltungssystems?
    »Vier…«
    Chakotay richtete das Disruptorgewehr auf ein beliebiges Schaltpult und betätigte den Auslöser. Er bewegte das Gewehr, ließ den fauchenden Strahl über die Kontrollen wandern.
    »Drei…«
    Aus dem Augenwinkel sah Chakotay, wie sich Paris hinter die Tür duckte, als Funken sprühten und Flammenzungen in alle Richtungen leckten.
    Schließlich nahm Chakotay den Finger vom Auslöser, sprang über die Leichen hinweg durch die Tür und stieß gegen Paris, als er sich auf dem Boden abrollte. Explosionen krachten.
    Funken flogen bis in den Korridor, zerstoben an Chakotays Knien.
    Falls der Computer »zwei« zählte, so hörte Chakotay nichts davon. Das Donnern berstender Konsolen übertönte alles andere.
    Das Licht trübte sich erst und ging dann ganz aus.
    Nach einer Weile hörte das Krachen auf und Chakotay hörte nur noch das Zischen abkühlender Trümmer.
    In völliger Finsternis stand er auf. Er wusste, dass sich Paris in der Nähe befand, und streckte die Hand aus, um ihm auf die Beine zu helfen.
    »Ich schätze, das hat den Computer lahm gelegt«, sagte Chakotay

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