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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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einem als Regal getarnten Griff, und
die Tür öffnete sich. Er duckte sich sofort weg, aber der Wachmann war nicht
schnell genug. Ein Hagel aus Silbermessern traf ihn. Er war tot, bevor er auf
den Boden prallte.
    Spade warf
sich nach vorn und landete bäuchlings, auf alles einhackend, was ihm in die
Quere kam. Mehrere Gestalten stürzten sich auf ihn. Spade hielt seine Messer
fest umklammert, ignorierte die Schmerzen an den von der Schutzweste nicht
abgedeckten Stellen, und stach unbarmherzig immer weiter zu. Die Gefrierkammer
war so klein, dass die Angreifer keinen Platz zum Ausweichen hatten. Und im Gegensatz
zu Spade trugen sie keine Schutzkleidung über dem Herzen. Nach einigem
hektischen Herumgehacke erhob sich Spade blutbeschmiert. Die vampirischen
Wachleute lagen tot zu seinen Füßen.
    Er schob
sie mit den Füßen beiseite und sah sich in dem kleinen Raum um. Offenbar gab es
nur die Tür, durch die er gekommen war, aber das musste der richtige Weg sein.
Fabian hatte es gesagt, und all die Vampire waren bestimmt nicht hier postiert
worden, um gefrorene Koteletts zu bewachen. Spade versetzte einer Wand nach der
anderen einen Stoß und spürte ein Gefühl des Triumphs in sich aufsteigen, als
die dritte schließlich nachgab. Er drückte fester, und sie öffnete sich ganz,
sodass eine schmale Treppe sichtbar wurde.
    Spade riss
so viele Messer wie möglich aus den Leichen seiner Angreifer, verstaute sie in
seinen Holstern und stieg die Treppe hinunter. Unten fand er eine weitere Tür.
Er erstarrte. Wenn eine Falle auf ihn wartete, dann war sie dahinter. Aber
die Person, die er suchte, aller Wahrscheinlichkeit nach auch.
     
    27
     
    Denise
kaute auf den Resten ihrer Fingernägel und sah zum Himmel. War es schon heller
geworden? Oder kam ihr das nur so vor?
    Spade
hatte gesagt, er würde im Morgengrauen zurück sein. Sie hatte keine Uhr, sonst
hätte sie dauernd nachgesehen, wie spät es war. Bootleg behauptete, er hätte
auch keine. Lyceum, der ein zweites Boot in der Nähe steuerte, sagte das
Gleiche. Denise glaubte den beiden nicht. Irgendjemand
muss doch wissen, wie spät es ist?, schäumte sie im Stillen, während
sie weiter an ihren Nägeln knabberte und noch einen Blick Richtung Himmel warf.
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Wo blieben sie nur?
    »Warum
gehst du nicht unter Deck und ruhst dich aus?«, schlug Bootleg vor. »In der
Privatkabine gibt es ein schönes Bett...«
    Er
unterbrach sich, als er den Blick sah, den Denise ihm zuwarf. Sie würde sich
kaum entspannen können, solange sie nicht wusste, ob ihr Geliebter und ihre
Freunde tot oder lebendig waren. Kapierte er denn nicht, dass höchstens eine
Gehirnerschütterung sie dazu hätte bringen können, die Augen zu schließen? Du hättest doch mitkommen sollen, schalt
Denise sich zum dutzendsten Mal. Aber sie war hier, in Sicherheit, während
alle, die ihr etwas bedeuteten, in Gefahr schwebten. Wieder
einmal.
    »Mon ami«, hörte sie Lyceum. »Da kommt jemand.«
    Die beiden
Vampire starrten zum sich purpurn färbenden Himmel hinauf. Denise tat es ihnen
gleich, konnte aber außer den sanft blitzenden Sternen nichts erkennen. Sie umklammerte
die Reling. Waren es Spade und die anderen? Oder drohte Gefahr?
    Ein
Zischen über ihr war die einzige Vorwarnung, die sie erhielt, dann landete
etwas Schweres hinter ihr. Denise fuhr mit einem leisen Aufschrei herum - und
wurde stürmisch umarmt.
    »Hast du
mich vermisst, Darling?«, fragte eine Stimme mit britischem Akzent.
    Sie kam
nicht dazu, eine Antwort zu keuchen, denn Spade küsste sie bereits
leidenschaftlich. Er hob sie hoch, sodass ihre Köpfe beinahe auf gleicher Höhe
waren. Seine Lippen öffnete sich und erstickten ihren erleichterten Seufzer,
während sie die Hände über seinen Körper gleiten ließ. Gesund.
Munter. Wohlauf. Mehr konnte sie sich nicht wünschen.
    »Ich habe
ein Geschenk für dich«, murmelte er, als er sich von ihr losgerissen und sie
abgesetzt hatte.
    Denise sah
an Spade vorbei, und ihre Erleichterung wuchs, als sie Cat und Bones erspähte,
blutbeschmiert, aber aufrecht, dann Alten, Ian und einen weiteren rothaarigen
Mann ...
    Sie
erstarrte, als sein Gesicht eine Bilderflut in ihrem Inneren auslöste. Rom
inmitten eines Pentagramms, ihm gegenüber ein junger Mann mit roten Haaren. »Gib
mir Macht, wie du sie hast«, sagte der Rothaarige, »dann kannst du haben, was
du willst.«
    Und da war
er nun, höchstpersönlich.
    »Nathanial«,
flüsterte sie.
    Ruckartig
wandte er ihr das

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