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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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Dämonenzeichen herrühren.
Bisher hatte sie sich noch von niemandem so stark angezogen gefühlt, nicht
einmal von Randy ...
    Randy. Ermordet,
weil sie dachte, es wäre lustig, Silvester unter Untoten zu verbringen. Und da
hockte sie, knappe vierzehn Monate später, und war kurz davor, sich einem
Vampir in die Arme zu werfen.
    Nein. Das würde
sie nicht zulassen.
    »Du hast
bestimmt Hunger.« Kummer und Gewissensbisse wirkten auf ihr erhitztes Gemüt
wie der dringend benötigte kalte Guss. »Ich habe dich um dein Abendessen gebracht,
als ich weggelaufen bin, lass mich das wiedergutmachen.«
    Denise
warf ihr Haar zurück, endlich fähig, Spade ohne bebendes Verlangen in die Augen
zu sehen. Sie musste aufhören, irgendetwas anderes als einen Vampir in ihm zu
sehen; und sie würde nicht noch einmal den Fehler machen, sich in Gegenwart
von Vampiren einem trügerischen Gefühl von Sicherheit hinzugeben. Ein Biss von
Spade war die verlässlichste Art, sich einzubläuen, was er war; ein Vampir,
der in einer Welt voller Blut und Tod lebte.
    Spades
Augen waren vollkommen grün, tauchten sein Gesicht in einen smaragdfarbenen
Glanz. Denise wollte nicht wissen, ob das schon so gewesen war, bevor sie ihm
ihr Angebot unterbreitet hatte, denn sie wusste durchaus, bei welchen
Gelegenheiten Vampire sonst noch auf diese Weise reagierten.
    »Du
willst, dass ich dich beiße«, fragte er, seine Stimme war tief und rauchig.
»Noch vor ein paar Tagen hast du dich mit Knoblauch vollgestopft, um genau das
zu verhindern.«
    »Du hast
mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich mich dir in finanzieller Hinsicht
nicht erkenntlich zeigen kann, da bleibt mir doch nichts anderes übrig, als dir
mein Blut anzubieten, oder?«
    Denise
setzte ein herausforderndes Gesicht auf, während sie ihm ihren Hals darbot. Der
Biss würde wehtun. Das wusste sie aus Erfahrung. Sie war schon einmal von einem
Vampir gebissen worden. So hatte sie Cat kennengelernt, die sie damals gerettet
hatte. Ein bisschen Schmerz, genau das brauchte sie jetzt, um sich in
Erinnerung zu rufen, dass sie Spade - und allen anderen Untoten - aus dem Weg
gehen musste, sobald sie Nathanial gefunden hatte.
    Spades
Stimme war sehr sanft. »Steh auf, und lauf weg von mir, Denise, sonst nehme ich
dich beim Wort.«
    Sein Blick
fesselte sie, der grüne Glanz war hypnotisch. Sie wusste, dass er seine Macht
nicht einsetzte, weil sie noch völlig klar denken konnte, aber anziehend waren
seine Augen trotzdem.
    Sie musste
dieser seltsamen Faszination, die von Spade ausging, ein Ende bereiten. Und zwar
jetzt gleich, bevor sie noch stärker wurde. Mit ein bisschen Glück würde sie
auf der Stelle einen Panikanfall bekommen.
    »Mach nur,
Vampir«, antwortete sie mit ebenso sanfter Stimme.
    Noch ehe
sie das letzte Wort ausgesprochen hatte, hefteten Spades Lippen sich an ihre
Kehle.
     
    Ihre Haut
war so heiß, selbst in der eisigen Luft. Er hatte sie schnell beißen wollen,
ihr geben, was sie wollte - Grauen. Ihm war bereits klar gewesen, was sie
bezweckte, als Verzweiflung und Zorn den berauschenden Duft des Verlangens
ersetzt hatten, der von ihr ausgegangen war.
    Dieses
Verlangen wäre Spade beinahe zum Verhängnis geworden. Zum ersten Mal hatte er
es im Club wahrgenommen, als er ihr ins Ohr geflüstert hatte, aber der
Augenblick war so schnell wieder vergangen, dass er sich nicht sicher gewesen
war. Vor ein paar Minuten dann war er sich sicher gewesen. Denises Duft und
ihre Reaktion auf seine Berührung hatten alles bestätigt, seine
Selbstbeherrschung weggefegt; er fühlte sich unweigerlich zu ihr hingezogen,
obwohl sein Verstand ihm sagte, er sollte die Frau in Ruhe lassen.
    Und dann
ihr zorniges Angebot, sie zu beißen, von dem Wunsch getrieben, in ihm nicht
mehr als ein Tier zu sehen. Beinahe hätte er wütend abgelehnt, aber dann war
ihm klar geworden, dass sie recht hatte. Es war die perfekte Lösung. Sollte sie
sich doch von ihm abgestoßen fühlen. Es war für sie beide das Beste.
    Aber als
er nun ihren Puls unter seinen Lippen spürte, konnte er nicht grob zu ihr sein.
Konnte nichts tun, als seine Lippen über ihre Haut gleiten zu lassen, bis die
Starre in ihren Gliedern einer anderen Art von Spannung wich. Konnte nicht
anders, als ihren Duft nach Honig und Jasmin einzuatmen, in dem noch der herbe
Geruch ihrer Angst mitschwang, der aber üppiger wurde, als er die Hand in
ihrem Haar vergrub, den Mund öffnete und mit der Zunge ihre Kehle betastete.
    Ah,
Darling, du schmeckst genauso, wie ich

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