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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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geöffnet, drang ihm auch schon Schwefelgestank entgegen. Ein
Dämon war auf dieser Etage gewesen.
    Spade flog
den Rest des Weges - ob ihn jemand sah, war ihm egal. Mit Anlauf brach er durch
die Zimmertür und rollte sich auf dem Teppich ab, in der Hand das
Silbermesser, das eben noch in seiner Kehle gesteckt hatte.
    »Denise?«,
rief er. »Denise!«
    Sie
erschien in der Schlafzimmertür, den Hals noch blutverschmiert, das Gesicht
bleicher als sonst.
    »Du bist
wieder da«, flüsterte sie und schwankte. Spade fing sie auf, bevor sie stürzen
konnte.
     
    11
     
    Denise
schlug die Augen auf. Spade hatte sich mit sorgenvollem Gesicht über sie
gebeugt. Vorn war er voller Blut, selbst sein Haar war damit verkrustet.
Bedachte man, was bei ihrer letzten körperlichen Begegnung mit ihm passiert
war, hätte sie sich wohl Sorgen über seine Nähe zu ihrer Kehle machen sollen.
Aber im Augenblick reichte ihre Stärke nicht einmal aus, um sich vor seinem
Biss zu fürchten.
    »Du siehst
echt übel aus«, murmelte sie.
    Spade
lächelte nicht. »Was hat er dir angetan?«
    Sie wollte
nicht darüber sprechen. Schon als Rom ihrem Körper zum ersten Mal seine Essenz
aufgezwungen hatte, war sie der Meinung gewesen, sie hätte unerträglich gelitten,
aber ihre letzte Begegnung hatte ihr gezeigt, was das Wort Schmerz wirklich
bedeutete. Das Hotel hatte Sicherheitskräfte zu ihr geschickt. Sie hatte sie
anlügen und ihnen erzählen müssen, sie hätte sich den Knöchel verdreht - als
würde das ihr minutenlanges Geschrei erklären. Dabei hatte Rom ihr den Mund
zugehalten, als er es leid gewesen war, ihrem Kreischen zuzuhören.
    »Was hat
er dir angetan?«, fragte Spade noch einmal, diesmal eindringlicher.
    Denise
schloss die Augen. »Er hat mir eine höhere Dosis seiner Essenz verpasst«,
antwortete sie und bemühte sich, bei der Erinnerung daran nicht zu entsetzt zu
klingen. »Er war mit meinen Fortschritten nicht zufrieden.«
    Spade
murmelte leise und grimmig etwas vor sich hin, das sie nicht verstehen konnte.
»Wir hätten nicht im Hotel absteigen sollen«, schloss er. »Eine Privatwohnung,
die Dämonen nicht betreten können, wäre besser gewesen. Ich dachte, er könnte
uns nicht bis hierher folgen, aber er ist offenbar schlauer als erwartet.
Denise, wir duschen, dann reisen wir ab.«
    »Ist doch
egal, wo wir hingehen.« Sprechen war so anstrengend. Sie war nur
wachgeblieben, weil sie sich Sorgen um Spade gemacht hatte. Als er im Morgengrauen
nicht zurück gewesen war, hatte sie befürchtet, ihm wäre etwas zugestoßen.
Nun war all ihre Energie aufgebraucht. Rom hatte sie anscheinend fast
umgebracht.
    »Was soll
das heißen?« Ein leichtes Schütteln ließ sie die Augen öffnen. »Komm schon, du
kannst noch nicht schlafen.«
    Es kostete
ihre ganze Kraft, Spade ihr Handgelenk unter die Nase zu halten. »Durch die
Zeichen kann er mich aufspüren. Es ist also egal, wo wir hingehen. Er findet
mich.«
    Spade
sagte nichts darauf. Denise schloss wieder die Augen. Eine gefühlte Sekunde
später klatschte warmes Wasser auf sie nieder, und sie riss die Augen wieder
auf.
    Sie war
unter der Dusche. Offensichtlich in Spades Armen. Er hatte ihr die Stiefel
ausgezogen und war gerade dabei, ihr den Rock abzustreifen.
    »Was
ist?«, keuchte sie.
    »Ich muss
dein Blut von uns abwaschen«, erklärte er grimmig. »Ich will kein Risiko
eingehen.«
    Hätte sie
sich nicht gefühlt, als wäre sie von einem Laster überrollt worden, hätte sie
protestiert. Aber im Augenblick konnte Spade mit ihr anstellen, was er wollte,
solange sie sich dabei bloß nicht bewegen musste.   •
    Er legte
ihr die Hand auf die Stirn, dann lief ihr wieder Wasser über den Hals. Denise
schloss die Augen.
    »Tut mir
leid.«
    Es war nur
ein Flüstern. Spade drehte sich mit ihr um, und der Duschstrahl traf ihren
Bauch. Offenbar hatte er ihr auch das Sweatshirt ausgezogen. Hatte sie ihren BH
noch an? Ja, stellte sie fest, als sie erschöpft nachgesehen hatte. Das Höschen
auch.
    »Was tut
dir leid?«
    Ihr
Gesicht war in seiner Halsbeuge geborgen, sodass sie seine Stimme vibrieren
spürte. Vielleicht lag es daran, dass sie noch nicht ganz bei Bewusstsein war,
aber sie antwortete wahrheitsgemäß.
    »Wie ich
mich aufgeführt habe, als du mich gebissen hast. Das wollte ich nicht. Ich
wusste nicht, dass du dann kaum mehr aufhören kannst ...«
    »Gott,
denkst du, daran lag es?« Denise spürte, wie er ihr mit der Hand über das
Gesicht strich. »Es lag nicht an dir, sondern an deinem

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