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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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Verwandten
noch leben. Sie wäre zu Hause, wo sie versuchen könnte, wieder ein einigermaßen
normales Leben zu führen. Nicht hier, vor diesem klotzigen Anwesen, dessen
Besitzer ein untotes Arschloch war. Sie hatte sich so sorgfältig von dieser
anderen, dunklen Welt ferngehalten, aber wie es aussah, hatten all ihre Vorsichtsmaßnahmen
nichts genutzt, denn hier stand sie, auf einen Vampir fluchend, während sie
sich unaufhaltsam zu einem anderen hingezogen fühlte.
    Spade
wusste sicher, dass sie ihn anziehend fand. Cat hatte ihr verraten, dass
Vampire menschliche Emotionen wie Zorn, Unehrlichkeit, Furcht - oder Verlangen
- spüren konnten. Einen sechsten Sinn hatte Spade im Park allerdings nicht
gebraucht, aber sie hoffte trotzdem, dass er zu benebelt gewesen war, um das
Geschehene richtig einordnen zu können. Gerade eben allerdings hatte sie
selbst dafür gesorgt, dass er das Ganze unmöglich weiter als Einbildung abtun
konnte. Was war nur los mit ihr? Spade hatte ihr doch gesagt, sie solle darauf
gefasst sein, dass er sich manchmal vertraut mit ihr geben musste, weil das zu
ihrer Camouflage gehörte. Blieb zu hoffen, dass Spade ihre Reaktion auf den
Kuss als oscarreife Vorstellung abhaken würde.
    Wieder
rieb Denise sich die Zeichen, wünschte sich, sie könnte sie einfach abrubbeln.
Was ihr natürlich auch nichts genutzt hätte. Mit jedem Schlag ihres Herzens
würde Roms Essenz ihr weiter durch die Adern gepumpt werden. Die Zeichen waren
nur die »Leine«, mit der er sie an sich gebunden hatte, so eine Art dämonischer
Peilsender. Wenn Nathanial auch solche Zeichen trug - und den Bildern zufolge,
die Rom ihr gezeigt hatte, war es so -, wozu brauchte sie der Dämon dann
überhaupt? Warum konnte er Nathanial nicht auf die gleiche Weise aufspüren wie
sie?
    Sie drehte
sich um und wollte gerade wieder nervös auf und ab gehen ... da stieß sie mit
Spade zusammen. Sie hatte ihn nicht aus dem Haus kommen hören, sodass sie,
völlig in Gedanken versunken, einfach in ihn hineingerannt war.
    Spade hielt
sie auf, indem er ihr seine kühlen Hände auf die Arme legte. Seine
tigerfarbenen Augen waren schmal. Seine Lippen öffneten sich, aber dann hielt
er inne, als hätte er ihr etwas Unangenehmes zu sagen und müsste seine Worte
sorgfältig wählen.
    Denise war
so bemüht, ein Gespräch über ihre peinliche Reaktion zuvor zu vermeiden, dass
sie einfach drauflosplapperte.
    »Was, wenn
Nathanial Rom blockiert? Nathanial hat doch auch solche Zeichen«, sie hielt
Spade ihre Handgelenke unter die Nase, »aber Rom braucht bei der Suche nach
ihm meine Hilfe. Das ergibt keinen Sinn, es sei denn, Nathanial hat eine
Möglichkeit gefunden, die Wirkung der Zeichen aufzuheben, und sei es nur lange
genug, um Rom abzuschütteln.«
    Was Spade
auch hatte sagen wollen, jetzt war er abgelenkt. Stirnrunzelnd betrachtete er
ihre von Ärmeln bedeckten Handgelenke.
    »Du hast
recht. Oder Rom hat dich angelogen und folgt uns auf die konventionelle Art.
Das ändert zwar meinen Plan, aber wir sollten es überprüfen.«
    Denise
fragte sich, wie sein ursprünglicher Plan wohl ausgesehen hatte. Was, wenn
Spade ihr hatte sagen wollen, dass er ihr nicht länger helfen konnte, dass ihr
offensichtliches Verlangen nach ihm alles zu schwierig machte? Er musste sie ja
auch für eine selten dämliche Kuh halten, so wie sie sich immer wieder an ihn
heranschmiss, wo er ihr doch klipp und klar gesagt hatte, dass ihre Verbindung
rein geschäftlicher Natur war. Ja, Spade hatte im Park auf sie reagiert, aber
er war von ihrem Blut auch ziemlich high gewesen. Wenn man dann noch bedachte,
dass Vampire insgesamt ziemliche Lüstlinge waren, musste sie davon ausgehen,
dass Spade auch auf ein Schaf so abgefahren wäre.
    Besser,
sie ließ ihn ziehen. Sie hatte ihn zu etwas getrieben, das ihn ohnehin schon
einiges gekostet hatte, an Zeit und auch an Geld. Wie konnte sie ihn da weiter
ausnutzen, auch wenn es einem guten Zweck diente? Sie war ja selbst nicht
besser als Rom oder ihr Vorfahr, der seine Seele verkauft hatte.
    Denise
straffte sich. »Das hier übersteigt allmählich alles, wozu du dich
ursprünglich bereit erklärt hast, und das ist nicht fair. Es war von Anfang an
nicht fair, aber ich hatte Angst, ich ... ich habe nicht nachgedacht. Jetzt ist
mir allerdings einiges klar geworden, und ich kann nicht zulassen, dass du mir
noch weiter hilfst.«
    Er sah sie
an, als hätte sie den Verstand verloren. »Du glaubst, du kannst einfach so
losziehen und diese Angelegenheit

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