Frost, Jeaniene
abgelegt und war
gerade dabei, den komplizierten Knoten seines Halstuchs zu lösen.
Sie
schluckte schwer. War das Kostüm etwa unbequem?
»Finde ich
nicht«, antwortete Spade, der es inzwischen geschafft hatte, sein Halstuch
aufzuknoten, und sich in einer solchen Geschwindigkeit das Hemd aufknöpfte,
dass Denise seinen Bewegungen nicht folgen konnte. Seine Augen leuchteten nach
wie vor smaragdgrün und sahen sie mit einem Blick an, der ihr den Atem stocken
ließ.
Er hat sich
doch vorher schon mit nacktem Oberkörper vor dir gezeigt, interpretiere da bloß
nicht zu viel hinein, schalt sie sich, während sie einen
Schritt zur Seite machte, um an ihm vorbeigehen zu können.
Blitzschnell
streckte er den Arm vor und stützte sich mit der Hand an der Schrankwand ab,
sodass ihr der Weg abgeschnitten war. Was sollte das denn jetzt?
»Spade
...«
Sie kam
nicht dazu, ihren Satz zu vollenden, weil plötzlich sein Mund auf ihrem Hals
war, Lippe und Zunge ihren Puls ertasteten und ihr einen köstlichen Schauder
entlockten. Sein Arm blieb, wo er war, eine Schranke, die sie jederzeit hätte
durchbrechen können, wenn sie es gewollt hätte.
Denise
holte zitternd Atem, verdrängte die in ihr aufsteigende Lust. »Lass das. Ich
bin nicht wie du. Ich reagiere auf so was, auch wenn ich weiß, dass es nicht
echt ist.«
Sie hörte
ihn leise lachen. »Du sollst ja auch darauf reagieren«, antwortete Spade,
während er ihr zärtlich ins Ohrläppchen biss. »Und es war immer echt, wenn ich
dich berührt habe.«
Während er
sprach, streifte er ihr die Maske ab, sich mit einer Hand noch immer am Schrank
abstützend. Zwei kleine Bewegungen, und ihre Ohrringe folgten. Schließlich
löste er auch noch die Kämmchen, mit denen sie sich das Haar hochgesteckt
hatte.
Denise
erstarrte, in ihr tobte ein Chaos aus Emotionen und Leidenschaft. Sie hatte
keine Ahnung, warum er seine Meinung über sie geändert hatte, aber Spades
Absichten waren klar. Jetzt konnte sie ihn haben, und oh, wie sie
ihn wollte. Ihr Körper bebte fast vor Verlangen, erst recht als Spades
Mund seinen Weg ihren Hals hinab fortsetzte.
Aber egal
wie sehr sie sich nach ihm sehnte, sie würde am nächsten Tag abreisen. War das
Spades Abschiedsgeschenk an sie?
»Stopp.«
Denise hatte leise, aber streng gesprochen. »Ja, du löst Gefühle in mir aus,
aber ich stehe weder auf Mitleidsficks noch auf unverbindlichen Sex oder auf
One-Night-Stands.«
Sie hatte
erwartet, dass Spade sich wütend, lachend oder achselzuckend abwenden würde,
aber er zog sich nur das Hemd aus.
»Hast du
gehört?«, fragte sie, bemüht, nicht seine bleiche, muskulöse Brust anzustarren
oder seinen festen, flachen Bauch mit der feinen Linie aus schwarzem Haar, die
irgendwo unter seinem Hosenbund verschwand.
Mit
hochgezogenen Augenbrauen streifte Spade sich die Stiefel ab. »Durchaus, aber
da nichts von alledem zutrifft, fühle ich mich nicht angesprochen.«
Gott, bald
würde er nackt sein. Als ihr wieder einfiel, wie er unter der Dusche ausgesehen
hatte, ballte sie unwillkürlich die Fäuste. Das Pochen in ihrem Unterleib nahm
zu, bis es so stark war, dass Spade es bestimmt hören konnte.
Binnen
eines Herzschlages war er bei ihr, liebkoste ihr Gesicht mit den Händen, seine
Lippen waren den ihren so nah, dass sie sie fast schmecken konnte.
»Meine
Gefühle für dich sind nicht unverbindlich, Denise«, flüsterte er. Seine Stimme
wurde tiefer. »Und ich habe nicht vor, dich morgen irgendwohin gehen zu lassen,
und auch nicht übermorgen oder überübermorgen.«
Seine
Lippen legten sich auf ihre, erstickten das Keuchen, das ihr entfuhr, als er
sie an sich zog. Spades Zunge drängte sich sinnlich fordernd an ihren Lippen
vorbei, ließ sie innerlich auflodern. Sie öffnete den Mund, stöhnte, als sie
seine geschickte Zunge spürte, seinen festen Körper, der sich an ihren presste.
Kurz
überkam sie so etwas wie Furcht, als sie merkte, dass seine Fangzähne länger
wurden, mit den Spitzen über ihre Zunge rieben, während sie seinen Mund
erforschte. Was, wenn sie sie verletzten und ihn wieder diese haltlose Blutgier
überkam? Damals hatte sie nicht einmal versucht, ihn aufzuhalten; es hatte sich
zu gut angefühlt. Wenn Spade ihr beim Sex unabsichtlich eine Wunde zufügte, brachte
er sie womöglich um - und sie würde es erst merken, wenn es zu spät war.
»Warte«,
flüsterte sie und entzog sich seinen betörend leidenschaftlichen Küssen.
Er hielt
inne, eine Hand in ihrem Haar vergraben, während ein
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