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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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wie dann er aus dem Schuppen gekommen war. Wie ich dannhinübergegangen war, um die Tür zu schließen, und was ich im Schuppen gefunden hatte.
    «Feuerwerksraketen?»
    «Haufenweise», sagte ich. «Sie brauchen den roten Phosphor darin.»
    «Das ist ja widerlich.»
    «Das ist noch gar nichts. Du glaubst nicht, was sie noch alles in dieses Zeug hineintun.»
    «Meinst du, wir sollten das jemandem erzählen?»
    Ich lachte.
    «Was ist daran so lustig?»
    «Wir halten uns da raus. Egal, was hier abläuft, es geht uns nichts an.»
    Sara schwieg.
    «Wir müssen den Ball flachhalten, bis die Straße wieder frei ist», sagte ich. «Keiner kennt uns hier, und so soll es auch bleiben. Ich glaube, nicht mal der Besitzer kann sich an meinen Namen erinnern. Er nennt   …» Ich stockte. Plötzlich konnte ich kaum noch atmen.
    «Was ist los?»
    «Das Notizbuch», sagte ich. «Als ich uns gestern angemeldet habe, funktionierte der Computer nicht. Butch hat meinen Namen und meine Adresse in ein Notizbuch geschrieben.»
    Sara starrte mich an.
    «Das hatte ich vergessen.»
    «Weißt du, wo er es aufbewahrt?»
    «Unter dem Tresen.»
    «Kannst du es holen?»
    Es gab keine andere Möglichkeit.
    Butch hatte alles aufgeschrieben, meine Adresse, meine Führerscheinnummer, alles. Wenn die Polizei uns finden wollte, würde ihnen das Notizbuch den Weg zeigen.
    Ich musste es haben.
    Sara fragte, ob ich ganz sicher sei, dass ich das Notizbuch stehlen konnte.
    Ich nickte.
    «Ich habe keine andere Wahl.»

17
    Sara versuchte gar nicht erst, etwas zu essen. Ich nahm den Teller und schabte das Rührei und den Speck in den Müll. Dann griff ich nach meiner Jacke.
    «Was hast du vor?»
    «Weiß noch nicht.»
    «Lass dich nicht erwischen.»
    Ich sagte ihr, dass ich mein Bestes tun würde, nahm den leeren Teller und ging zur Rezeption. Man konnte das Kratzen von Zacks Schneeschaufel auf dem Beton hören.
    Das Geräusch kam von weit her, und das erleichterte mich. In der Rezeption stand Butch hinter dem Tresen und drehte an dem Radio herum. Als ich hereinkam, schaute er auf und fragte: «Na, wollt ihr noch mehr?»
    «Wenn es keine Umstände macht.»
    «Überhaupt nicht», sagte er. «Ich glaube nicht, dass wir uns das Essen schon einteilen müssen.»
    Ich warf einen Blick in den Speisesaal.
    «Na, bedien dich ruhig.»
    Sara würde nichts davon essen, aber ich brauchte einen Grund, um hier herumzuhängen, bis ich die Chance hätte, mir das Notizbuch zu greifen. Und Essen war ein ebenso guter Grund wie jeder andere.
    Ich ging hinein.
    Im Frühstücksraum war alles noch genauso wie vorhin. Megan saß noch immer mit ihrem Kaffeebecher am Fenster,Caroline und Marcus pokerten immer noch und starrten schweigend in ihre Karten.
    Der silberne Flachmann stand offen vor Marcus.
    Ich ging an ihnen vorbei und stellte den Teller neben die Platte mit dem Rührei.
    «Geht’s ihr besser?»
    Ich drehte mich zu Caroline um. «Bitte?»
    «Deine Freundin», sagte sie. «Wie geht’s ihr?»
    «Besser, glaub ich.»
    «Das ist gut.» Sie deutete auf den Teller. «Ist das für sie?»
    Ich nickte. «Sie hat endlich wieder Appetit.»
    «Das ist ein gutes Zeichen.» Caroline klopfte mit der flachen Hand auf den Tisch neben sich. Ich hörte, dass sie leicht lallte. «Setz dich doch zu uns und spiel eine Runde. Ich könnte mal einen echten Gegner gebrauchen.»
    Marcus sah nicht einmal hoch, schüttelte nur den Kopf und schwieg.
    «Dann bin ich nutzlos für Sie», erwiderte ich. «Ich bin ein schlechter Spieler. Verliere immer.»
    «Sagte der Skorpion.»
    «Das stimmt wirklich.»
    «Du hast Glück, wir spielen nicht um echtes Geld», sagte Caroline, «wir spielen nur zum Spaß. Magst du Poker?»
    «Glaub schon.»
    «Dann setz dich, ich teile die Karten aus.»
    «Danke sehr», sagte ich, «aber ich kann wirklich nicht. Ich muss zurück.»
    «Na, dann vielleicht später», sagte Caroline. «Wir werden ja alle wohl noch eine Weile hierbleiben. Und das Spiel geht weiter.»
    «Ich hoffe, dass Sie da falschliegen», sagte ich. «Ich würde wirklich gern bald weiterfahren.»
    «Amen.» Marcus sah von seinem Blatt auf und rief zur Rezeption herüber: «Was sagt die Wettervorhersage, Butch?»
    Ich hörte ihn nebenan herumkramen, dann kam er mit dem Radio unter dem Arm in den Speisesaal.
    «Der Empfang da drüben ist schlecht. Ich versuch’s hier mal.»
    Er stellte es auf den Tisch und richtete die Antenne aus. Es rauschte. Butch drehte am Senderknopf herum, und eine blecherne Stimme sprach

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