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Frostblüte (German Edition)

Frostblüte (German Edition)

Titel: Frostblüte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Marriott
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Vorschlag, das Lager abzubrechen oder nach weiteren Befehlen des Königs zu schicken. Alle warteten. Warteten darauf, dass Luca aufwachen würde.
    Es vergingen drei Tage, in denen Lucas Fieber stieg und sank und wieder stieg und sank. Rani und Livia brachten ihn mit viel Mühe dazu, dass er aß und trank und seine Medizin einnahm, und es schien ihm gutzutun. Die Wunden auf seinen Wangen hörten auf zu nässen und schlossen sich, und schließlich ließ das Fieber nach.
    Eine kurze Weile frohlockte Livia. Doch Luca war noch immer nicht bei Bewusstsein. Wenn er die Augen öffnete, dann vor Angst, er schrie den Namen seines Bruders. In solchen Momenten war ich die Einzige, die ihn beruhigen konnte. Ich wollte glauben, dass es daran lag, dass Luca mich erkannte, andererseits wusste ich nicht, wie das möglich sein sollte, wenn er nicht einmal wahrnahm, wo er war.
    Nach jenem ersten Tag betrat Arian das Zelt nur noch zögernd. Er schaute ein paarmal vorbei und blieb – halb drinnen, halb draußen – im Eingang stehen, um Luca mit einem Blick zu mustern, den ich nicht deuten konnte. Am achten Tag, als Lucas Fieber überstanden war, kam er wieder, während Rani ein kurzes Nickerchen machte. Livia holte Frühstück – nachdem sie mir ziemlich bissig klargemacht hatte, dass sie problemlos in der Lage war, ein simples Essenstablett zu tragen. Es war sicher nicht nur meine Einbildung, dass Livias verletzter Arm allmählich kräftiger wurde. Aber vielleicht tröstete ich mich ja auch nur mit dem Gedanken, dass es so war.
    »Du solltest dich auch mal zu ihm setzen«, flüsterte ich Arian zu, um Ranis wohlverdiente Ruhe nicht zu stören.
    Arian starrte Luca an, als hätte er ihn noch nie zuvor gesehen. »Sein Gesicht …?«
    Ich nickte. »Die Entzündung ist abgeklungen. Nun kann nur noch die Zeit helfen.«
    Rani hatte Lucas Verbände am Vortag abgenommen. Die Wunden auf seinen Händen und seinem Körper waren zugeheilt und rosa, die Blutergüsse nur noch gelbliche Flecken und kaum zu erkennen. Die Schwellungen in seinem Gesicht waren fast vollständig abgeklungen. Nur die Brandmale waren noch rot und verkrustet. Es gab keinen Grund, warum Luca nicht wieder zu sich kommen, die Augen öffnen und aufstehen sollte.
    Außer er wollte es nicht.
    »Rani sagt, dass Luca vielleicht unsere Stimmen hört«, beharrte ich. »Dich in seiner Nähe zu wissen wäre sicher tröstlich für ihn.«
    »Ich würde ihn bloß wieder erschrecken. Er will dich.« Arian zuckte mit den Schultern. »Kann ihm keinen Vorwurf daraus machen.«
    Er ging, bevor ich ihn fragen konnte, was er damit meinte.
    An diesem Abend überredete ich Livia und Rani, nach dem Abendessen einen Spaziergang zu machen. Ich redete ihnen – und mir selbst – ein, das wäre nötig, weil sie beide von Lucas Pflege erschöpft seien und Abstand vom Krankenzelt brauchten. Erst als sie gegangen waren, gestand ich mir ein, warum ich sie unbedingt weghaben wollte.
    Als ich zum ersten Mal, seit wir ihn gefunden hatten, mit Luca allein war, nahm ich seine Hand, drückte einen Kuss auf die Handfläche und dann auf jede Fingerspitze. Seine große, schlanke Hand fühlte sich merkwürdig knochig und zerbrechlich in meiner an. Wie Ma damals schien er innerlich zu schrumpfen. Ich konnte es nicht ertragen.
    »Du fehlst mir so sehr, Luca. Ich wusste nicht, dass ich jemanden so vermissen kann. Mein ganzes Leben war ich allein. Erst, als du mich überredest hast hierzubleiben, als du mir einen Platz in deiner Berggarde und deine Freundschaft gegeben hast, habe ich erfahren, was es bedeutet … etwas anderes zu sein. Etwas zu sein, das nicht verängstigt und einsam und ständig auf der Flucht ist. Ich will nicht mehr so sein. Es ist wichtig für mich, dass du aufwachst. Bitte, wach auf. Bitte, Luca. Wach für mich auf. Weil … weil …« – ich nahm seine Hand zwischen meine – »ich dich liebe.«
    Er gab keine Antwort. Nichts. Sein Gesicht war so starr und leblos wie eine wächserne Totenmaske.
    Jetzt endlich kamen die Tränen. Sie rannen mir übers Gesicht, heiß auf meiner kalten Haut. Von einem hilflosem Schluchzen geschüttelt, das meine Rippen schmerzen ließ, beugte ich mich über Luca. Ich fühlte einen kalten Luftzug im Nacken, doch erst, als sich eine Hand leicht auf meine Schulter legte, merkte ich, dass jemand das Zelt betreten hatte. Livia oder Rani erwartend hob ich den Blick. Als ich Arian vor mir stehen sah, verschluckte ich mich fast an meinen Tränen.
    »Ich kann nicht – ich kann

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