Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
Vom Netzwerk:
inneren, grünen Monster der Eifersucht Ketten anzulegen … und das war so ein Moment.
    »Nun, dann würde ich sagen, du hast einen ziemlich guten Geschmack«, erklärte ich. »Er ist wirklich süß, wenn man finstere, grüblerische Krieger mag. Und dieser russische Akzent ist einfach supercool. Ehrlich, ich würde selbst mit ihm ausgehen, wenn es da nicht Logan und diese ganze lästige Gwen-steht-vor-Gericht -Sache gäbe. Und wenn er nicht mehr an dir interessiert wäre als an mir.«
    Oliver verdrehte die Augen. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass es schrecklich ist, mit dir befreundet zu sein, Gypsymädchen?«
    »Erst ein- oder zweimal, Spartaner. So, und jetzt geh da rüber und lass den Bogatyr wissen, dass zwischen euch alles okay ist. Solange er sich sowieso hier auf Mythos rumtreibt, kannst du die Zeit auch nutzen, ihn besser kennenzulernen. Er könnte sich immer noch als Mistkerl entpuppen – oder eben als dein Traumprinz. Das kannst du nur auf eine Art herausfinden.«
    Oliver schenkte mir ein dankbares Lächeln und ging zu den anderen. Er und Alexei traten ein wenig zur Seite, um sich zu unterhalten. Oliver sagte etwas, und ein leichtes Lächeln erschien auf Alexeis Gesicht. Zum ersten Mal wurde mir klar, dass diese ganze schreckliche Situation vielleicht auch ihr Gutes hatte.
    Im Moment war diese kleine Hoffnung alles, woran ich mich klammern konnte.

Meine Freunde und ich trainierten den Rest der Stunde, bevor wir zurück auf unsere Zimmer gingen, um zu duschen und uns umzuziehen. Eine halbe Stunde später saß ich mit Logan im Speisesaal. Gewöhnlich aß ich mit Daphne und Carson, aber die beiden mussten zu irgendeinem Treffen wegen des Winter-Bandkonzerts, und nachdem gestern unser Date gestört worden war, hatte Logan vorgeschlagen, zusammen zu frühstücken.
    Nun, wir und Alexei.
    Er war genauso wie wir anderen verschwunden, um zu duschen und sich umzuziehen, aber als ich die Tür meines Zimmers geöffnet hatte, hatte er bereits wieder auf mich gewartet. Jetzt lehnte er ein paar Schritte entfernt an der Wand, die schwarze Tasche zu seinen Füßen. Neben ihm stand eine der vielen Ritterrüstungen im Speisesaal, und Alexei wirkte genauso unerschütterlich, unbeweglich und beeindruckend wie der Metallanzug. Über Alexeis Kopf hing ein Ölgemälde irgendeines mythologischen Festschmauses.
    Mit seinen Gemälden, den Rüstungen und den Tischen, die mit Leinentischdecken, feinem Porzellan und Silberbesteck gedeckt waren, wirkte der Speisesaal viel, viel schicker als die typische Schulcafeteria. Tatsächlich wirkte sie eher wie ein feines Restaurant. Die Illusion wurde noch von dem Innengarten verstärkt, der die Mitte des Raumes einnahm. Oliven-, Orangen- und Mandelbäume erhoben sich dort, während Weinranken an ihnen nach oben kletterten, um am Ende der Äste wieder herabzuhängen. Auch im Garten hatte man Statuen aufgestellt, überwiegend Essens- und Erntegötter wie Dionysos und Demeter. Die Statuen standen hier und dort zwischen den Bäumen und den gewundenen Ranken verteilt, aber sie blickten alle in Richtung der essenden Schüler.
    Unglücklicherweise war das Essen sogar noch schicker als der Saal selbst. Hummer, Kalbfleisch und Schnecken fanden sich fast täglich auf der Speisekarte. Und die Mythos-Schüler liebten es. Igitt. Selbst bei normalem Essen wie Cheeseburgern, Pizza oder Lasagne verwendeten die Köche in Mythos immer ausgefallene Zutaten oder zauberten seltsame Soßen dazu, die die Gerichte vollkommen ruinierten. Zumindest für mich.
    Ich hatte keinen großen Appetit, also stocherte ich in meinem Ambrosia-Fruchtsalat mit Honig-Limetten-Dressing herum und schob Erdbeeren und Kiwis von einer Seite der Schüssel zur anderen. Und das, obwohl der Obstsalat eigentlich mein Lieblingsessen auf der Frühstückskarte war. In der Zwischenzeit aß Logan einen Stapel Pancetta und sein zweites griechisches Omelett mit Spinat und Fetakäse. Ich seufzte, legte die Gabel zur Seite und schob die Schüssel von mir fort.
    »Soll ich dir etwas anderes holen, Gypsymädchen?«, fragte Logan. »Die Küchenchefs haben heute Morgen eine Smoothie-Station aufgebaut.«
    Ich wollte keinen Smoothie. Aber Logan versuchte mir etwas Gutes zu tun, also zwang ich mich zu einem Lächeln. »Sicher, das wäre toll. Vielleicht Mango, wenn sie das haben?«
    Logan grinste. »Bin in einer Minute zurück.«
    Der Spartaner schnappte sich seinen leeren Teller, wahrscheinlich um sich noch ein Omelett zu holen, während er darauf

Weitere Kostenlose Bücher