Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
Vom Netzwerk:
Donnerschlag. Es war genauso laut wie Lokis Lachen zuvor, aber aus irgendeinem Grund machte mir dieser Ton keine Angst. Er erfüllte mich mit – Hoffnung .
    Für einen Moment erstarrten alle Schnitter, selbst diejenigen, die sich vor Schmerz stöhnend am Boden wanden, weil Nott sie schwer verletzt hatte.
    »Die Mitglieder des Pantheons!«, zischte einer von ihnen. »Sie haben unseren Unterschlupf bereits gefunden!«
    »Lasst sie kommen«, sagte Vivian und schwenkte den Dolch, sodass Tropfen von Notts Blut durch die Luft flogen. »Wir werden diesen Krieg beenden – ein für alle Mal.«
    Wieder erklang der einzelne Ton, diesmal sogar noch lauter und schärfer. Zu meiner Überraschung stolperte Loki bei dem Geräusch rückwärts und schlug sich beide Hände über die Ohren.
    Vivian starrte ihn an, plötzlich unsicher. »Mein Gebieter?«
    »Es ist Rolands Horn«, krächzte Loki leise. »Nachdem ich so lange unter der Erde gefangen war, ist das Geräusch wie … Dolche in meinem Kopf.«
    Ein drittes Mal erscholl das Horn, und der Gott gab einen Schrei purer Qual von sich, während sein Körper vor Schmerz zuckte. Einer der anderen Schnitter trat neben Vivian.
    »Schnell«, sagte er. »Schaff ihn auf den Rock, bevor sie das Horn noch einmal blasen. Er ist noch schwach, und wir können nicht zulassen, dass sie ihn fangen. Nicht jetzt. Nicht, bevor er bereit ist für die Transformation.«
    Transformation? Was für eine Transformation? Wovon redete er?
    Vivian pfiff, und wieder sank der Schwarze Rock zu Boden. Sie übergab den Helheim-Dolch an Preston und eilte zu dem Vogel. Mit schnellen Bewegungen befestigten sie und der andere Schnitter eine Art ledernes Geschirr an dem Rock. Sie schoben den sich immer noch windenden Loki auf den breiten Rücken des Vogels und banden ihn fest. Wollten sie diese Kreatur tatsächlich … reiten? Wie um meine unausgesprochene Frage zu beantworten, kletterte Vivian vor dem Gott auf den Vogel und ergriff die Zügel. Sie hob sie und schlug damit auf die Flügel des Rock.
    »Warte«, keuchte Loki. »Eine … Sache … noch …«
    Der Gott sah auf mich herunter, und wieder einmal fühlte ich die volle Macht seines Hasses, der mich verbrannte, als stände ich auf der Oberfläche der Sonne.
    »Töte das Frost-Mädchen«, sagte Loki. »Mit dem Dolch. Jetzt, bevor es zu spät ist.«
    »Nur zu gerne«, antwortete Preston.
    Und bevor ich blinzeln konnte, bevor ich auch nur schreien konnte, hob Preston den Helheim-Dolch und rammte ihn mir in die Brust.

Für eine Sekunde spürte ich gar nichts.
    Dann holte mein Hirn den Rest meines Körpers wieder ein. Ich schrie, während Preston den Dolch tiefer in meine Brust rammte, und ich schrie wieder, als er ihn herauszog. Der Schmerz war … war … unerträglich . Nicht enden wollende Wellen von Pein überrollten meinen Körper, jede ein wenig größer und schrecklicher als die letzte. Ich erinnerte mich nicht daran, die Hände über die Wunde geschlagen zu haben, aber plötzlich fühlte ich, wie das Blut zwischen meinen Fingern herausfloss – warm, feucht, klebrig und mit dem Gestank von Kupfer.
    Weiße Sterne explodierten vor meinen Augen, und als Nächstes lag ich auf dem Boden und sah zu Loki, Vivian und dem Schwarzen Rock auf.
    Der bösartige Gott starrte auf mich herunter, und ein Lächeln glitt über seine grotesken Gesichtszüge. Auf der glatten Seite hob sich sein Mundwinkel, aber auf der geschmolzenen senkte er sich. Der Anblick erinnerte mich an die zwei Gesichter auf Vivians Ring – nur dass dieses viel, viel hässlicher war.
    »Nun«, sagte Loki mit rohem Triumph in der Stimme. »Damit ist zumindest ein Problem endgültig erledigt. Richte Nike einen Gruß aus, wenn du sie siehst, kleine Gypsy. Und erzähl ihr, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Pantheon fällt und endlich wieder das Chaos herrscht.«
    Vivian packte die Zügel des Schwarzen Rock fester und sah auf Preston hinunter.
    »Stell sicher, dass die Gypsy stirbt, Preston«, befahl sie. »Der Rest von euch verschwindet im Wald. Wir sammeln uns am zweiten Unterschlupf, um uns neu zu formieren. Und seht zu, dass ihr auf dem Weg dorthin ein paar Mitglieder des Pantheons ausschaltet.«
    Die anderen Schnitter nickten und verschwanden zwischen den Bäumen. Vivian ließ die Zügel auf den Rücken des Schwarzen Rock knallen, und der gigantische Vogel schlug mit seinen glänzenden schwarzen Flügeln. Er hob so mühelos vom Boden ab, wie er sich aus den Bäumen hatte fallen lassen.

Weitere Kostenlose Bücher