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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Ich biss die Zähne zusammen und drängte das Gefühl mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft zurück.
    Vivian stand wieder auf, und ihre Augen leuchteten jetzt in einem noch grelleren Rot. Der Gott gab ihr den Helheim-Dolch, präsentierte ihn ihr, als wäre er ein Geschenk. Vivian beugte erneut den Kopf, dann hob sie den Dolch hoch in die Luft.
    »Für das Chaos!«, schrie sie.
    »Für das Chaos!«, brüllten die anderen Schnitter wieder und wieder. Ihre Rufe besiegelten nicht nur mein Schicksal, sondern auch das der gesamten Welt.
    Schließlich verstummten die wilden Echos der Rufe, und Loki sah wieder zu Vivian.
    »Nun«, sagte der Gott, »möchte ich das Opfer sehen, das du mir gebracht hast.«
    Vivian nickte in meine Richtung. Der Gott drehte den Kopf und betrachtete mich mit der schönen Seite seines Gesichts. Lokis blaues Auge konzentrierte sich auf mich und verengte sich zu einem Schlitz. Dann drehte der Gott sich um und kam mit großen Schritten auf mich zu. Seine Knochen knackten und knirschten bei jeder Bewegung, und ich bemerkte, dass er unter der langen Robe keine Schuhe trug. Der zersplitterte Marmor schien ihm allerdings keine Probleme zu bereiten, obwohl ich wusste, dass sich bei jedem Schritt scharfe Steinstücke in seine Fußsohlen bohren mussten.
    Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es dem Gott nicht besonders gut ging. Es lag eine gewisse Steifheit in seinen Bewegungen, und er verzog immer wieder das Gesicht, als täte es ihm weh, hier in der Welt der Sterblichen zu sein. Oder vielleicht war er auch all diese Jahrhunderte über gefoltert worden wie beim ersten Mal, als die Götter ihn eingesperrt hatten.
    Loki hielt ein paar Schritte vor mir an. Preston und der andere Mann schleppten mich in das flackernde Licht der Fackeln, und der Gott musterte mich.
    »Ein weiteres Frost-Mädchen«, sagte er, und seine wunderschöne Stimme war voller Hass. »Nike hat ihre Taktik in all den Jahrhunderten nicht geändert.«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon der Gott sprach, und im Moment war es mir auch ziemlich egal. Ich wollte mich nur zu einem Ball zusammenrollen und vor seinen Füßen wimmern. Aber ich würde mich nicht einschüchtern lassen, nicht einmal von dem bösartigen Gott. Wenn ich schon nichts anderes tun konnte, würde ich meinem Tod zumindest tapfer ins Auge sehen – genau wie meine Mom.
    Es kostete mich einen Augenblick, meinen Mut zu sammeln, aber schließlich hob ich den Kopf und sah ihm in die Augen. Es war bizarr, ihm ins Gesicht zu blicken, weil eine Seite so perfekt und die andere so vollkommen entstellt war. Ich entschied, mich auf die verzerrte Seite zu konzentrieren. Schließlich zeigte sie, wie Loki wirklich war – in jeder Hinsicht kaputt und verdorben.
    »Du magst ja entkommen sein«, sagte ich im frechsten Tonfall, den ich aufbringen konnte. »Aber du hast noch nicht gewonnen. Nike und die anderen Mitglieder des Pantheons werden sich erheben und dich besiegen wie beim letzten Mal. Sie werden dich wieder dort einsperren, wo du hingehörst – und diesmal für immer.«
    Loki starrte mich an, und ich fühlte die Sekunden meines Lebens langsam vorbeiziehen, während der Gott darüber nachdachte, was er mir antun wollte, auf welche Art er mich leiden lassen konnte, wie er gelitten hatte.
    Tick-tack-tick.
    Doch statt mich mit seinen brennenden roten Augen zu pulverisieren oder was auch immer ihm an bösartigem Hokuspokus zur Verfügung stand, warf der Gott den Kopf in den Nacken und lachte. Ich zog zischend die Luft durch die Zähne und bemühte mich, vor Schmerz nicht zusammenzuklappen. Das höhnische Geräusch hatte denselben Effekt wie ein heftiger Schlag in die Magengrube. Der Gott strahlte Heimtücke, Hass und Wut förmlich aus. Ich hatte gedacht, Nike sei das stärkste Wesen, dem ich je begegnet war, aber nun fragte ich mich, ob ich mich vielleicht geirrt hatte.
    »Oh, Gypsy, arme, jämmerliche Gypsy«, murmelte Loki. »Du hast ein so fehlgeleitetes Vertrauen in deine Göttin, genau wie all deine Vorfahren zuvor.«
    Der Gott lehnte sich vor. Sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt, und sein rotes Auge starrte in meine purpurnen. »Verstehst du nicht, dass ich bereits gewonnen habe? Ich bin frei, und du bist hier. Mehr brauche ich nicht, um den endgültigen Sieg zu erringen.«
    Noch bevor ich über die Worte des Gottes nachdenken konnte, richtete Loki seinen Blick auf Vivian.
    »Töte sie«, sagte er.
    Ein Lächeln erschien auf Vivians Gesicht. »Mit Vergnügen.«
    Das

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