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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Gwen.«
    Damit wanderte Morgan ans andere Ende des Kolosseums. Ein leises Schnauben erregte meine Aufmerksamkeit, und mir ging auf, dass Savannah mich immer noch böse anstarrte. Sie musste Morgans Kommentar gehört haben, dass Logan angeblich verrückt nach mir sei, denn ihr Gesicht war wutverzerrt.
    Doch das Seltsamste war, dass Savannahs Augen rot glühten.
    Okay, okay, sie glühten nicht wirklich, aber es schien, als würde für einen Moment Feuer darin flackern, dieses unheimliche Blutrot, das ich inzwischen mit Schnittern in Verbindung brachte.
    Ich blinzelte. So schnell, wie er erschienen war, verschwand der rote Funke, und Savannahs Gesicht schien wieder völlig normal. Ich fragte mich, ob ich mir das Ganze nur eingebildet hatte, und rieb mir den Kopf, der plötzlich wehtat …
    »Gwen!«, rief eine vertraute Stimme. »Gwen!«
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen. Eine ältere Frau bahnte sich ihren Weg durch die Menge im Kolosseum. Sie wirkte mit ihrer lavendelfarbenen Seidenbluse, der schwarzen Hose und den schwarzen Schuhen mit nach oben gebogenen Spitzen vollkommen fehl am Platz, eher wie ein Geist, der aus seiner Flasche entkommen war. Seidenschals flatterten um ihren Körper und umgaben sie mit Wellen aus Purpur, Grau und Grün. An den Enden der Schals klimperten Silbermünzen wie kleine Zimbeln, und das Geräusch wurde von der Decke zurückgeworfen. Um ihre Schultern lag ein Mantel. Er passte farblich zu dem Stahlgrau ihrer dichten Haare, auch wenn die Augen in ihrem zerknitterten Gesicht violett leuchteten – genau wie meine eigenen.
    Ja, meine Grandma, Geraldine Frost, mochte im Chaos des blutverschmierten Museums fehl am Platz wirken, aber ihr Anblick hätte mich nicht glücklicher machen können.
    Grandma entdeckte mich und eilte in meine Richtung.
    Ich löste mich von Logan und warf mich in ihre geöffneten Arme. »Grandma!«
    Sie umarmte mich fest. »Es ist okay, Süße. Ich bin jetzt da. Alles wird wieder gut.«
    Ich wusste nicht, ob irgendwas jemals wieder gut werden würde, aber ich schloss die Augen und umarmte sie fester, während ich mir für einen Moment erlaubte, mich dieser Illusion hinzugeben.
    Grandma drückte mich mehrere Minuten an sich, bevor sie mich schließlich wieder losließ. Dann sah sie Logan an, der hinter mir stand.
    »Ich nehme an, das ist der Spartaner, von dem du mir so viel erzählt hast?« Sie lächelte. »Also, er sieht sogar noch besser aus, als du behauptet hast. Du hast mich an der Nase herumgeführt, Süße.«
    Ich lief rot an. »Grandma!«
    Sie warf mir einen belustigten Blick zu. »Er hätte mich früher oder später sowieso getroffen, Süße. Vertrau mir. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es heute ist – oder unter diesen schrecklichen Umständen.«
    Sie hatte recht, und jetzt konnte ich nichts anderes mehr tun, als sie einander vorzustellen. »Logan Quinn, das ist meine Grandma, Geraldine Frost. Grandma, das ist Logan. Ein, ähm, Freund.«
    Beim letzten Wort verzog ich das Gesicht. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir nicht nur Freunde waren, aber Logan hatte mich auch nicht gerade zu seiner einzig wahren Liebe erklärt. Oder auch nur zu seiner Freundin. Wir waren noch nicht mal miteinander ausgegangen.
    Sie schüttelten sich die Hände, doch als Logan wieder loslassen wollte, nahm Grandma Frost seine Hand in ihre beiden. Nach einer Sekunde wurde der Blick ihrer violetten Augen leer und glasig, als starrte sie in weite Ferne. Ich fühlte eine Präsenz um sie herum – etwas Altes, Wachsames und Wissendes.
    Grandma Frost war wie ich eine Gypsy, was bedeutete, dass sie wie ich eine besondere Gabe besaß. In Grandmas Fall hieß das, dass sie in die Zukunft sehen konnte. Und im Moment sah es aus, als erhaschte sie einen Blick auf Logans Zukunft.
    »Es ist nicht dein Fehler, Logan«, murmelte Grandma dem Spartaner zu. »Es war damals nicht dein Fehler und das wird es auch in Zukunft nicht sein.«
    Bei ihren Worten wurde Logan bleich, als wüsste er genau, wovon sie sprach. Er öffnete den Mund, um Grandma eine Frage zu stellen, doch dann presste er die Lippen wieder aufeinander.
    Nach einem Moment verblasste die Macht um Grandma genauso wie der leere Blick in ihren Augen. Sie ließ Logans Hand fallen und trat zurück.
    »Was hast du gesehen?«, fragte ich.
    Für einen Moment glaubte ich, sie würde mir antworten, aber dann lächelte Grandma mich nur an.
    »Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest, Süße«, sagte sie. »Außerdem weißt du doch, dass

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