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Frozen Time (German Edition)

Frozen Time (German Edition)

Titel: Frozen Time (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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sie würden Milos Insignal orten können! Eine Tür gibt es, aber davor sind bereits die näher kommenden Schritte zu hören, und eine weitere Fluchtmöglichkeit kann ich nicht entdecken. Ich sehe zu Milo, der starrt zurück.
    Die Schritte sind direkt vor der Tür angelangt. Ich gehe auf Milo zu, der sich neben mir aufbaut. Unsere Körper sind maximal gespannt. Wir atmen kaum.
    Eine Gestalt biegt um die Ecke, tritt durch die Tür.
    »Müsst ihr so einen Lärm machen?«, fragt der Junge mit dem leuchtend roten Haarschopf. Im selben Augenblick stürzt Milo sich auf ihn.
    Der erste Fausthieb sitzt. Robin scheint durch die Luft zu fliegen und landet unsanft auf dem Boden vor Milos Füßen.
    »He«, entfährt es ihm.
    Doch Milo hockt bereits auf ihm und weitere Schläge prasseln auf Robins Brust. Er wirkt wie im Wahn, seine ganze angestaute Wut und Verzweiflung, die er vermutlich niemals offen zugegeben hätte, bricht sich Bahn. Ob er überhaupt sieht, dass Robin kein Officer ist? Robin reißt ein Bein in die Höhe und trifft Milo hart mit dem Knie am Rücken. Ich stehe wie erstarrt daneben.
    Milo stöhnt, aber seine Schläge verlieren nicht an Kraft. Robin gelingt es, seine Arme zu befreien, seine Faust landet in Milos Gesicht, dann umklammern seine Hände Milos Handgelenke. Die beiden wälzen sich am Boden. Noch einmal tritt Robin zu und stößt Milo von sich. Blitzschnell kommt er wieder auf dieFüße. Keucht. Milo rollt sich ab, springt ebenfalls hoch, will wieder auf seinen vermeintlichen Gegner losgehen. Endlich schaffe ich es, mich aus der Starre zu lösen.
    »Hört sofort auf.« Mit wenigen Schritten bin ich bei den Kontrahenten und stelle mich zwischen sie. »Schluss jetzt.«
    Schwer atmend stehen Milo und Robin sich gegenüber, die Blicke ineinander verhakt. Sie nehmen mich kaum wahr, doch für einen Moment gehen sie nicht aufeinander los.
    »Das ist Robin«, sage ich zu Milo. »Er kann uns helfen.«
    Milo reagiert nicht, aber er scheint langsam die Kontrolle über sich selbst zurückzuerlangen. Robin wirft seine roten Locken zurück, öffnet und schließt die Fäuste, sein Blick wandert zu mir. Plötzlich lacht er laut.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich so schnell wiedersehe«, begrüßt er mich. »Und noch dazu in so angenehmer Gesellschaft.«
    »Robin, das ist Milo«, stelle ich Milo vor. »Ich fürchte, er hat dich für einen Officer gehalten.«
    Wieder lacht Robin und reibt sich mit der flachen Hand übers Kinn. »Ja, von denen sind hier unten gerade einige unterwegs. Ob du gegen die Officer mit bloßen Fäusten eine Chance gehabt hättest, wage ich allerdings zu bezweifeln. Obwohl ich zugeben muss, dass deine Hiebe nicht ohne sind.« Ich bin erstaunt, dass Robin gar nicht wütend ist.
    »Ihr braucht also Hilfe«, fährt er ungerührt fort. »Dann seid froh, dass ich euch so schnell gefunden habe.« Er zieht den blinkenden Apparat aus der Tasche, mit dem er bei unserer letzten Begegnung die Insignals der Officer und auch meines geortet hat. Dieses Mal muss Milos Insignal ihm den Weg zu uns gewiesenhaben. Er wirft einen kritischen Blick auf den Apparat und stöhnt laut auf. »Also, es sind zehn Officer, sie kommen von zwei Seiten. Und es kann nicht mehr lange dauern, bis sie hier sind. Wir müssen zum Hauptquartier, da seid ihr erst mal in Sicherheit«, bestimmt er.
    »Wohin?«, frage ich perplex.
    »Hauptquartier?«, hakt auch Milo misstrauisch nach.
    »Keine Zeit für Fragen«, fertigt Robin uns ab. Ohne eine nähere Erläuterung geht er aus dem Raum, hinaus auf einen breiten Gang und bedeutet uns, ihm zu folgen. In der Tür bleibe ich stehen und schaue mich nach Milo um. Ob er bereit ist, Robin zu vertrauen? Seine Miene ist verschlossen, ich kann nicht erraten, was er denkt. Doch als ich fragend meine Augenbrauen hochziehe, zuckt er nur mit den Schultern und schließt sich mir an. Auf dem Gang wartet Robin bereits auf uns.
    »Hier, leg das um dein Handgelenk.« Er drückt Milo ein breites, elastisches Band in die Hand, das dieser skeptisch betrachtet. »Na los«, drängt Robin, »das stört dein Signal zumindest für eine Weile.« Milo schüttelt zwar den Kopf, tut dann aber, was Robin gesagt hat, und schiebt sich das elastische Band über sein Insignal.
    »Wir nehmen den«, sagt Robin in diesem Moment und deutet auf einen großen RecycleRob, der sich gerade mit einem kastenförmigen Container nähert. Was er wohl damit meint? Der Roboter fährt an uns vorbei.
    »Los«, ruft Robin und springt mit

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