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Frozen Time (German Edition)

Frozen Time (German Edition)

Titel: Frozen Time (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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befehlsgewohnte Stimme das bedrückte Schweigen. In der Bewegung erstarrt, sehen wir hoch und lauschen der Durchsage. »Achtung. In Kürze werden die Sicherheitssysteme des Gebäudes neu gestartet, um die höchste Sicherheitsstufe zu aktivieren. Alle Personen, die sich im Gebäude aufhalten, werden gebeten, sich umgehend in die Eingangshalle zu begeben. Bitte Ruhe bewahren, es handelt sich um eine Routinemaßnahme.«
    »Sie suchen uns!« Jetzt ist es passiert. Wir hätten uns nicht so lange hier aufhalten dürfen. Alarmiert springe ich aus dem Stuhl, aber Doreen beruhigt mich.
    »Nein, das hatte der Securityservice uns schon angekündigt. Sie müssen das Gebäude absichern, weil unsere verehrte Präsidentin heute erwartet wird, um den Medi-Kongress zu eröffnen. Ihr solltet trotzdem besser verschwinden, bevor es überall im Haus vor Officern wimmelt.«
    Definitiv! Nur: Wie kommen wir jetzt aus dem Gebäude heraus? Durch die Eingangshalle sicher nicht.
    »Können wir nicht durch den Keller?«, schlägt Milo vor.
    »Da ist der Kryoraum«, antworten Doreen und ich wie aus einem Mund.
    »Und der hat noch mal ein spezielles Sicherheitssystem«, erkläre ich. »Nur ganz wenige Mitarbeiter dürfen da rein. Ich war noch nie dort.«
    »Hm«, macht Milo enttäuscht.
    »Aber wenn   … «, überlegt Doreen laut.
    »Ja?«, dränge ich sie ungeduldig. Mit jeder Sekunde, die verstreicht, steigt die Gefahr, dass die Officer hier im Labor auftauchen und uns entdecken.
    »Sie werden alle Sicherheitssysteme gleich neu starten. Das bedeutet, dass sie für eine, vielleicht zwei Minuten nicht aktiviert sind«, erklärt Doreen. »Deshalb sichern sie das Gebäude ja auch mit Officern ab. Aber das könnte eure Chance sein.«
    »Gut.« Milo ist bereits an der Tür. »Komm, Tessa!«
    »Ihr müsstet nur in den Keller kommen, ohne den Lift zu benutzen«, schränkt Doreen ein.
    Milo und ich schauen uns an, dann sagen wir unisono: »Treppen.«
    »Treppen?«, fragt Doreen perplex, sie hat genau wie ich keine Ahnung, wo sich die Nottreppen befinden. Schnell fordert sieeine Lagebeschreibung auf ihrem SmartSet an, drängt uns dabei schon aus der Tür und weist den Gang hinunter. »Die fünfte Tür rechts.«
    Glücklicherweise befinden sich die Treppen in entgegengesetzter Richtung von den Lifts, denn von dort kann ich schon die lauten Stimmen der Officer hören.
    »Beeilt euch«, flüstert Doreen.
    Milo ist bereits losgerannt, doch ich drehe mich noch einmal um und schließe Doreen fest in die Arme. Überrascht will sie erst zurückweichen, erwidert dann aber ungelenk meine Umarmung. Schließlich schiebt sie mich entschieden von sich.
    »Los jetzt«, fordert sie und ich lächle ihr flüchtig zu. Ihre Tür fällt mit einem Klicken ins Schloss, im selben Moment höre ich eine Stimme.
    »Stehen bleiben. Bitte begib dich in die Eingangshalle.«
    Ich blicke mich nicht nach der Stimme um, sondern renne los.
    »Im Namen der verehrten Regierung, stehen bleiben!«, ruft der Officer lauter und aggressiv.
    Ich renne, stolpere, renne, endlich erreiche ich die fünfte Tür. Grau und unscheinbar ist sie, doch als ich sie aufstoße, erkenne ich dahinter zu meiner Erleichterung Treppen. Milo kann ich nicht sehen, er muss bereits auf dem Weg nach unten sein.
    »Milo, schnell!«, rufe ich. Und dann rase ich, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppen hinunter. Bei jeder Tür, an der ich vorbeikomme, zähle ich im Kopf die Etagen mit. Auf keinen Fall dürfen wir zu früh herauskommen. Eins, zwei, drei   … zehn sind es insgesamt. Als ich bei fünf bin, höre ich oben die Tür zuschlagen und dann knallende Schritte, die hinter mir die Treppe hinunterpoltern.
    Die Stufen fliegen unter meinen Füßen davon, ich strauchle, stolpere und fluche unterdrückt. »Alles okay?«, höre ich Milo von unten rufen. Aber ich hetze schon weiter.
    »Bleib stehen«, dröhnt die Stimme des Officers durch das hohe Treppenhaus. Noch ist er mehrere Stockwerke entfernt. Noch kann ich ihn nicht sehen und er mich nicht, kann keine Waffe auf mich richten. Meine rasenden Gedanken sind auch bei Doreen. Hoffentlich haben sie keinen Verdacht geschöpft, weil sie mich vor ihrer Labortür erwischt haben. Ich stolpere wieder, falle drei Stufen und kann mich gerade noch abfangen. Zehn! Eine Tür, die in die Eingangshalle führen muss. Noch eine Etage.
    Die letzten beiden Absätze nehme ich mit großen Sprüngen, dann endlich bin ich am Fuß der langen Treppe angelangt, wo Milo bereits

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