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Frucht der Sünde

Frucht der Sünde

Titel: Frucht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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mitkommen?»
    «Ganz bestimmt nicht.»
    «Colette ist meine beste Freundin.»
    «So hat es sich auch angehört. Ich wette, du weißt nicht mal, wie sie aussieht.»
    «Bitte», sagte Jane.
    «Wir dürfen in diesem Wagen niemanden mitnehmen.» Bella schloss das Auto auf. «BB C-Vorschrift . Tut mir leid.»
    «Na gut, wenn das so ist.» Jane seufzte. «Dann frage ich vielleicht mal diese Fernsehleute.»
    «Also gut, du kleines Aas», sagte Bella. «Steig ein. Aber wenn sie eine Leiche gefunden haben, dann bleibst du aus dem Weg, oder wir bekommen alle beide Riesenärger.»

31   Komplizenschaft
    Von den drei Straßen, die aus Ledwardine herausführten, war die in Richtung Madley die ruhigste. Die Straße war alt, aber vor einiger Zeit verbreitert und begradigt worden. Dieser Maßnahme war ein Streifen des Apfelgartens geopfert worden. Zwei Bauernhöfe, zu denen auch der Hof der Powells gehörte, waren nun durch die Straße vom Dorf getrennt. Eine Meile außerhalb von Ledwardine eröffneten sich spektakuläre Ausblicke über die üppigen grünenHügel des Wye Valley bis zu den Black Mountains an der walisischen Grenze.
    «Es ist wirklich schön hier», sagte Bella, «wenn auch nicht gerade für jemanden, der auf der Suche nach interessanten Meldungen ist.»
    Es war offensichtlich, dass Bella heimlich hoffte, dass Colette tot war. Was für ein Job, dachte Jane.
    «Wie weit ist es noch bis zu diesem
King’s Oak Corner

    «Wieso?», fragte Jane. «Ich dachte, das wüssten Sie.»
    «Von wegen. Ich habe mich schon gefreut, dass ich von Hereford hierhergefunden habe. Wenn ich gesagt hätte, dass ich nicht weiß, wo es ist, hätte Chris vermutlich keinen Pieps mehr verraten.»
    «Und wie hätten Sie es gefunden, wenn Sie mich nicht dabeihätten?»
    «Ich hätte angehalten und jemanden gefragt. Aber du weißt es ja, oder, Süße?»
    «In ungefähr zwei Meilen gibt es an einer Kurve einen Pub namens
King’s Oak
. Da fahren wir immer mit dem Schulbus vorbei.»
    «Klingt doch gut.» Bella gab Gas.
    King’s Oak Corner.
Das war ziemlich weit vom Apfelgarten entfernt. Vielleicht hatte der Typ eine Meldung aufgefangen, bei der es um etwas ganz anderes ging.
    Jane dachte wieder an den alten runzligen Apfel, der ihr vor die Füße gerollt war. Sie erschauerte. «Worum, glauben Sie, könnte es noch gehen, wenn sie keine   … Leiche gefunden haben?»
    «Keine Ahnung. Aber wenigstens bin ich so nicht mehr bei der Festival-Eröffnung in Ledwardine. Wenn es keine Neuigkeiten über das vermisste Mädchen gibt oder man es lebend findet, muss ich was über das Festival machen – gähn. Wie ist sie eigentlich
wirklich
? Ich habe gehört, sie wäre eine kleine Schlampe.»
    «Colette? Sie ist in Ordnung.»
    «Aha? Du kennst sie also?»
    «Ja.»
    «Hat sie einen Freund?»
    «Keinen festen.»
    «Und was ist mit dir, Jane? Hast du einen Freund? Willst du hierbleiben und einen von diesen Bauern heiraten oder so schnell wie möglich wegziehen?»
    «Ich weiß nicht.» Bella war ziemlich direkt, aber damit hatte Jane kein Problem. «Ich weiß noch nicht, was ich machen will. Wie ist denn Ihr Job so?»
    «Der Job ist in Ordnung. Manchmal öden mich nur meine Chefs an. Was macht denn dein Vater?»
    «Er war Rechtsanwalt. Er ist tot.»
    «Oh, tut mir leid.»
    «Und meine Mutter ist Pfarrerin.»
    «Wirklich?» Bella warf Jane einen Seitenblick zu. «Hey, warte mal   … Merrily   …»
    «Watkins.»
    «Soso. Und wie findest du das?»
    «Mal so, mal so.»
    «Ich habe nur ihr Bild in der Zeitung gesehen. Sah eigentlich ganz normal aus. Sogar gut. Warum ist sie Pfarrerin geworden?»
    «Das müssen Sie den lieben Gott fragen.»
    «Trauer? Wie die Witwen im Mittelalter, die ins Kloster eingetreten sind?»
    «Bestimmt nicht. Außerdem hat sie ihre Entscheidung getroffen, als er noch lebte. Sie hat immer mehr bei uns in der Gemeinde mitgearbeitet und mir dann eines Tages gesagt: Jane, wir müssen uns mal unterhalten, deine Mami macht jetzt eine Ausbildung für einen ganz besonderen Job. Da war ich ungefähr neun.»
    «Und was hat dein Vater dazu gesagt?»
    «Er war total abgenervt. Aber zu der Zeit ist es zwischen den beiden sowieso nicht mehr gut gelaufen.»
    Jane sah die Landschaft vorbeiziehen, sie hatte das alles schon hundert Mal gesehen, die Hügel, die Weiden mit den Schafen und Kühen. Aber heute sah irgendwie alles anders aus. Als hätte die Natur einen Pulsschlag.
    «Ist das die Kurve?», fragte Bella.
    «Was? Oh   … ja.» Vor ihnen war das

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