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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Macht. Ob und wie er diese nutzt, bleibt allein ihm vorbehalten und sein Geheimnis.“
    Arrow konnte ein skeptisches Grummeln nicht unterdrücken und ließ ihren Blick zum Feuer schweifen. Wie immer erwiderten Marb und ihre Mooskinder Arrows grüblerischen Gesichtsausdruck mit einem zuversichtlichen Blick.
    „Das kann nicht alles sein“, murmelte die Stimme in Arrows Kopf. „Ich bin sicher, dass noch mehr dahinter steckt.“

    Harold hatte sich seit seiner abrupten Flucht nicht wieder blicken lassen und das kam Arrow auch ganz gelegen. Nachdem Anne aufgestanden war, um die Beete zu bewässern, und Sally sich an die Zubereitung des Mittagsbratens gemacht hatte, ließ Arrow sich auf eines der Bibliothekssofas nieder. Und obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, nicht einzunicken, wirkten Marbs Knopfaugen einmal mehr so beruhigend, dass sie bald schon eingeschlafen war.
    Ohne den Übergang zu bemerken, träumte sie von der Karte zur Unterwelt und davon, wie sie diese im Bibliothekskamin verbrannte. Die Phönixasche ließ sie auf dem Kaminsims zurück, das sah sie ganz deutlich. Und ein letzter sorgenvoller Blick aus dem Fenster zeigte drei Vollmonde, die am Himmel standen und jeweils durch eine Sonne voneinander getrennt waren. Dumpfe Klopf- und Kratzgeräusche verloren sich im Hintergrund.
    Ein Schatten schlich an Arrow vorbei in den Kamin, doch bevor sie Gelegenheit hatte, sich darüber wundern zu können, schnellte eine Feuerhand aus den Flammen und zerrte Arrow in die brennende Flut, wo sie langsam aber sicher ihren Qualen erliegen würde…
    Als sie erwachte, war sie völlig nass geschwitzt und rang nach Luft. Verängstigt schaute sie sich um – alles war wie immer. Die Holzscheite knackten wohlklingend in den Flammen und trübes Tageslicht fiel durch die Fenster. Es schneite schon wieder dicke Flocken, die ganz sanft und still zur Erde fielen.
    Adam schlich auf Zehenspitzen zur Tür herein, entspannte sich, sobald er bemerkte, dass Arrow wach war, nur um anschließend gleich wieder besorgt dreinzuschauen. „Du schaust mich an, als hättest du einen Geist gesehen“, sagte er. „Ist alles in Ordnung?“
    Nervös wischte Arrow sich über die Stirn. Dann sagte sie mit zitternder Stimme: „Ich weiß jetzt, wie man das Tor öffnet.“

    „Drei Vollmonde“, murmelte Anne betroffen. „Das kann ich mir auch nicht erklären.“
    Die ganze Zeit hatte die alte Frau dieses Thema bewusst gemieden. Sie wusste, dass Arrow diesen Weg gehen musste. Es gab keine andere Möglichkeit. Und nun war der Tag gekommen, an dem es geschehen sollte. Schon der bloße Gedanke daran schnürte ihr die Kehle zu.
    „Heute ist Vollmond“, warf Sally ein, um das Schweigen zu brechen. „Nun ja – zumindest ist es die letzte Nacht, in dem der Mond zunimmt. Der eigentliche Vollmond wird erst morgen erscheinen.“
    „Das ist der Volksglaube“, sagte Neve. „Eine alte Elfenschrift besagt, dass der Mond an den jeweils beiden Tagen vor und nach der tatsächlichen Vollmondphase die gleichen Kräfte ausübt wie der allgemein anerkannte Vollmond.“
    „Aber diese Vermutung wurde nie belegt. Somit wäre es vielleicht besser, wenn du es erst morgen versuchst und dich heute noch schonst“, sagte Adam in der Hoffnung, Zeit schinden und vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit ausfindig machen zu können.
    „Nein“, widersprach Arrow entschlossen. „Ich kann mir nicht erklären warum es so ist, aber etwas in mir verlangt danach, es heute zu tun. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Deshalb werde ich es heute Abend öffnen.“
    Anne sah ihre Enkelin mit flehendem Blick an. „Kind, es war nur ein Traum. Wenn sich das Tor wirklich nur so öffnen lässt, dann haben wir nur diesen einen Versuch. Ist die Karte erst einmal verbrannt, musst du wieder von vorn beginnen. Du kannst dir nicht sicher sein, dass dieser Weg der Richtige ist.“
    Einen Augenblick lang schwieg Arrow, und obwohl ihr Verstand ganz klar und deutlich sagte, dass ihre Großmutter im Recht war und sie selbst nicht die geringste Ahnung hatte, was richtig oder falsch sein könnte, antwortete sie: „Es ist der richtige Weg. Ich habe keine Zweifel.“

    Dewayne war fest entschlossen seine Schwester zu begleiten. Nicht einmal Anne konnte diesen Entschluss gutheißen. Dieses Mal waren sich alle einig – er musste weiterhin den Schein wahren. Außerdem gehörte ein junger Vater zu seiner Familie.
    „Um keinen Preis werde ich zulassen, dass deiner Tochter das gleiche Unglück

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