Fruehlingsherzen
ihren Mädchen helfen. Peggy ist Ihre Schwester, nicht?“ Er antwortete nicht.
„Egal. Ich weiß, dass sie es ist. Sie helfen ihr also, dieses Etablissement zu führen, und Jerald T. Johnson ist ein Gangster, der Geschäfte mit Carmello machte. Richtig?“
„Keineswegs“, entgegnete er seufzend. „Sie haben nur eine sehr lebhafte Fantasie. Vielleicht ist es ungefährlicher, Ihnen die Wahrheit zu sagen. Meine Zwillingsschwester Peggy ist eine ganz normale Frau und mit Jerald T. Johnson verheiratet, der wiederum kein Gangster ist, sondern Anlageberater.“ Pete runzelte die Stirn. „Obwohl ich manchmal denke … Aber das tut nichts zur Sache. Wichtig ist nur, dass Peggy den Verdacht hegte, Jerald machte Geschäfte mit Arturo Carmello. Die ‚Mädchen‘ die Sie für Prostituierte hielten, sind meine Nichten, sieben und neun Jahre alt.“
„Oh.“ Kyla dachte an die Fotografien, die sie im Büro gesehen hatte. „Das erklärt einiges. Sie haben sich also auf Wunsch Ihrer Schwester in Jeralds Büro umgesehen?“
„Ja. Ich versuchte, festzustellen, ob ihre Theorie stimmte und Beweise dafür zu sammeln. Wir dachten, wenn wir Jerald damit konfrontierten, würde er seine Verbindung zu Carmello aufgeben.“
Eine neue Hoffnung erwachte in Kyla. „Sind Sie Privatdetektiv?“
„Nein. Steuerberater.“
„Oh“, erwiderte sie enttäuscht. Ein Detektiv hätte vielleichtgewusst, wie er sie aus dieser Angelegenheit befreien konnte, ohne die Polizei hinzuzuziehen. Aber wenigstens war Pete ein Mann, der treu zu seiner Schwester stand. Ihr Bruder Trevor würde das Gleiche für sie tun, das wusste Kyla, genau wie sie alles tun würde, um ihm zu helfen. Sie hatte ihn vor ihrem Stiefvater beschützt, als er ein kleiner Junge war, hatte ihm geholfen, etwas aus seinem Leben zu machen und seine wenigen Habseligkeiten in ihrer Wohnung untergebracht. Sie hatte sogar …
Oh nein. Wie hatte sie das vergessen können? Es musste sofort etwas unternommen werden.
„Was ist?“ Pete schaute sie verwundert an. „Sie sind so blass geworden. Ist irgendetwas nicht in Ordnung?“
„Alles.“ Sie blickte ihn nachdenklich an und fragte sich, ob sie auch in dieser Sache mit seiner Unterstützung rechnen konnte. „Über der ganzen Aufregung habe ich Sex vollkommen vergessen.“
3. KAPITEL
S ie ist verrückt, dachte Pete. Oder eine Prostituierte. Das lustvolle Stöhnen auf der Couch im Büro hatte sie ziemlich mühelos hingekriegt. Vielleicht erklärte das auch ihre Theorie, Peggy und ihre Mädchen müssten Prostituierte sein – sie war gewöhnt an dieses Leben. Hatte sie Carmello nicht „massiert“? Und jetzt schien sie zu glauben, dass auch er – Pete – Sex von ihr erwartete. Was selbstverständlich nicht der Fall war, obwohl er durchaus das Bedürfnis verspürte, sie zu berühren. Warum, begriff er selbst nicht. Lillian, die schöne kühle Blondine, die er heiraten würde, war sein Typ – und nicht dieses koboldhafte Wesen hier!
„Hören Sie, ich weiß nicht, wofür Sie mich halten“, begann er, während er sie ihrer sowie seiner eigenen Beruhigung zuliebe von der Schlafzimmertür zum Sofa geleitete. Die Episode in Jeralds Büro war eine aufregende Erfahrung gewesen, und nun quälte ihn die Frage, wie die Wirklichkeit wohl sein mochte.
Was Lillian gegenüber natürlich nicht fair wäre … Und doch berührte er Kyla ganz unbewusst schon wieder. Er ließ ihren Arm los, als habe er sich verbrannt, und setzte sich aufs Sofa. Kyla nahm neben ihm Platz. „Ich habe nicht vor, mit Ihnen … Sex zu haben.“ Es fiel ihm nicht leicht, die letzten Worte auszusprechen, denn ein eigenartiger Schauer durchrieselte ihn, so als wollte sein Körper seine Worte Lügen strafen.
„Was?“ Sie schaute ihn verblüfft an, dann lachte sie. „Oh, diese Art von Sex war nicht gemeint, Pete.“
„Was auch immer.“ Je mehr er es abstritt, desto stärker wurde sein Interesse. Sie lächelte ihn belustigt an und schien sein Dilemma zu spüren. Ihr wohlgeformter kleiner Körper unter dem Pullover und den Jeans war sehr anziehend und schien die aufregendsten sinnlichen Freuden zu versprechen. Vielleicht war er ein Narr, sich eine solche Gelegenheit entgehen zu lassen. „Kyla, ich …“
„Sex ist eine Katze.“
Er runzelte die Stirn. „Eine Katze?“
Kyla nickte. „Sie gehört meinem Bruder, und eigentlich heißt sie ‚Sexkätzchen‘, aber die Abkürzung ist natürlich ‚Sex‘. Ich bin so an diesen Namen gewöhnt, dass ich gar nicht
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