Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
sie vollkommen unvorbereitet getroffen. Beide Male. Ich weiß nur, dass du mit dieser Frau in einer festen Beziehung zusammengelebt hast und dass sie Schluss gemacht hat. Nicht du, sondern sie. Du hast sie geliebt, und sie hat dich verletzt.«
»Ich habe sie nicht geliebt. Und hat sie mich verletzt? Ich denke, den Umständen entsprechend. Ich sehe ein, dass ich das Ganze komplizierter gemacht habe und es eine unverhältnismäßige
Bedeutung gewonnen hat, weil ich es vermieden habe, darüber zu reden. Das war keine Glanzleistung von mir. Ich habe Corrine auf einer Party bei den Gordens kennengelernt, gemeinsamen Freunden. Ich war noch nicht lange wieder hier, erst ein paar Monate. Wir haben uns ein paarmal verabredet, zunächst nur unverbindlich. Dann, äh, wurde mehr daraus.«
»Dann habt ihr miteinander geschlafen. Ich verstehe, was Sie sagen wollen, Herr Professor.«
»Mhm. Corrine dachte, ich würde irgendwann nach Yale zurückgehen, und konnte nicht verstehen, warum ich hier unterrichten, hier leben wollte. Aber unsere Beziehung war zuerst nur ein ganz zartes Pflänzchen. Dass wir zusammengezogen sind, ist, na ja, einfach so passiert.«
»Wie kann das einfach so passieren?«
»Corrine wollte umziehen. In eine größere Wohnung. Dann ist da irgendwas schiefgegangen. Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern. Aber sie hatte ihrem Vormieter bereits gekündigt und musste ausziehen. Ich hatte jede Menge Platz, und es war ja nur für ein paar Wochen, vielleicht einen Monat. Bis sie eine andere Wohnung gefunden hätte. Und irgendwie …«
»… hat sie nie eine gefunden.«
»Ich habe es geschehen lassen. Es war schön, mit jemandem zusammen zu Abend zu essen oder essen zu gehen. Wir sind ziemlich oft essen gegangen, wenn ich es mir überlege. Mir hat es gefallen, nicht allein zu sein, dass jemand da war, wenn ich nach Hause kam. Und regelmäßig Sex zu haben. Und ich glaube, ich brauche doch die Hilfe von Cyrano.«
»Regelmäßig Sex zu haben gefällt doch jedem.«
»Ich habe daran gedacht, ihr einen Heiratsantrag zu machen.
Dann wurde mir klar, dass ich daran nur dachte, weil das alle erwartet haben. Alle haben gedacht … Dann habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen, weil ich ihr keinen Antrag machen wollte. Ich lebte mit ihr zusammen, schlief mit ihr, habe auch die Rechnungen bezahlt und …«
Wie ein Verkehrspolizist hob Mac die Hand. »Du hast ihre Rechnungen bezahlt?«
Carter zuckte die Achseln. »Ursprünglich wollte sie für ihre eigene Wohnung sparen, und dann … Es wurde zur Gewohnheit. Was ich sagen will, ist, dass wir eigentlich wie ein Ehepaar zusammenlebten, ich sie aber nicht liebte. Ich wollte gern. Das muss sie gespürt haben, und ich konnte sehen, dass sie nicht richtig glücklich war. Sie ist öfter allein ausgegangen. Warum sollte sie auch zu Hause bleiben, wenn ich die Nase nur in Bücher und Papiere steckte? Corrine wurde klar, dass ich nie der sein würde, den sie wollte oder der ihr geben konnte, was sie wollte. Also hat sie sich jemand anderen gesucht.«
Carter starrte das Weinglas auf der Theke an. »Ich habe sie vielleicht nicht geliebt. Trotzdem ist es schmerzhaft und demütigend, wegen eines anderen verlassen zu werden. Betrogen zu werden. Sie hatte eine Affäre, von der ich nichts geahnt habe. Die ich, zugegeben, hätte bemerken können, wenn ich Corrine mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Für den anderen hat Corrine mir den Laufpass gegeben, und auch wenn es eine verletzende, leidvolle Erfahrung war, so war es doch auch eine Erleichterung.«
Mac brauchte einen Moment, um das zu verdauen. »Lass mich das alles mal zusammenfassen, auf den Punkt bringen. Den kenne ich nämlich nur zu gut. Sie hat dich dazu gebracht, dafür zu sorgen, dass sie eine Wohnung hatte - und sie hat nichts dafür bezahlt.«
»Ich konnte ja schlecht Miete von ihr verlangen.«
»Sie hat sich nicht an den Unkosten beteiligt, sie hat dich überredet, ihr für ihre Ausgaben Geld vorzuschießen. Vermutlich hast du ihr hin und wieder Bargeld geliehen. Das siehst du nie wieder. Du hast ihr Sachen gekauft - Kleider, Schmuck. Wenn du dich gesträubt hast, hat sie sich mit Tränen oder Sex bei dir eingeschmeichelt, um zu bekommen, was sie wollte.«
»Hm, ja, schon, aber …«
»Lass mich ausreden. Als sie deiner überdrüssig wurde oder meinte, etwas Besseres gefunden zu haben, begann sie, zu lügen und zu betrügen. Dann hat sie dir vorgeworfen, es sei alles deine Schuld, weil du dich nicht genug um
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