Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
nochmals - anrufen würde. Sie hatte ihren Abend genossen. Im Übrigen war sie dran mit Anrufen, wenn sie das Spielchen noch ein wenig fortsetzen wollte.
Und außerdem war sie albern.
Sie würde nicht mehr an Carter Maguire und seine sexy Brille oder das altmodische Tweedjackett denken - oder an seine Wahnsinnslippen. Sie musste Kaffee aufbrühen, ihre Arbeit erledigen, ihr Leben leben.
»Ein Date am Samstagabend? Okay, jetzt wird’s ernst.«
Warum, fragte Carter sich, hatte er den Mund nur aufgemacht? Wie hatte er nur denken können, es zu erwähnen würde zu einem unbefangenen Gespräch beim Kaffee vor Unterrichtsbeginn führen?
»Also, ich muss nochmal den Test durchsehen, den ich …«
»Jetzt wird’s ernst«, wiederholte Bob und bohrte mit dem Finger in die Kaffeetheke, um seine Worte zu unterstreichen. »Du musst ihr Blumen mitbringen. Keine Rosen. Rosen sind zu bedeutsam, zu symbolträchtig. Eine unverfänglichere Blume oder einen gemischten Strauß.«
»Ich weiß nicht. Vielleicht.« Noch etwas, worüber er sich Gedanken machen musste.
»Nichts Großes oder Bombastisches. Sie wird die Blumen in eine Vase stellen wollen, und das gibt dir Zeit, reinzugehen, mir ihr zu reden, das Eis zu brechen. Also sieh zu, dass du die Tischbestellung entsprechend vornimmst. Für wann hast du reserviert?«
»Noch gar nicht.«
»Das musst du bald tun.« Mit oberschlauem Nicken schlürfte Bob seinen Kaffee mit fettarmem Kaffeeweißer. »Wohin gehst du mit ihr?«
»Ich bin noch nicht ganz sicher.«
»Du musst irgendwas aussuchen, was einen Tick über dem Durchschnitt liegt. Beim ersten Mal muss es noch nicht supernobel sein, aber auch kein Billiglokal. Du willst ein stimmungsvolles Ambiente, nicht so bieder. Ein schönes, gediegenes Restaurant.«
»Bob, du machst mir noch ein Magengeschwür.«
»Das ist alles Munition, Cart. Alles Munition. Du willst doch eine schöne Flasche Wein bestellen können. Oh, und wenn sie nach dem Essen sagt, sie möchte kein Dessert, dann schlägst du vor, dass sie eins aussucht und ihr es euch teilt. Das lieben die Frauen. Es ist sexy. Und rede beim Essen bloß nicht die ganze Zeit über deinen Job. Das ist der sichere Tod. Bring sie dazu, über ihre Arbeit zu reden und darüber, was sie gern tut. Dann …«
»Soll ich mir das vielleicht aufschreiben?«
»Könnte nicht schaden. Wenn das Essen bis, sagen wir, zehn dauert oder länger, dann solltest du noch etwas in petto haben, wo ihr danach hingeht. Am besten was mit Musik, irgendwas, wo ihr Musik hören könnt. Wenn ihr früher mit dem Essen fertig seid, solltest du einen Kinofilm
vorschlagen. Vorausgesetzt, sie sendet keine ›Lass uns zurück zu mir gehen‹-Signale. In diesem Fall …«
»Nicht darüber reden, Bob. Lass uns nicht darüber reden.« Im wahrsten Sinne des Wortes vom Klingeln erlöst , dachte Carter, als die Schulglocke läutete. »Ich muss in den Unterricht.«
»Wir unterhalten uns später noch. Ich versuche, dir einen Teil davon aufzuschreiben.«
»Super.« Carter ergriff die Flucht und schloss sich der Schar von Schülern und Lehrern im Korridor an. Vermutlich, dachte er, würde er die Tage bis Samstag nicht überleben. Zumindest nicht bei geistiger Gesundheit.
7
Er kaufte Blumen - und ärgerte sich darüber, weil er von Anfang an vorgehabt hatte, Mac Blumen mitzubringen. Aber dank Bobs Anleitung war aus der schlichten Geste nun ein komplizierter, bedeutungsvoller symbolischer Akt geworden, der so voller Fallstricke war, dass er beschlossen hatte, die Blumen einfach wegzulassen.
Eine von Mackensies besten Freundinnen war Floristin - also konnte sie ihr ganzes Studio mit Blumen auslegen, wenn sie wollte.
Dann machte er sich Sorgen, dass er, wenn er keine Blumen mitbrächte, irgendein ungeschriebenes, allgemein bekanntes Gesetz für Verabredungen brechen würde. Und so überlegte er es sich wieder anders. Er hatte reichlich Zeit für die Fahrt von seiner Wohnung zu Mac eingeplant - schließlich konnte es einen Stau geben oder eine Massenkarambolage mit zahllosen Verletzten.
Er stürzte in den Supermarkt, wo er zweifelnd und grübelnd vor den angebotenen Blumen stand, bis ihm Schweißperlen auf die Stirn traten.
Bob hätte bestimmt eine bissige Bemerkung über das Blumenangebot von Supermärkten auf Lager, dachte er. Doch er war zu spät losgefahren, um noch ein Blumengeschäft aufzusuchen, und er konnte ja schlecht zu Emma hinübereilen und sich ihr auf Gedeih und Verderb ausliefern.
Er wünschte,
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