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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Geräuschpegel dahinter stieg.
    Carter fragte sich, ob das typisch war, ob Mac und die anderen dieses Muster mehrmals wöchentlich wiederholten. Emotionen, höchste Dringlichkeit, Alarmstufe Rot, Headsets, Walkie-Talkies. Es war wie ein ständiger Kampf.
    Oder eine ewig laufende Show am Broadway.
    Wie auch immer, er wäre am Ende eines jeden solchen Tages erschöpft, dachte Carter.
    Mac öffnete die Tür und drückte ihm ein Glas Champagner in die Hand. »Bitte schön.« Damit schloss sie die Tür wieder.
    Er starrte auf das Glas und überlegte, ob es ihm wohl gestattet
war, im Dienst zu trinken. Dann musste er über sich selbst schmunzeln und trank achselzuckend einen Schluck.
    Er warf einen Blick hinüber zu dem Mann, der sich oben an der Treppe umwandte und auf ihn zukam.
    »Hallo, Carter, wie geht’s?«
    Jack trug einen dunklen Anzug mit feinen Nadelstreifen. Sein dunkelblondes Haar fiel in lässigen Locken um sein Gesicht. Die Augen, rauchgrau und freundlich, blitzten unter fragend hochgezogenen Brauen. »Gehörst du zu der Hochzeit?«
    »Nein. Ich helfe nur.«
    »Ich auch.« Jack Cooke vergrub die Hände in den Taschen und entspannte sich. Er kam Carter immer vollkommen locker vor. »Also. Ich bin da drin verabredet. Hast du sie zufällig schon gesehen? Megan. Für ihre Freunde Meg.«
    »Oh, die erste Brautjungfer. Ja, sie ist da drin.«
    »Und?« Jack wartete kurz. »Erzähl mal ein bisschen. Parker hat nur das übliche ›Sie ist schön‹ rausgelassen, aber sie wollte ja auch etwas Bestimmtes erreichen. Ich gehe so oder so da rein, aber vorher kann ich mir ebenso gut eine objektive Meinung anhören.«
    »Sehr attraktiv. Brünett.«
    »Temperament?«
    »Ein bisschen furchterregend. Im Moment machen sie da drin irgendwas mit den Haaren.«
    »Super.« Jack atmete tief durch. »Was wir aus Freundschaft und für eine Kiste guten Wein nicht alles tun. Na, dann stürmen wir mal.« Er klopfte an. »Fremdes Chromosom«, rief er.
    Parker öffnete die Tür. »Perfektes Timing«, sagte sie und zerrte ihn herein.
    Carter lehnte sich an die Wand neben der Tür, nippte an
seinem Champagner und dachte über die Rituale der Menschen nach.
    Als die Tür das nächste Mal aufging, zog Mac ihn herein.
    Frauen saßen unter schützenden Frisierumhängen, während Friseure ihrem Geschäft nachgingen, mit Gerätschaften, bei deren Anblick Carter sich immer ein wenig beklommen fühlte. Wenn jemand glattes Haar hatte - hier war ein seltsames Ding, um es zu kräuseln. Hatte jemand lockiges Haar, konnte man es mit einem anderen Gerät glätten.
    Nur warum , das war die Frage.
    Doch die behielt er für sich, hielt einen Belichtungsmesser, wenn es von ihm verlangt wurde, eine Bahn weißer Spitze vor ein Fenster, ein Objektiv. Es machte ihm nichts aus, nicht einmal als Jack das Feld räumte und er als einziges männliches Wesen inmitten des weiblichen Heers zurückblieb.
    Er hatte Mac noch nie zuvor bei der Arbeit gesehen, und das allein war sowohl lehrreich als auch ein Genuss. Selbstsicher, konzentriert, dachte er, mit effizienten, fließenden Bewegungen. Sie wechselte Perspektiven, Kameras, Objektive, umkreiste die Frauen und schlängelte sich zwischen ihnen hindurch, sprach selten mit denen, die sie fotografierte.
    Sie ließ sie in Ruhe, begriff er. Sie ließ sie sein, wie sie waren und wer sie waren.
    Jetzt tippte sie an ihr Headset. »Der Bräutigam kommt. Es geht weiter.«
    Hier konnte von Solidarität nicht die Rede sein, bemerkte Carter, als der Trauzeuge nicht mit seinem Bruder zusammen eintraf. Mac erledigte ihre Arbeit, in der Kälte, und ihr Atem bildete feine Dampfwölkchen.

    »Der Bräutigam kommt hoch«, sprach sie in ihr Headset. »UMTZ wird noch vermisst. Alles klar.« Sie drehte sich zu Carter um. »Wir haben einen Spion auf den Dreckskerl angesetzt. Ich mache mich jetzt für die förmlichen Fotos der Braut im Brautkleid bereit. Schau doch mal, ob du Jack und Del findest, und entspann dich ein bisschen.«
    »Na gut.« Carter betrachtete die Reihen weiß verhüllter Stühle im Salon, das Blumenmeer, die in Gruppen angeordneten Kerzen. »Was für eine Verwandlung. Wie Zauberei.«
    »Ja, und Zauberei ist schweißtreibend. Ich finde dich schon wieder.«
    Daran hatte Carter keinen Zweifel, doch er war sich nicht sicher, wohin er gehen sollte, um sich finden zu lassen.
    Er spazierte zwischen den Blumen, dem Tüll und den kleinen funkelnden Lichtern hindurch in den Großen Saal. Zu seiner Erleichterung traf er dort Jack und

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