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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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Rico benannt war, einem von Edward G. Robinson gespielten Filmgangster. Ich musste erst unsere eigenen Anwälte und dann einen Richter und eine Jury überzeugen, dass Exxon und seine Partner eine Gang vom Kaliber der Cosa Nostra und der Mafia waren, gegen die RICO sich wendete.
    Natürlich gab es einen Unterschied. Anders als die Mafia hatten Exxon und seine Partner ein gewaltiges Werbebudget und einen der Ihren, Herbert Walker Bush aus Texas, im Weißen Haus sitzen.
    Aber ich hatte auch etwas: Exxon und seine Partner hatten die Ureinwohner dazu gebracht, ihnen als Gegenleistung für eine Lüge etwas sehr Wertvolles zu geben. Das roch stark nach »arglistiger Täuschung«, einem Tatbestand, der für eine RICO-Anklage Voraussetzung ist.
    Bis dahin hatte ich nur die Papiere einer Eskimofrau. Für eine Klage gegen die größten Konzerne der Welt reichte das nicht aus. Dafür musste ich stapelweise Unterlagen lesen, die den Tatbestand erhärteten, aber erst noch gefunden werden mussten, und meine besten und nüchternsten Jahre investieren.
    Steinhatchee, Florida
    Außerdem brauchten wir Zeugen. Ich brauchte Insider, die Outsidern Informationen gaben. Um sie zu finden, brauchte ich einen Bluthund. Ich brauchte eine Blondine.
    Ich brauchte Lenora Stewart.
    Lenora ist eine sehr blonde Südstaatenschönheit mit einem leicht trällernden Akzent und der vornehmen Eleganz eines Alligators mit Verdauungsstörungen, eine ruppige Detektivin, um die man am besten einen großen Bogen macht. Wenn man Lenora bittet, einen Hirsch zu erlegen, kommt sie, zufrieden rülpsend, mit nur einem blutigen Bein zurück.
    Sie wuchs in der miesen Gegend von Steinhatchee, Florida auf (ich bin mir nicht sicher, ob es auch eine gute Gegend gibt), an dessen Strand heute noch Dragster-Rennen auf dem harten Sand stattfinden.
    Ich brauchte Lenora, damit sie ihre hübschen Krallen ausfuhr und buddelte. Ihr neuer Auftrag lautete: Menschen dazu zu bringen, ihre Karriere, ihren Ruf und ihr Vermögen aufs Spiel zu setzen.
    Seattle, Washington
    Doch ehe Lenora in den hohen Norden aufbrach, machte sie im Bundesstaat Washington halt und traf sich mit einem Mann, der sich nicht nach Alaska traute: Captain James Woodle, der für Alyeska Hafeninspekteur für Valdez gewesen war.
    Jahre vor dem Exxon-Valdez -Unglück hatte Woodle seine Chefs in furchtlosen Memos davor gewarnt, dass die Ausrüstung für die Bekämpfung einer Ölpest fehlte, defekt war, mangelhaft, ein furchtbarer Witz. Man forderte ihn auf, den Mund halten. Was er nicht tat.
    Alyeska wartete ab. Dann, an einem frostigen Februartag des Jahres 1984, ging Woodle in das Büro seiner Kollegin Henrietta Fuller, um eine Kopie zu machen, und schloss die Tür, damit es nicht so kalt hereinkam. »Von 08.20 bis 08.40 Uhr« sei er in ihrem Büro gewesen, wurde mit militärischer Präzision vermerkt. Diese Information ging,
zusammen mit dem Hinweis, dass Fuller sich später den Pulli des Captains geliehen habe, bis nach ganz oben zu George Nelson, Chef von BP Alaska. Und von oben kam die Anweisung: Alyeska könne Woodle nun feuern, ohne dass von seiner Seite Protest zu erwarten sei.
    Woodles unmittelbarer Vorgesetzter fuchtelte ihm mit der Akte vor der Nase herum – dem absurden Beweis für eine zwanzigminütige »Affäre« – und drohte, sie dem verheirateten Woodle ans Bein zu schmieren. Der Captain gab nicht nach, sondern erklärte noch einmal, BP und Exxon seien nicht für eine Ölpest gewappnet. Daraufhin nahm man ihm die Schlüssel und seinen Dienstausweis ab, entließ ihn wegen »Insubordination« und verwies ihn des Hafengeländes.
    Woodle erzählte seiner Frau von der konstruierten »Affäre«. Doch Alyeska hatte noch eine weitere Karte in der Hand: Der Captain, so wurde ihm erklärt, werde keine Abfindung bekommen, sollte er die Memos der Öffentlichkeit und den Regulierungsbehörden zugänglich machen. Zudem müsse der Captain schriftlich bestätigen, dass er Valdez, wo er Gemeinderat war, für immer verlasse. Unter dem Druck des drohenden finanziellen Ruins unterschrieb er.
    Doch dann, nach dem Tankerunglück, beschloss er, mit uns über die Vertuschungen und Drohungen zu reden.
    Es hatte also wichtige Ausrüstung gefehlt. Das ist dumm, leichtsinnig, fahrlässig. Aber wenn man es weiß und vertuscht, dann ist das Betrug, eine Voraussetzung für eine RICO-Anklage.
    Woher wir wissen, dass gezielt vertuscht wurde? Wir sprachen mit denen, die mit der Vertuschung befasst waren.
    Tankerhafen, Valdez
    In

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