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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Hundes los und hob den Kopf. »Was haben Sie getan?«
    »Alles, was mir einfiel.« Sugar Beth konzentrierte sich auf die Toastscheiben, die sie in die geschlagenen Eier legte, damit sie keinen der beiden anschauen musste. »Damals war deine Mutter sehr schüchtern. Das nutzte ich skrupellos aus, um sie vor den anderen Kids zu blamieren. Wann immer sich jemand mit ihr anfreunden wollte, trieb ich einen Keil zwischen die beiden. Ich schnappte mir sogar ihr Tagebuch und las den Mädchen daraus vor.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete Gigi, zu loyal, um ihre neue Tante vorschnell zu verdammen. »Nicht einmal Kelli Willman würde so etwas tun.«
    »Trotzdem stimmt’s.« Sugar Beth warf einen Butterklecks in die Bratpfanne. Da sie vergessen hatte, den Herd anzustellen, schmolz die Butter nicht. Sie wischte ihre Hände an einem Geschirrtuch ab. Dann wandte sie sich zu Mutter und Tochter.
    Winnie umklammerte ihre Kaffeetasse, das Gesicht eine ausdruckslose Maske.
    »Im letzten Schuljahr tat ich ihr das Allerschlimmste an, was ich jemals einem Menschen zugemutet habe«, fuhr Sugar Beth fort. Weil sie Winnies Blick nicht ertrug, schaute sie Gigi an. »Deine Mom duschte gerade neben dem Umkleideraum …«
    Da stand Winnie auf. »Das musst du nicht erzählen.«
    »Es war meine Schuld«, fauchte Sugar Beth. »Nicht deine!«

    Zögernd nahm Winnie wieder Platz, was für sie sprach. Vielleicht erkannte sie ebenso wie Sugar Beth, dass es an der Zeit war, die alten Gespenster ins Sonnenlicht zu zerren.
    »Nach einer Theaterprobe war sie von oben bis unten mit Farbe bemalt«, erklärte Sugar Beth. »Deshalb musste sie das Zeug runterwaschen, das wusste ich. Ich wartete, bis sie unter der Dusche stand. Dann schlich ich in den Umkleideraum und stopfte ihre Kleider in meinen Spind. Auch die Handtücher versteckte ich, damit sie sich nicht damit bedecken konnte.«
    Halb und halb erwartete sie, ihre Gegnerin würde ihr ins Wort fallen. Aber Winnie starrte schweigend ins Leere.
    »Das finde ich nicht so schlimm wie die Story vom Tagebuch«, warf Gigi ein.
    »Ich bin noch nicht fertig.«
    Während Winnie wie versteinert dasaß, zog Gigi den Basset an sich.
    »Auf dem Parkplatz standen ein paar Jungs, die ich in den Umkleideraum für die Mädchen lockte. Dabei tat ich so, als wäre das ein großer Gag. Dass deine Mom gerade duschte, wussten sie nicht. Also folgten sie mir.« Unbehaglich knüllte sie das Geschirrtuch zusammen. »Dein Dad war auch dabei.«
    Krampfhaft bewegten sich Gigis Halsmuskeln. »Hat er sie gesehen?«
    »Ja. Und sie hat schon damals für ihn geschwärmt. Sonst wär’s nicht so schlimm gewesen. Aber sie mochte ihn so sehr. Natürlich fühlte sie sich gedemütigt.«
    »Warum waren Sie so gemein?«
    Sugar Beth drehte sich zu Winnie um. »Vielleicht solltest du diese Frage beantworten.«
    »Wie kann ich etwas erklären, das ich nie verstanden habe?«, erwiderte Winnie tonlos.
    »Du hast es sehr gut verstanden.«
    »Für dich gab’s keinen Grund, so was zu tun. Du hattest alles, eine richtige Familie. Und du warst ehelich geboren.«

    »Und beliebt«, ergänzte Gigi. »Warum waren Sie eifersüchtig, Sugar Beth?«
    Das wusste Winnie. Doch sie würde es nicht aussprechen.
    »Mein Vater liebte deine Mutter – und mich nicht«, informierte Sugar Beth ihre Nichte. »Ums noch deutlicher zu sagen  – er konnte mich kaum ausstehen. Ich kicherte, bekam schlechte Noten in der Schule. Und ich stellte zu viele Forderungen an ihn.«
    »Das glaube ich nicht!«, rief Gigi. »Jeder Vater liebt sein Kind. Selbst wenn’s was ausgefressen hat.«
    »Nicht alle Dads sind so wie deiner. Meiner schlug mich nicht. So weit hat er’s nicht getrieben. Aber er ging mir aus dem Weg. Und weil er deine Mutter liebte, begann ich sie zu hassen.« Sugar Beth drehte sich zum Herd um und schaltete ihn ein. Dabei spürte sie, wie weh die Erinnerung noch tat. »Wann immer ich die beiden zusammen sah, merkte ich, wie glücklich er war. Mich lächelte er nie so strahlend an. Und weil ich ihn nicht dafür bestrafen konnte, bestrafte ich sie.«
    Mühsam schluckte Gigi und versuchte, das Problem herunterzuspielen. »Viele Teenager machen Dummheiten. Und außerdem  – warum soll man sich über Dinge aufregen, die längst vorbei sind?«
    »Ganz meine Meinung.«
    Nicht bereit, ihr wenig hilfreiches Schweigen zu brechen, nippte Winnie an ihrem Kaffee. Sugar Beth konzentrierte sich auf den armen Ritter. Gigi schob den Hund beiseite und stand auf. »Haben Sie

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