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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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seufzen.
    Wortlos stieg er aus. Sie trug keinen Slip, keine Strumpfhose. Und so schob sie die nackten Füße in ihre Schuhe und wartete wie ein braves Südstaatenmädchen, das sie nicht war, bis er ihr die Tür öffnete. Als er ihr aus dem Wagen half, fiel ihr Blick auf die Wölbung zwischen seinen Beinen. Armes Baby.
    Er legte ihr sein Jackett um die Schultern und ergriff ihren Arm. Weil ihre hohen Absätze im weichen Erdreich versinken würden, musste sie auf den Zehenspitzen balancieren. Er führte sie in den Wald, und sie roch Kiefernduft, das Wasser des Sees.

    »Da muss es irgendwo sein«, meinte er, knipste die Taschenlampe an, und der Lichtstrahl tanzte über die Baumstämme.
    Unter ihrem Rock prickelte die kühle Luft auf der nackten Haut. Wenn sie so weitermachte, würde sie sich bald einen grässlichen Spitznamen einhandeln – Winnie Davis die Schlampe.
    »Warte hier.« Die Taschenlampe in der erhobenen Hand, ging er weiter und inspizierte die Baumstämme wie ein lüsterner Förster. Endlich fand er, was er suchte. »Komm her!«
    Vor einer hohen Eiche blieb er stehen. Sie wankte zu ihm – Stilettos, kurzer Rock, nackter Hintern, ein typisches Flittchen.
    Nun richtete er den Lichtstrahl auf eine seiner Schuhspitzen. »Ich sehe nichts«, flüsterte sie.
    Dramatisch hob er den Arm und beleuchtete den Eichenstamm. Und da starrte sie die schwachen Umrisse eines Herzens an, in die Rinde geritzt. Die grauen, verwitterten Buchstaben konnte sie immer noch lesen.

    Mit einem unsicheren Finger zeichnete sie das R nach.
    »Wir hatten gehört, diese Eichen würden tausend Jahre leben«, erklärte er. »Und daran glaubten wir. Sugar Beth sagte, wenn unsere Initialen in diesem Stamm sichtbar bleiben, würden wir uns für immer lieben.«
    »Für immer – eine sehr lange Zeit.«
    »Nicht besonders lange.« Grinsend zog er sein Taschenmesser hervor. Die Taschenlampe in der einen Hand, das Messer in der anderen, löste er die Buchstaben S und B aus der Rinde und schnitt ein tiefes W hinein. Dann verwandelte er das C in
ein D. Die schiefen, frisch eingegrabenen Initialen ihres Namens schimmerten im alten Holz.
    Wie dumm du bist, Ryan, dachte sie. Was zwei Teenager vor sechzehn Jahren in einen Baumstamm geritzt hatten, interessierte sie nicht mehr. Aber ihn – und was er soeben getan hatte, war eine nette Geste.
    Er steckte das Messer ein und liebkoste ihre Wange. »Was ich letzte Woche zu dir sagte – diese hässlichen Worte bereue ich nicht. Aber das alles stimmt jetzt nicht mehr. Umso wichtiger fand ich’s früher, und ich bin froh, dass ich’s aussprach.«
    »Wenn du’s mir bloß vor vierzehn Jahren gesagt hättest …«
    »Das wagte ich nicht. Du kamst mir so schwach und zerbrechlich vor.«
    »Trotzdem war ich nicht zu schwach, um dich in eine Falle zu locken. Ich hatte keine Selbstachtung.«
    »O Winnie, wir sind halbe Kinder gewesen.«
    »So gierig und verzweifelt war ich … Daran erinnere ich mich nicht gern.«
    »Und ich erinnere mich an das süßeste Mädchen, das ich jemals kannte.«
    Wehmütig legte sie ihr Gesicht in seine Handfläche und küsste sie. »Eine Frau sollte den Mann, den sie geheiratet hat, nicht idealisieren.«
    Darüber musste er lachen. »Dieses Problem ist jetzt gelöst.« Dann umfasste er ihre Hände und stellte eine verblüffende Frage. »Winnie Davis, möchtest du meine Frau werden? Ich würde niederknien. Aber du würdest dich wegen meiner schmutzigen Hose aufregen.«
    »Machst du mir einen Heiratsantrag?«, flüsterte sie verwirrt.
    »Ja. Freiwillig.«
    Ein heißes Glücksgefühl stieg in ihr auf. Langsam erhellte ein Lächeln ihr ganzes Gesicht. »Muss ich sofort antworten?«
    »Nun, dafür wäre ich dir dankbar.«
    »Das hast du nur gesagt, um mich in dein Bett zu kriegen, nicht wahr?«

    »Teilweise. Du hast das Feuer meiner Leidenschaft entfacht, Liebste.«
    Lachend schlang sie beide Arme um seinen Hals. Als sie ihn küsste, fiel die Taschenlampe zu Boden. Er schob seine Hände unter ihren Rock und streichelte ihre nackten Hüften.
    »Wie sehr ich dich liebe, Schätzchen«, murmelte er. »Du bedeutest mir alles. Bitte, sag doch, dass du mir glaubst.«
    »Überzeuge mich.«
    »Genügt es, wenn ich mich ausziehe? Oder muss ich ein Gedicht verfassen?«
    »Heute Abend begnüge ich mich mit deinem nackten Körper. Aber in den nächsten Tagen würde ich mich über ein Gedicht freuen.«
    Ryan brach in Gelächter aus und holte eine Decke aus dem Auto.
    Als er zurückkam, fragte

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