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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ich zu bieten habe. Suchen Sie sich was aus.«
    »Darf ich Sie an Ihre Pflicht erinnern, meinen Lunch vorzubereiten? Übrigens erwarte ich, dass er wenigstens annähernd zur Mittagszeit serviert wird.« Um das Gespräch effektvoll zu beenden, wandte er sich abrupt ab. Aber er kehrte nicht in den Arbeitsraum zurück. Stattdessen wanderte er ins Sonnenzimmer und warf sich in den großen Sessel am Fenster. Trotz der geschmeidigen Bewegung wirkte er äußerst missgelaunt.
    Während sie die verderblichen Lebensmittel in den Kühlschrank räumte, beobachtete sie ihren Arbeitgeber. Er trommelte mit den Fingern auf die Armstütze des Sessels, kreuzte die Fußknöchel und stellte die Beine wieder nebeneinander. Als sie die Zwiebeln in die Speisekammer trug, entschied sie, nicht nur ihr Benehmen müsste ihn stören. Sie hob eine Einkaufstüte auf, die zu Boden gefallen war. »Wahrscheinlich wussten Sie’s nicht. Aber der verstorbene und kaum betrauerte Cy Zagurski war nicht nur Stuntman, er hielt sich auch für einen Liedermacher.«
    »Was Sie nicht sagen …«
    »Mieser Country-Western-Stil. Normalerweise war er süß. Sogar in betrunkenem Zustand, und dazu neigte er meistens, wie ich zugeben muss. Aber egal ob nüchtern oder sternhagelvoll  – sobald er Probleme mit einem Text hatte, schrie er mich an.«
    »Bei welchem Teil dieser Konversation soll ich Interesse bekunden?
« , fragte Colin herablassend und versank noch tiefer in seinem Sessel.
    Sie legte Orangen in die Obstschüssel und gratulierte sich zu der wertvollen Menschenkenntnis, die sie mit der Zeit gewonnen hatte. »Erzählen Sie mir von Ihrem neuen Buch.«
    »Von welchem?«
    »Oh, ich meine das Werk, das Sie veranlasst, sich wie ein Arsch aufzuführen.«
    Stöhnend legte er seinen Kopf an die Sessellehne. »Das gilt für alle meine Bücher.«
    »Für alle?« Sugar Beth öffnete die Zellophanhülle einer Doppelpackung Kekse, nahm eine Schachtel heraus und schlenderte ins Sonnenzimmer. »Sagten Sie nicht, nach der ›Letzten Station‹ hätten Sie lange nichts geschrieben?«
    »Im Juli vollendete ich die Fortsetzung der ›Letzten Station‹ und nannte sie ›Reflexionen‹ – falls Sie’s unbedingt wissen müssen.«
    Da die Story der »Letzten Station« 1960 zu Ende ging, würden ihre Eltern die Hauptpersonen in der Fortsetzung sein. Was Byrne für Diddie empfand, wusste Sugar Beth. Deshalb beschloss sie, »Reflexionen« möglichst bald zu lesen. »Wann wird der Roman erscheinen?«
    »In etwa zwei Monaten.«
    »Kann ich dem Titel entnehmen, dass meine Eltern und die Carey-Fabrik die Hauptrollen spielen.«
    »Ohne die Fabrik wäre Parrish nach den sechziger Jahren ausgestorben, wie so viele kleine Südstaatenstädte. Ist mein Lunch schon fertig?«
    »Fast.«
    Sie biss in einen Keks und forderte neue Gefahren heraus, indem sie sich auf die Kante eines kleinen Rattanstuhls in Colins Nähe setzte. »Was haben Sie seit Juli gemacht?«
    »Reisen, Recherchen für einen Roman …« Er stand auf. Als er ans Fenster trat, blockierte seine hoch gewachsene Gestalt das Sonnenlicht. »Eine Familiensaga.«

    Weil sie sich an das zerknüllte Papier am Boden seines Arbeitszimmers erinnerte, fragte sie: »Und wie läuft’s?«
    »Aller Anfang ist schwer.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    »Dieser Roman basiert hauptsächlich auf meiner eigenen Familie – die Geschichte dreier Generationen einer britischen Familie aus der Oberschicht, im Kontrast zu drei Generationen einer armen irischen.«
    »Und alle begegnen einander, als sich die höhere Tochter in den Sohn eines Maurers verliebt?«
    »So ähnlich.«
    »Einen Roman zu schreiben – das muss furchtbar schwierig sein.«
    »Nur weil ich mit meinen Sachbüchern bekannt wurde, bedeutet das keineswegs, ich würde nichts anderes zuwege bringen.«
    »Natürlich nicht.« Dass er sich zu verteidigen schien, überraschte sie kein bisschen. Seine Sachbücher waren sehr erfolgreich gewesen. Aber mit seinem ersten Roman hatte er einen Fehlschlag erlitten. »Offenbar strotzen Sie nicht gerade vor Selbstvertrauen.«
    Er starrte die Kekspackung an. »Ist das Biokost?«
    »Wohl kaum«, murmelte sie und leckte mit ihrer Zungenspitze die Füllung aus einem Keks heraus.
    Reglos saß er da, betrachtete ihren Mund, und sie merkte, welche Wirkung sie auf ihn ausübte – ob er’s wollte oder nicht. Warum manche Frauen nicht wussten, wie man Männer reizte, war ihr früher schleierhaft gewesen. Ihr selbst fiel es so leicht. Dann

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