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Frühstück um sechs

Frühstück um sechs

Titel: Frühstück um sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Mühe
gegeben, sie bis von der Flußkoppel hergebracht, sie in warmes Wasser und auf
den Herd gesetzt habe und...«
    Paul sagte entrüstet: »Larry...
was dieses Mädel für Schaden anrichtet! Na ja, nun werde ich wieder für die
zwei eine Mutter finden müssen, was bei diesen Spätlämmern verflixt schwierig
ist.«
    »Diese wirst du nicht wegnehmen
und sie einem Schaf geben, das sie vielleicht vernachlässigt, denn ich will sie
im Hause behalten. Es sind beides weibliche.«
    »Noch schlimmer! Ich kenne
dich. Bist genau wie Larry. Die Tiere werden für zehn Jahre hier leben, durch
sämtliche Staketen brechen und überall Schaden anrichten. Und später werden sie
Junge kriegen, die noch übler sind als sie selbst. Laß dir von mir gesagt sein:
Lämmer als Haustiere sind die ganze Mühe nicht wert.«
    »Bist ein richtiger Farmer,
denkst immer nur, was sich lohnt und was Mühe macht. Aber ich werde sie doch
behalten. Ich möchte das eben gern. Sie werden mir Vergnügen machen, und ich
will etwas Eigenes haben, das ich betreuen kann, nicht bloß ein Huhn oder einen
Ehemann.«
    Paul war über meinen Zorn so
erstaunt, daß er meinen Vergleich mit dem Huhn gar nicht merkte. Er sagte
sanft: »Lämmer sind eine schreckliche Last. Mußt immer regelmäßig zum Füttern
zu Hause sein, davon wirst du bald genug haben. Glaub mir, Liebling, damit
kenne ich mich aus.«
    »Oh, selbstverständlich, du
weißt ja alles, und ich bin beschränkt. Na, dann werde ich es eben sein. Dir
ist vermutlich noch nie der Gedanke gekommen, daß ich mich mal einsam fühlen
könnte, wenn ich hier stundenlang allein bin, kein Haustier und nichts
Persönliches um mich habe! Ich bin — ich bin unglücklich.«
    Nach diesem erstaunlichen
Schwindel brach ich — das muß ich zu meiner Schande gestehen — in Tränen aus,
lief aus dem Zimmer und schloß mich im Schlafzimmer ein.
    Eine halbe Stunde später, als
ich wieder aufschloß, hatte Paul kochendes Wasser zum Tee bereit und den Tisch
zum Lunch gedeckt. Er sah bekümmert aus und sagte: »Liebling, du darfst die
dämlichen Lämmer natürlich behalten. Ich habe mich dumm benommen. — Du kamst
mir so glücklich vor...«
    Ich schämte mich furchtbar,
eilte zu ihm hin, verbarg mein Gesicht in seinem alten, ziemlich nach Schaf
riechenden ]ackett und flüsterte erklärende und entschuldigende Worte. Nur
sechs brauchte ich zu sagen, denn Paul versteht mich ja schnell.
    »Liebling, davon hatte ich doch
keine Ahnung! Kein Wunder, daß du aufgeregt bist. Das merkt ein Mann manchmal
nicht gleich, weißt du. Es kommt mir noch so früh vor — wir sind doch erst neun
Monate verheiratet. Larry hat noch keins und ist schon drei Jahre verheiratet.«
    »Larry ist das einerlei, sie
macht sich sowieso nichts aus Babys — und sie hat ja ihre Hunde.« Meine Stimme klang so
kläglich wie das Winseln eines kleinen Hundes, und schon weinte ich wieder.
    Paul mag, wie man so sagt, ein
schweigsamer Mensch sein, aber wenn ich unglücklich bin, ist er sehr vernünftig
und weiß auch zu reden. Ich behielt die Lämmer, und er versprach mir
scherzhaft, daß er, wenn wir nach fünfjähriger Ehe noch keine Kinder hätten,
ein paar adoptieren würde. Er lachte dabei so lieb, daß ich das Gefühl hatte,
alle Sorgen los zu sein.
    »Aber vielleicht solltest du —
inzwischen lieber was schreiben«, meinte er. »Wenn du erst ein Baby hast, wirst
du dazu keine Lust haben. Wette, du kannst leicht einen zweiten Artikel unterbringen.
Versuch’s mal bei einer anderen Zeitung.«
    Doch ich bestand an dem Morgen
nur aus Selbstmitleid.
    »Will’s probieren, aber viel
Zweck hat’s nicht, wenn er nicht mit Maschine geschrieben ist. Die Redakteure
haben für handgeschriebene Artikel keine Zeit. Wenn sie die schon sehen,
geraten sie aus der Fassung. Außerdem kommen für meine Geschichten nur wenige
Blätter in Frage.«
    »Aber du kannst doch tippen,
nicht wahr?«
    »Besonders gut nicht. Als ich
aus der Schule kam, habe ich auf Vaters Wunsch einen Kursus mitgemacht und für
ihn Briefe getippt, die er aus dem Büro mit nach Hause brachte. Aber was hilft
das? Kein Mensch hier in der Gegend hat eine Maschine. Neulich habe ich mal
Tantchen danach gefragt, und die meinte, die Leute würden geradezu empört sein
über diese Idee.« Ich brachte trotz meiner verweinten Augen ein Lächeln
zustande.
    »Das ist Pech. Aber mach’s doch
erst handschriftlich, wir könnten es ja dann in der Stadt mit Maschine
schreiben lassen.«
    »Ach, das wäre die Sache

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