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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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am Weihnachtstag das Festessen gekocht hatte. Und er sagte jetzt, sie sei seine Geliebte gewesen und mehr nicht. Nach einiger Zeit hätte er sie gegen ein neueres Modell eingetauscht wie eines Tages seinen Granada. Wie hatte Harriet sich nur in einen solchen Typ verlieben können? Oder hatte sie es gewußt? Hatte sie es gewußt, und es war ihr egal gewesen? Sie wünschte, sie wüßte es. O Harriet, ich wünschte, ich wüßte es. Doch angenommen … Meredith schaltete, daß das Getriebe krachte, und nahm an der Abzweigung nach Pook’s Common bei Fenniwicks Garage das Gas weg. Im Hof stand ein Mann, und die Werkstatt schien wieder geöffnet. Angenommen, Harriet hatte es etwas ausgemacht? Angenommen, sie hatte erwartet, Green werde sich von Felicity scheiden lassen und sie heiraten? Oder angenommen, sie hatte diese Heimlichtuerei satt gehabt?
    »Benimm dich nicht so, als ob du dich für mich schämst. Geh mit mir aus, und stell mich deinen Freunden vor«, hatte sie vielleicht gefordert. Green hätte das weder gekonnt noch gewollt. Er hätte sich geweigert. Vielleicht war sie wütend gewesen, als ihr klar wurde, wie wenig sie ihm in Wahrheit bedeutete. Vielleicht hatte sie ihm gedroht. Für ihn ein starkes Motiv, sie zum Schweigen zu bringen – für immer.
    Markby war, nachdem er das Hotel verlassen hatte, ins ärztliche Zentrum gefahren. Wie idiotisch, sich beim Händchenhalten mit Fran erwischen zu lassen. Meredith mußte ja denken – oder nicht?
    »Ich möchte mit Dr. Pringle sprechen – privat«, erklärte er der Sprechstundenhilfe.
    »Wann kommt heute vormittag sein letzter Patient?«
    Sie sah ihn mißtrauisch an.
    »Dr. Pringles Sprechstunde ist heute vormittag randvoll. Er kann niemanden außer der Reihe empfangen. Sie müssen sich einen Termin für die Sprechstunde um siebzehn Uhr geben lassen.«
    »Ich will ihn nicht konsultieren. Ich bin Chefinspektor Markby.« Er zeigte ihr seine Karte.
    »Es handelt sich um einen Fall.«
    »Oh«, sie wurde zugänglicher.
    »Nun, er hat vor dem Lunch nur noch einen Patienten. Ich rufe ihn, wenn Sie wollen …«
    Sie streckte die Hand nach dem Telefon aus, doch er hielt sie zurück.
    »Nein, ich warte vor seinem Sprechzimmer auf ihn.«
    Er ging den Korridor entlang, in dem es nach Desinfektionsmitteln roch, und setzte sich vor der Tür mit der Aufschrift Dr. J. Pringle auf einen Stuhl. Das Medizinische Zentrum war erst vor zwei Jahren eröffnet worden. Der Wandanstrich war noch schön und frisch, die Teppiche waren fleckenlos, die Plastikstühle jedoch schon ziemlich abgenutzt. Markby setzte sich anders zurecht, und der Stuhl unter ihm ächzte. Die Neonleuchte über seinem Kopf machte ein leises, singendes Geräusch und flackerte ab und zu.
    Hinter der Tür von Pringles Sprechzimmer hörte er Stimmen, die des Arztes und einer Frau. Nach einer Weile ging die Tür auf. Eine Frau, die sehr bedrückt wirkte, kam heraus und huschte den Korridor entlang davon. Pringle, dessen stämmige Gestalt den ganzen Türrahmen ausfüllte, sah Markby und rief überrascht:
    »Hallo, Alan! Sind Sie krank?«
    »Nein, ich bin nur vorbeigekommen, um mit Ihnen zu reden, falls Sie einen Moment Zeit haben.«
    »Kommen Sie rein. Ich habe Mittagspause. Dann Hausbesuche, schnell eine Tasse Tee und die Sprechstunde um siebzehn Uhr. Wer möchte praktischer Arzt sein!« Er zeigte auf einen Stuhl und ließ sich wieder in den Sessel sinken, aus dem er eben aufgestanden war.
    »Geht es um die gerichtliche Untersuchung morgen?«
    »Ja – Sie sind der medizinische Gutachter, soviel ich weiß.«
    »Das ist richtig.«
    »Jack …« Markby zögerte.
    »Ich will nicht schnüffeln, aber ich weiß, daß Sie und Harriet sich einmal ziemlich nahegestanden haben, vor zwei Jahren etwa.«
    »Man könnte es so nennen, ja.« Mit Pringles Freundlichkeit war es vorbei.
    »Das wird mich nicht daran hindern, eine objektive medizinische Meinung zu äußern.«
    »Das wollte ich auch nicht unterstellen. Es gibt keine andere Möglichkeit, ich muß Sie das rundheraus fragen, Jack. Haben Sie sie am Weihnachtstag – am Abend – in Pook’s Common besucht?«
    »Nein.« Pringle sah ihn durchdringend an.
    »Zufällig wurde ich am Weihnachtstag zu einem Notfall außerhalb gerufen. Das können Sie nachprüfen.«
    »Und am Morgen des zweiten Weihnachtstags, bevor ich Sie auf dem Marktplatz traf? Sie waren vorher nicht bei ihr und haben mit ihr gefrühstückt?«
    »Nein.« Es folgte eine Pause, und dann fragte Pringle ruhig:
    »Aber

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